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Sonntag, 3. März 2019

Der Zauber einer mir unbekannten Welt 1+2 [Manga-Rezension]

Liest sie eigentlich auch noch etwas anderes außer Yaoi und Yuri? Darauf kann ich eine klare Antwort geben; nein. Meistens eigentlich nicht. Ich finde beide Spaten einfach herrlich romantisch und sehr unterhaltsam zu lesen. Deswegen auch schonwieder die nächste Rezension.


Donnerstag, 31. Januar 2019

Only the Flower knows 1-3 [Manga-Rezension]

Buchmedienmäßig könnte es aktuell nicht abwechslungsreicher zugehen bei mir. Ich lese in der "normalen" Spate querbeet alles von historischem Roman hin zur Dystopie und weiter zu Indie Fantasy. Eingestreut werden als Zwischensnack Mangas und eine ordentliche Prise Hörbuch. Mein Vorsatz mir keine Vorsätze hinsichtlich meiner Buchwahl zu machen könnte nicht besser laufen.

Mittwoch, 2. Januar 2019

Bloom Into You 1+2 [Manga-Rezension]

"Was, du liest sowas auch?!" ist ein Satz den ich häufig höre, wenn mich eine Kollegin zum ersten Mal mit einem Manga in der Mittagspause antrifft. Mich wundert diese Verwunderung, denn dass mein Lesegeschmack wirklich sehr breitgefächert ist müsste mittlerweile eigentlich überall durchgesickert sein. Jedenfalls möchte ich als erste Rezension in diesem Jahr sogleich die ersten beiden Bände einer relativ neuen Reihe vorstellen.


Sonntag, 9. September 2018

Love Whispers in the Rusted Night [Manga-Rezension]

Mit den kühleren Temperaturen gewinne ich schön langsam meine entspannten Rezensions-Sonntags-Morgen zurück. Jetzt ist sogar ein heißer Tee oder Kakao wieder absolut angebracht. Da erwacht meine Motivation sogleich wieder aus ihrer laschen Sommerstimmung!

Sonntag, 22. Juli 2018

Myre - Die Chroniken von Yria [Comic-Rezension]

So ein wenig Dauerregen am Sonntagmorgen kann auf einen Bücherfan schonmal ganz erquicklich wirken. Ich für meinen Teil jedenfalls genieße heute einfach mal auch dieses Wetter und nehme mir ausreichend Zeit für meine Bücherfreunde. Darunter fallen nach wie vor auch Comics.


Sonntag, 24. Juni 2018

When Amber shines in Neon Light [Rezension]

Ich lese Mangas. Ja, wirklich. Nicht nur Comics. Genau genommen sind diese kurzen, leichten, mitunter durchaustiefsinnigen Bändchen nämlich der perfekte Leseschmaus für zwischendurch. Allerdings habe ich sie bislang noch nicht rezensiert, weil ich schlichtweg nicht wusste wie. Einzeln, oder als ganze Reihe, oder in Grüppchen? Alles nicht ideal, aber bei einem Einzelband brauche ich mir diese Fragen gar nicht lange zu stellen, also versuche ich mich nun einmal einfach damit.

Mittwoch, 12. Juli 2017

NILS: Elementargeister 1 [Comic-Rezension]

Auf ein Buch kann ich mich in der Mittagspause zwar nicht konzentrieren, aber für einen kurzen Comic finde ich eigentlich immer Platz. Gut, dass ich im Moment einen kaum abreißenden Strom an entsprechenden Bestellungen laufen habe. Die Neuerscheinungen des Splitter Verlags sorgen dafür, dass nicht nur meine Jause, sondern die dabei genossene Geschichte den richtigen Biss hat.


Sonntag, 9. Juli 2017

Der Tod von Wolverine [Comic-Rezension]

Im altgewohnten Arbeitsrhythmus, der oftmals auch Samstage beinhaltet kehre ich wieder zu meiner liebgewonnen Sonntags-Routine zurück. Dazu gehört auch die vormittagliche Rezension. Da ich aktuell beim Comic-Kauf gar nicht mehr zu bremsen bin und die Wunderwerklein auch vergleichsweise schnell verputze ist mit einer größeren Ansammlung hier zu rechnen.


Freitag, 16. Juni 2017

Le Manoir des Murmures [Comic-Rezension]

Da ich mich aktuell ein wenig durch meine beiden Jugendbücher quälen musste, brauchte ich etwas unterhaltsames für Zwischendurch und so habe ich einen meiner ungelesenen BDs aus dem Regal gezupft und mich wieder einmal an meinem Französisch versucht. Et voilà, la recension!

Samstag, 10. Juni 2017

Wolverine: Old Man Logan Deluxe Edition [Rezension]

Na bittesehr, hier kommt auch schon die allerletzte ausständige Rezension, anschließend muss ich tatsächlich wieder einmal ordentlich hinterher lesen, ehe ich wieder etwas rezensieren kann. Somit wären also die Altlasten der letzten Monate beseitigt und ich kann mich entspannt zurück lehnen und mich tatsächlich ganz dem Lesen widmen. Zuvor aber folgendes Glanzstück.


Montag, 29. Mai 2017

ASH [Comic-Rezension]

Nachdem ich meine Lieblingsleseplätze von Bett und Couch auf Balkon und Badesee verlegt habe scheint mir das dadurch gewonnene Vitamin D wieder ordentlich Energie für ausgedehnte Seitenspaziergänge zu verleihen. Wieder zurück im Seitenwald war nun auch wieder ein Trost für die vernachlässigten Comics vonnöten.


Sonntag, 12. Februar 2017

Zorngebete [BD-Rezension]

Wie bei mir so üblich eskaliere ich gerne einmal, wenn ich ein neues Medium/Genre entdecke, das mich begeistert. Soll heißen, alle anderen Hobbies und vor allem Leseleidenschaften werden erstmal in den Hintergrund gedrängt. So habe ich mich im Februar bisher hauptsächlich quer durch unterschiedliche Manga-Reihen gelesen und war damit eigentlich ausreichend okkupiert. Da ich diese allerdings vermutlich nur Reihen oder zumindest in 10er Bände-Etappen rezensieren werde habe ich nun die Gelegenheit alle ausstehenden Rezensionen nachzuholen.


Inhalt:


Die junge Jbara fristet ein ärmliches, von Männern dominiertes Leben in einem scheinbar gottverlassenen Dorf mitten in der Wüste. Doch sie glaubt fest an Gott, nur erwünscht sie sich von ihm ein anderes, weltverbunderes Leben. Ihr Wunsch wird erfüllt, als ein Koffer bestückt mit teuren Gewändern und Geld von einem passierenden Touristenbus fällt. Verwegen macht sich Jbara mit diesen Reichtümern in die Stadt auf, doch hat sie ihre Vergangenheit und Abhängigkeit mit im Schlepptau.

Mistys Meinung:


Dieser Comic, der eine bildreiche Adaption des Romans von Saphia Azzeddine darstellt, hat mich eindeutig alles andere als kalt gelassen. Als große Freundin fantasievoller Unterhaltungsliteratur in der Comic Sektion bin ich ernste Themen nur aus der Belletristik gewöhnt, ich hatte also keine Ahnung wie gut sie gerade auch in Bildern wirken können. Die Geschichte und ihre starken Zeichnungen haben mich daher sehr beeindruckt und gleichzeitig auch schockiert, sodass ich erst einige Wochen verstreichen lassen musste, um mir in Ruhe meine Gedanken darüber zu bilden.

Nun kann ich aber sagen, dass ich erstaunt bin wie gut die beiden Hauptelemente Emanzipation und Religion in dieser Geschichte ineinander greifen. Gerade im Islam müssten sich diese beiden Einheiten eigentlich schärfer konkurrieren (oder erliege ich Vorurteilen?), doch in diesem Buch führen sie durchaus eine friedliche Koexistenz, was nicht heißt, dass die Hauptfigur nicht mehrmals an ihrem Glauben zweifelt. Trotzdem bleibt sie durch ihn bestärkt und sucht ihren Weg in die Unabhänigkeit, der erschreckenderweise aber vorerst nur durch Prostitution funktioniert. Doch Jbara lotet ihre Grenzen aus und gewinnt an Macht und Reichtum, wo sie kann, ohne irgendeine Form der Reue oder Erniedrigung zu zeigen. Wenn überhaupt scheinen ihr manche Eskapaden lästig zu fallen, aber an ihrem Werdegang lässt sie sich nicht hindern.

Was mich an ihr als Figur aber besonders beeindruckt hat, ist die Tatsache, dass in ihren teils zornigen Anrufen an Gott zwar gewissen Klagen ausspricht, aber keine Schuldigen sucht, vielmehr stellt sie klare Fakten in den Raum, die sie aber auch als solche akzeptiert, ganz gleich wie hart es sie im Leben erwischt. Dabei fand ich es sehr passend, dass sie sich zwar positiv entwickelt und auch versucht an Bildung zu gelgangen, sie diese Möglichkeiten aber immer nur durch die Macht und Hilfe von Männern wahrnehmen kann. Diese Wendungen erschienen mir einfach authentischer, wenngleich sie natürlich auch sehr hart mit anzusehen sind. Trotzem wird beiweiten kein rein negatives Bild von ihren Helfern gezeichnet und diese Ambivalenz habe ich wirklich genossen, da sie mir ebenfalls sehr realistisch erschienen ist.

Die Zeichnungen konzentrieren sich sehr stark auf die handelnden Figuren, insbesondere auf deren Gesichter und die entsprechende Mimik. Dadurch wurden sie für mich besonders aussdrucksstark und ich konnte die Gedanken und Gefühle sehr gut nachempfinden. Brutale Szenen wurden manchmal nicht explizit gezeichnet, wodurch sie aber ihre Wirkung nicht verloren haben, da sie so die Vorstellungen des Lesers natürlich zusätzlich anheizen. Grunsätzlich drängt der Comic den Lesenden keine direkte Meinung oder Message auf, es bleit einem ganz selbst überlassen, wie man die Geschichte letztlich auslegen möchte.

Fazit:


Eine überaus gelungene, ernstzunehmene Geschichte, die eine starke Frau mit einem starken Glauben versieht und durch aussdrucksstarke Bilder zum Leben zu erwecken weiß. Emanzipation einmal anders.

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Titel: Zorngebete
Illustratoren: Eddy Simon, Marie Avril
Verlag: Splitter
Sprache: Deutsch
Gebundener Comic: 86 Seiten

Sonntag, 1. Januar 2017

Die schwarzen Moore [BD-Rezension]

Der erste Post im neuen Jahr ist immer ein ganz freudiger Moment, da mein Archiv (bei mir "let´s do the time warp again" genannt) dann umspringt, um eine neue Auflistung zu beginnen. Ja, die kleinen Freuden des Bloggens. Auf jeden Fall an dieser Liste aber ersichtlich, dass ich heuer meinen 5. Bloggeburtstag feiern werde! Diese Tatsache ist doch bittesehr ein wundervoller Einstieg in das neue Lesejahr! Noch viel schöner wird dieser, wenn er von einem Comic begleitet wird. Happy New Me Year!




Inhalt:


Als der Fotograf Antoine durch die Ebenen des Aubrac streift ahnt er noch nicht, dass er anstelle von neuen Motiven auf Schatten einer grausamen Vergangenheit stößt. Er entflieht der bedrohlichen Landschaft in ein nur bedingt gastfreundliches Wohnhaus, dessen Bewohner ihm fast ebenso viel Angst einjagen. Trotzdem lässt er sich auf die beiden ein und findet sich bald in einem merkwürdigen Schleier zwischen Wirklichkeit und Phantasie wider, wobei Freund und Feind zu unterscheiden immer schwerer fällt.

Mistys Meinung:


Das Stichwort "Moor" hätte bei mir vermutlich schon gereicht Interesse an diesem Comic zu bekommen, als dann jedoch noch das Schlagwort "Gévaudan" aufleuchtete war mein Kaufentschluss sofort getroffen. Zu gut kenne ich diese Landschaft aus meinen heißgeliebten historischen Werwolfromanen. Allerdings hegte ich witzerweise bereits vor Lesebeginn die Vermutung, dass der Werwolf wohl nur am Rande angekratzt werden würde, was sich schließlich auch bewahrheiten sollte.

Also gleich Vorneweg: Kein Big Bad Wolf in dieser Geschichte, die Handlung spielt immer wieder ein klein wenig mit dem Motiv, aber es gibt kein blutiges Gefleische (zumindest nicht von Seiten eines Wandelwesens). Am Übersinnlichen kommt die Story aber nicht ganz vorbei, wobei letzlich offen gelassen wird, ob man es als realistisch ansehen möchte oder nicht. Diese Spielerei fand ich eigentlich recht gelungen, ich habe sie in der Art in einer bilderreichen Geschichte noch nicht so geschickt verarbeitet gesehen. Ist es schließlich nicht leicht etwas als vielleicht nicht real einzustufen, wenn es bereits gesehen wurde.


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Etwas weniger gelungen fand ich allerdings die Auflösung bzw. die Hintergrundgeschichte der beiden zu Beginn seltsam anmutenden Hauptfiguren und den ein wenig zu tragisch zugespitzten Handlungshöhepunkt. In dieser Hinsicht ging mir die Sache dann ein wenig zu schnell und definitiv auch zu typisch vonstatten. Die Motive bzw. Zwänge der weiblichen Hauptfigur Melody fand ich dabei sogar recht unpassend und abwertend (da wissenschaftlich schwer definierbar). Hinsichtlich der Handlung konnte mich dieser Titel also nicht ganz überzeugen, aber glücklicherweise erwarte ich mir von einem Comic ja auch keine literarische Glanzleistung.

Heute kommen die Zeichnungen bei mir aber zuletzt und somit ergibt sich trotzdem noch ein sehr positiver Abschluss. Von den Bildern, ihren Farben und den szenischen Details war ich nämlich schlichtweg begeistert. Dabei gefielen mir sowohl die größeren Landschaften, als auch die Momentaufnahmen der Gesichter und Innenansichten der Gebäude. Durch viele kleine Details und einen jeweils geschickt gelegten Fokus (etwa auf Einrichtungsgegenstände, kleine Bewegungen etc.) wird eine wundervoll düstere und auch verzweiflungsgeladene Stimmung erzeugt, die der Dramatik durchaus zugute kommt. Dadurch wurde der Comic für mich auf jeden Fall noch zu einem Augenschmauß, selbst wenn die Handlung dem ein wenig hinterher hinkte.

Fazit:


Dank des Reichtums an wundervoll gestaltenten Bildern und deren gelungener Abfolge sorgte dieser Titel für ein genussreiches Lektürestündchen, obwohl ich den Handlungsschlüssen und Höhepunkten nicht immer etwas abgewinnen konnte.

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Titel: Die schwarzen Moore
Autor & Illustrator: Christophe Bec
Verlag: Splitter
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 64 Seiten

Mittwoch, 26. Oktober 2016

Kraa (1-3) [Rezension]

Wer hätte heute damit gerechnet, dass es bereits eine weitere Rezension geben würde? Am allerwenigstens eigentlich ich selbst, aber so ein Feiertag verschafft nebst ausführlichen Lesestunden auch eine gehörige Energie erneut kräftig in die Tasten zu hauen. Und für eine wundervolle Trilogie wie diese opfert man die freien Stunden gern.


Inhalt:


Der Jungadler Kraa ist nach dem Verlust seiner Eltern ebenso wie der eingeborene Waisenjunge Yuma auf sich allein gestellt. Es gelingt ihnen eine starke schamaniste Verbindung zu knüpfen, dank derer sie sich verständigen und gemeinsam auf die Jagd begeben. Zu ihrem Überlebenskampf gehört es auch sich den gierigen Siedlern zu stellen, die ihr Tal bedrohen und dabei sehnt sich vor allem Yuma nach einer Art der Rache, die einzig mit Blut vergolten werden kann.

Mistys Meinung:


Seit ungefähr einem Jahr interessiere ich mich sehr für die Geschichte und Kultur der indigenen Bevölkerung Amerikas (oder auch Indianer, wie dem auch sei). Dabei bin ich sowohl für realistischere Berichterstattungen, als auch wildere, fiktive Märchen offen. Die Comic Trilogie Kraa hatte für mich dabei eine gute Mischung von beidem zu bieten und konnte mich sowohl durch die starken Bilder, als auch die traurige und mitunter blutrünstige Geschichte überzeugen.

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Gerne beginne ich wieder mit dem Stil der Bilder, die mich bei dieser Reihe gerade in ihrer Entwicklung von Band zu Band sehr begeistert haben. Zunächst erinnerten mich die klapprigen Mähren zu Beginn des ersten Bandes ziemlich stark an einen Western à la Lucky-Luke (und ich hatte Bedenken, ob mir dieser Stil über viele Seite hingweg gefallen würde) doch im Laufe der Geschichte scheinen sie sich ebenso zu verändern wie der heranwachsende Yuma und ließen keinerlei Beanstandung mehr von meiner Seite her zu.

Benoît Sokal versteht es wirklich meisterhaft die vorkommenden Tiere darzustellen, gleich ob es sich dabei um ihre Äußeres, ihre Bewegungen oder Gefühle handelt. Besonders den riesigen Adler Kraa fängt er mit all seiner Blutrünstigkeit perfekt ein und erzeugt eine stimmungsvolle Abfolge von Bildern. Aber auch Yumas seelische und körperliche Veränderung wird sehr toll widergegeben und im Lesefluss fiel mir der Übergang vom kleinen Jungen zum Erwachsenen kaum auf, so gut wird dieser in die Geschichte eingebettet.


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Was die Story selbst betrifft so nimmt sie sich einen sehr klassichen Ausgangspunkt: das Tal in dem Yuma und Kraa leben wird von der Raffgier einiger Städtler bedroht, die sich die Natur zu Untertan machen wollen, indem sie die Talenge vor der Stadt nützen wollen, um einen Staudamm zu errichten. Da der Eingeborerenstamm, dessen Mitglied auch der kleine Yuma ist diesem Vorhaben im Wege ist wird er kurzerhand von einigen grausamen Handlangern niedergemetzelt. Als einziger Überlebender schwört er sich Rache und die kommt dank seiner schamanistischen Fähigkeiten alsbald auf tödlichen Schwingen daher. Nebst dieser tollen, nicht ganz typischen Bruderschaft zwischen Mensch und Adler, finde ich auch Kraa für sich allein eine sehr spannende Figur. Er fungiert nicht nur als Akteur, sondern gewissermaßen auch als Sprecher, wenn zusätzlich zur Handlung Erklärungsbedarf für den Leser besteht. Seine Gedanken sind seinem tierischen Naturell entsprechend sehr pragmatisch aber sicherlich nicht frei von Poesie.

"Für die Bewohner des Tals bin ich der sichere Tod. Ich lese die Schwachen aus. Ich nehme sie aus der Welt und das kommt der Welt zugute."

Der Handlungsverlauf bleibt bis zuletzt brutal, doch ich muss sagen, dass ich diesen Hergang sehr genossen haben. Abgesehen davon, dass man nicht umhin kommt mit den ungerecht behandeltenden, leiden Hauptfiguren zu fühlen und Vergeltung für ihr Leiden zu fordern, finde ich einen Adler als Rächer ausgesprochen gelungen. Doch auch die Liebe bekommt ihren Platz in der Geschichte, wobei ich es ausgesprochen erholend fand, dass sie ein realistisches Auftreten erhält und frei von "deus-ex-machina" Problemlösungen bleibt. Auch die sonstigen Geschehnisse sind nicht immer vorhersehbar und weichen ein wenig von der üblichen Spannungskurve ab, was den Lesegenuss für mich noch weiter abgerundet hat.

Fazit:


Ein sehr gelungener Dreiteiler, der sowohl originelle wie auch klassische Elemente zu einer spannenden Geschichte vereint, die dank passender Bilder ein abgerundetes Leseerlebnis zu bieten hat.

Eine ausführliche Leseprobe gibt es hier.
 
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Titel: Kraa (1:Das verlorene Tal 2: Der Schatten des Adlers 3: Weißglühendes Gewitter)
Autor/Zeichner: Benoît Sokal
Verlag: Splitter
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgaben: 96, 64, 64
Reiheninfo: Band 1 - 3/3

Sonntag, 23. Oktober 2016

Esmera [BD-Rezension]

Was ist nur mit diesem Jahr passiert und warum habe ich 2016 eigentlich so wenig Blogeinträge? Als ich gestern Nacht einen kleinen virtuellen Spaziergang durch meinen Friedhof der vergessenen Bücher unternommen habe, musste ich feststellen, dass ich ihn heuer wirklich selbst ziemlich vergessen habe. Um mein -nun doch schon langjähriges Projekt- gegen Jahresende wieder ein wenig aufzupolieren wird es nun wieder eine ordentliche Rezensionswelle geben!




Inhalt:


Trotz oder gerade weil die junge Frau Esmera Schülerin eines strengen katholischen Internats ist sehnt sie sich nach sexuellen Kontakten. Wie auch ihre Zimmernachbarin Rachele sucht sie heimlich Kontakt zu jungen Männern, wobei sie diese Begegnungen nicht wirklich zufrieden stellen. Nach einer ebenso merkwürdigen wie sinnlichen Nacht mit ihrer Freundin wird es ihr jedoch plötzlich möglich sowohl die weibliche, als auch die männliche Lust erleben zu können. Diese Fähigkeit verstrickt sie jedoch in eine chaotische Abfolge von Liebesabenteuer gepaart mitzahlreichen Fluchten und Lügen.

Mistys Meinung:


Bevor hier jetzt jemand Porno und Mordio schreit möchte ich noch kurz etwas klarstellen: ich kenne die Geschichten des Schweizer Comiczeichners Philippe Marduis -auch Zep genannt- bereits aus meiner Schulzeit, wobei wir uns ausschließlich mit dem kleinen Chaot Titeuf beschäftigt haben. Ich war dementsprechend überrascht, als ich seinen Namen auf diesem -schon ganz anders gearteten- Comic erspäht habe.So war ich sehr neugierig darauf wie er sich denn in diesem Genre machen würde (es gab natürlich nur diesen einen Grund warum ich es lesen wollte *zwinker, zwinker*).

Zunächst aber zum Stil: Titeuf hat mir eigentlich wegen seiner Cartoonhaftigkeit nie wirklich zugesagt, entsprechend zufrieden war ich hier, sehr realistische und gleichzeitig wirklich tolle atmosphärische Bilder vorzufinden. Dabei störte es mich noch nicht einmal, dass die Bildchen nicht in Farbe sind (worauf ich sonst bei Comics schon sehr großen Wert lege). Die Darstellungen waren zwar explizit, trotzdem würde ich sie eigentlich nicht als derb bezeichnen.


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Was den Inhalt angeht werden sich viele Leser schnell an den Anime Ranma 1/2 erinnert fühlen, denn auch hier bezieht sich die Geschichte hauptsächlich auf den chaotischen Wechsel von Mann zu Frau und die entsprechende Verwirrung aller beteiligten Figuren. Die witzigen Wechsel werden meiner Meinung nach gekonnt genützt und es finden sich ausreichend Höhepunkte (literally). Trotz vieler absichtlich überzogener Szenen, die man mit einem Zwinkern gerne hinnimmt ist dieser Comic um einiges mehr als eine Abfolge von Sex & Witz - wenn es davon  zugegebenermaßen auch reichlich gibt.

Nicht nur dass die Prüderie und Doppelmoral der 1960er Jahre aufs Korn genommen wird, es finden sich auch kritische Winks bezogen auf späterere, vermeintlich offenere Strömungen, die Esmera der Reihe nach durchlebt. Abgesehen davon bekommt man als Leser auch von ihrer Einsamkeit zu spüren, die durch ihre Besonderheit hervorgerufen wird und von der wiederholten Intoleranz auf die sie stößt.Wenn es von willigen, wollüstigen Frauen in diesem Band auch nur so wimmeln mag bleibt gerade auch die Durchsetzung und freie Entscheidung einer Frau -auch in sexueller Hinsicht- im Vordergrund.

Trotzdem merkt man in gewisser Weise, dass diese "erotische Fantasie" wie der Klappentext beschreibt, von Männern kreiert wurde, manch eine Beschreibung -vom weiblichen Orgasmus etwa- erscheint mir doch nicht ganz adäquat. Aber auch diese Tatsache habe ich mit einem Schmunzeln hingenommen, schließlich nimmt sich die Geschichte selbst nicht ganz ernst und das ist auch gut so.

Fazit:


Meiner Ansicht nach ein recht gelungener, wenn auch sehr mit expliziten Szenen erfüllter Comic, der aber keineswegs oberflächlich bleibt. Wenn ein Leser sich mit diesem Genre anzufreunden weiß, auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

Eine ausführlichere Leseprobe findet sich übrigens hier.

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Titel: Esmera
Autoren/Zeichner: Vince & Zep
Verlag: Splitter
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 78 Seiten

Sonntag, 17. April 2016

Pretty Deadly. Vol.1 [Rezension]

In all den Rezensionen der letzten Wochenist irgendwie ein Comic untergegangen, den ich Anfang des Jahres gelesen habe und meinen Lesern nicht vorenthalten möchte. Zwar warten auch andere Bücher auf ihre Rezension, doch diese haben sich einstweilen hinten anzustellen.



Inhalt:


Ein junges Mädchen in Vogelkostüm zieht durch die Weiten des Wilden Westens, um in den Städten Geschichten darüber zu erzählen, wie der Tod sich in eine wunderschöne Frau verliebte. Begleitet wird sie von einem blinden Mann, der versucht sie vor einer mysteriösen Verfolgerin zu beschützen.

Mistys Meinung:


Ich weiß der von mir beschriebene Inhalt klingt jetzt ausgesprochen kryptisch, doch es ist mir wirklich schwer gefallen, die Geschichte knapp zu umreißen, ohne weit ausholen zu müssen bzw. einige der mysteriösen Zusammenhänge zu spoilern, die man erst im Laufe der Geschichte versteht. Jene beiden Sätze hingegen beschreiben genau was der Leser auf den ersten Seiten erkennen und verstehen kann.


Zudem passt diese knappe Beschreibung eigentlich sehr gut auf die nicht gerade leicht verständliche Geschichte dieses Comics. Für mich war es nämlich wirklich gar nicht so leicht in den mitunter wilden Zeichnungen und vielen Rückblicken und der Rahmenerzählung den roten Faden zu erkennen. Der Hauppteil gegenwärtigen Geschichte jedenfalls spielt sich im sogenannten Wilden Westen ab und vom Zeichenstil her auch stark etwas von den äteren gut bekannten Western Comics. Gleichzeitig entwickelt er sich in vielen Szenen aber davon weg und wird zu etwas viel wilderem und vor allem chaotischerem. Die Bilder und Charaktere verschwimmen und verwischen ineinander und dabei ist es oft wirklich nicht leicht gewesen zu verfolgen, wer etwa in einer Kampfszene die Oberhand gewinnt oder ähnliches.

Gleichzeitig hat mir der Stil und die Farbgebung der Bilder extrem gut gefallen und ich war wirklich fasziniert von dieser interessanten Genremischung. Von allegorischen Figuren, über Western, Endzeit und Abenteuer bekommt man in dieser Comicserie (präsentierter Band vereint die ersten fünf Teile in sich) wirklich alles geboten. So wird die Geschichte der Hauptfiguren von einem (ja...) toten Hasen und einem Schmetterling erzählt, während diese Figuren wiederum die Geschichte des Todes und seiner Liebe erzählen. Allein diese Aufstellung finde ich sehr außergewöhnlich und spannend.


So habe ich das Geschehen wirklich sehr gerne verfolgt und war bei den temporeicheren Geschehnissen auch mit voller Konzentration mit dabei. Nebst den wilden Bildern und Farben ist aber auch das Englisch in diesem Comic gar nicht zu unterschätzen und bei manchen Vokabeln hat es mich umgangsprachlich "aufgestellt". Wenn man also nicht übermäßig sicher im Englischen unterwegs ist, eignet sich diese Reihe nicht zum Einstieg, da das Verständnis des Textes als wichtige Erzänzung zum Text auf jeden Fall notwendig ist.

Wenn man dennoch fasziniert von der Geschichte ist, sollte man sich darauf einstellen einige Seiten mehrmals lesen zu müssen und sich auch nicht davor scheuen einige Vokabel nachzuschlagen. Aber ein erneutes Lesen ist mir persönlich bei Comics und Graphic Novels stets willkommen und auch dieses Buch lädt einen regelrecht dazu ein, es noch einmal von Neuem zu entdecken.

Fazit:


Ein ebenso wundervolles wie konfuses Leseerlebnis, dessen Ebenen sich mitunter schonmal chaotisch übereinander schieben. Trotzdem vor allem aufgrund der spannenden Bilder sehr zu empfehlen.

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Titel: Pretty Deadly Volume 1
Autoren/Illustratoren:Kelly Sue Deconnick, Emma Rios
Verlag: Image Comics
Sprache: Englisch
Softcover: 136 Seiten
Reiheninfo: Volume 1 (Band 1-5)/2

Samstag, 9. April 2016

Love. Der Tiger/ Der Löwe/ Der Fuchs [Rezension]

Auch der April schreitet bereits wieder voran, doch dieses Monat hebe ich meine Nase kaum aus meinen Büchern und so sind nebst den aktuell gelesenen Büchern natürlich auch noch eine Rezensionen vom Monat März ausständig. Eine davon möchte ich meinen Lesern auf keinen vorenthalten und euch eine ganz wundervolle Comic/Graphic-Novel Reihe vorstellen, die euch in dieser Art so schnell nicht wieder begegnen wird! Sie läuft unter dem Titel Love und im Deutschen sind bisher drei Bände erschienen, die jeweils das Leben eines Fuchses, eines Löwen und eines Tigers zeichnen.


Inhalt:


Die Natur kann grausam, doch ebenso wunderschön sein. Genau das zeigen die Illustratoren dieser Reihe anhand verschiedener Tiere. Je nach Band wird dabei das Leben des Titel-Tieres näher verfolgt, ebenso wie das der anderen Wesen mit welchen es in Kontakt kommt. Seine Wege, seine Kämpfe und auch die Emotionen werden dabei in wundervollen farbigen Bildern eingefangen.

Mistys Meinung:


Im Inhalt habe ich bereits ein wenig beschrieben, worum es in diesen außgergewöhnlichen Büchern geht, nun möchte ich darauf näher eingehen und darüber natürlich ordentlich ins Schwärmen geraten. Diese Reihe hatte ich bereits schon länger auf dem Radar, bisher allerdings nur die französischen Original Ausgaben. Das mit der Bestellung aus Frankreich ist jedoch nicht immer ganz einfach und ich wusste auch nicht recht, was ich von den wenigen Bildausschnitten die man in den Leseproben bekommen, halten sollte. Dann entdeckte ich auf der Leipziger Buchmesse jedoch, dass es vom Popcom Verlag eine deutschsprachige Adaption gibt, welche man dort auch direkt durchsehen konnte.


Beim Durchsehen ist es bei mir natürlich nicht geblieben, ich musste diese wundervollen Bände natürlich auch gleich mit nach Hause tragen, aber ich hätte keine besser Entscheidung treffen können! Die drei Geschichten über die genannten Säugetiere kommen tatsächlich vollkommen ohne Worte aus! In den drei Bänden findet sich abgesehen vom Klappentext und dem "Intro"-Zitat keinerlei Beschreibung der Handlung. Die beiden Zeichner Frédéric Brrémaud und Federico Bertoluci zeigen mit ihren ausdrucksstarken Bildern, dass man auch wunderbar in Bildern erzählen und dabei problemlos Stimmung erzeugen kann!

In den realistischen Darstellungen der beiden darf der Leser, oder in diesem Fall wohl eher der Betrachter den Überlebenskampf der Tiere verfolgen, erfährt ihre Erfolge und Niederlagen mit ihnen, ohne irgendwelcher wertender Worte. Ich fand diese "Lese"erfahrung wirklich wundervoll und besonders und kann sie nur jedem ans Herz legen, ganz gleich ob er sich grundsätzlich für Comics interessiert oder nicht.

 
Die Abfolge der Bilder erzeugten für mich jedenfalls ein szenisches Erlebnis und mit dem Fokus der jeweiligen Bilder hatte ich mitunter sogar das Gefühl die jeweiligen Geräusche zu hören. Wenn es einem gelingt in diese Bände einzutauchen kann das wirklich einem tollen Erlebnis gleich gesetzt werden, gerade weil man an keiner Stelle von einem Text abgelenkt wird. Stattdessen kann man sich vollkommen auf die Betrachtung der einzelnen Handlungsstränge konzentrieren und sie hautnah miterleben. Selbst wenn einen das Geschehen nicht so mitreißen sollte wie mich, reicht es auch vollkommen aus die wunderschönen, farbigen Zeichnungen der Tiere und Landschaften zu betrachten.

Das Leben der Tiere wird wie gesagt eher realistisch dargestellt, trotzdem haben die Zeichner an manchen Stellen einige humanoide Züge eingebaut, die die Gefühle der jeweiligen Lebewesen ein wenig mehr zum Ausdruck bringen. Ansonsten hat man wirklich das Gefühl man würde einer Tierdokumentation folgen, dies jedoch im positiven Sinne (obwohl für mich Tierdokus ohnehin eigentlich immer rein positiv gewertet sind).


Auch ohne Text ist das Verständnis jedenfalls keineswegs ein Problem, obwohl einem die Interpretation der Situation bzw. das Suchen nach einem Grund selbst überlassen bleibt. Die Bücher bietet sich natürlich sehr gut dazu an noch einmal gelesen zu werden, etwa manche Situationen vielleicht ganz neu auszulegen, oder weitere kleine Details der Zeichner zu entdecken.

Als kleines Detail meinerseits möchte ich zuletzt erwähnen, dass die Bände für ihren Umfang und die Qualität wirklich günstig waren (und als BD-Liebhaberin weiß ich wovon ich spreche und meine Geldbörse ebenso).

Fazit:


Eine in jeder Hinsicht wundervoll gestaltete und garantiert außergewöhnliche Reihe, die vollkommen ohne Text auskommt und doch ein episches Erlebnis für seine Leser bzw. Betrachter bereit hält. Das Leben der jeweiligen Tiere wird lebensnah und szenisch dargestellt, ohne dadurch etwas an der Ästethik der Farbbilder einzubüßen. GROSSE EMPFEHLUNG!

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Titel: Love (Der Löwe/Der Tiger/Der Fuchs)
Autoren/Illustratoren: Frédéric Brrémaud, Federico Bertoluci
Verlag: Popcom Verlag
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: jeweils etwa 75 Seiten
Reiheninfo: Band 1-3/4

Samstag, 13. Februar 2016

The Autumnlands: Tooth and Claw [Rezension]

Wer etwas von meiner großen Leidenschaft für BD mitbekommen hat, sollte auch von meinem Kummer gelesen haben, dass ich mir diese prächtigen Comic-Stücke in so großer nicht jedes Monat leisten kann. Dafür sind die hübschen Hardcover mit den wenigen Seiten einfach zu teuer. Da ich trotzdem weiterhin Lust auf reichlich illustrierte Geschichten hatte, habe ich ein wenig durch Manga-Foren gewühlt, allerdings fehlt es mir bei diesen schlichtweg an Farbe. Was also nebst den klassischen Heft-Comics noch bleibt sind...Graphic Novels! Mein nächster Ausflug in ein bisher mehr oder weniger unbekanntes Genre.


Inhalt:


Die fliegende Stadt Keneil wird ausschließlich von Zauberern beherrscht, die mit den zauberlosen verarmten Völkern ihrer Welt Handel treiben. Dabei nehmen sie keinerlei Rücksicht auf deren Bedürfnisse und versuchen lediglich sich an ihnen zu bereichern. Doch ihre Magie ist im Schwinden und ihrer Verzweiflung versuchen sie einer alten Prophezeiung nach einen Held aus einem anderen Universum zu beschwören. Die dabei frei gesetzten Energien sind jedoch so stark, dass sie die ganze Stadt gefährden und mit einem Male stehen die Magier jenen Kreaturen Aug in Aug gegenüber, die sie bisher zu unterdrücken versuchten.

Mistys Meinung:


Nun habe ich mich also auch in das etwas günstigere und farblich dennoch wunderbar gestaltete Genre des Graphic Novels vorgewagt. Abgesehen von Game of Thrones hatte ich bisher kaum Blicke in die tollen Comic Bücher geworfen. So hatte ich auch keinerlei Ahnung welche Reihen davon gerade auf dem Markt sind. Auf meiner Suche beschränkte ich mich ausschließlich auf Fantasy Bücher und so landete ich recht schnell bei der Empfehlung von Autumnlands.

Da ich mich ja selbst nicht gerne spoilere (und für mich reicht meist ein Klappentext bereits als Spoiler) warf ich nur ein paar kurze Blicke auf einige Seiten, ehe ich schon zuschlug. Im Gegensatz zu den französischen BD sind die englischsprachigen Graphic Novels übrigens auch im lokalen Buchhandel problemlos zu bestellen (wenngleich man ein wenig warten muss, ehe sie vom Ausland geliefert werden, aber gleiches würde auch gelten, wenn man sie beim großen A bestellt). So hielt ich bald dieses bunte Stück in Händen und war zunächst etwas zwiegespalten.

Ich persönlich bin eigentlich kein Furry Fan und so kann ich meist nichts mit humanoid gestalteten Tierwesen anfangen bzw. finde etwa eine laszive Pantherin mit Brüsten verstörend. Die ganze Welt von Autumnlands wird jedoch von entsprechenden Tierwesen beherrscht. Nun, da hätte ich wohl doch etwas genauer die verfügbaren Vorschauen durchsehen sollen.

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So fand ich entsprechende Szenen ein wenig merkwürdig, in dieser Geschichte handelt es sich zumeist nämlich wirklich um menschliche Körper, auf denen ein Tierkopf sitzt. Bei der Hauptfigur Dusty, einem Terrier sieht dies noch recht annehmbar aus, bei vielen anderen Tieren, etwa einer Giraffe oder einem Adler mutet dies für mich doch sehr seltsam an. Allerdings gefiel mir der Zeichenstil dennoch von Beginn an so gut, dass ich mich mit diesem Umstand arrangierte. Die Tiergesichter sind unheimlich gut getroffen, egal ob es nun um dargestellte Emotionen oder rasche Bewegungen geht. Die Farbgebungen halte ich ebenfalls für sehr gelungen und so tauchte ich trotzdem gerne in die unbekannte Welt ein.

Von der Handlung her gesehen ist die Geschichte soweit schlüssig und abwechslungsreich und an vielen Stellen auch unerwartet witzig. Ich kenne wenig ernsthafte Geschichten, die sich so locker mit epischen Klischees spielen wie dieses Buch. Viele Dinge, die in anderen Fantasy Welten einfach gedankenlos dargestellt werden, werdeb in dieser Erzählung komplett auf die Schippe genommen. So musste ich bei vielen dargestellten Szenen und Dialogen herzhaft lachen.  Dennoch bleibt der Grundinhalt ernst man kommt als Fantasy Fan auf jeden Fall auf seine Kosten. Sowohl eine ordentliche Prise Magie, als auch handfeste Kampfszenen darf man als Leser bzw. Betrachter verfolgen.

Das Englisch ist relativ dicht, aber selbst wenn man nicht alle Begriffe verstehen sollte, kann man der Handlung aufgrund der vielen detailreichen Bildern sehr gut folgen. Das Englisch sollte also auch für Leser, die erst beginnen in dieser Sprache zu lesen überhaupt kein Problem sein.


Fazit:


Trotz der anfänglichen Abneinung gegenüber der tier-menschlichen Mischwesen fand ich sehr schnell Gefallen an den wunderbar gestalteten Seiten und schätzte die colorierten Zeichnungen wirklich sehr. Die Handlung ist zudem spannend und mitunter auch sehr witzig gehalten. Sicherlich ein guter Einstieg in das Genre.

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Titel: Autumnlands (1: Tooth and Claw)
Autor/Artist: Kurt Busiek, Benjamin Dewey
Sprache: Englisch
Softcover: 184 Seiten
Reiheninfo: Kollektion 1/?

Samstag, 23. Januar 2016

La Terre des Vampires [BD-Rezension]

Kaum waren meine neuen Bande desinée bei mir eingezogen, waren sie auch schon allesamt von mir verschlungen. Ich habe mir ja schon gedacht, dass sie mir sehr zusagen würden, aber dass ich sie dann derart schnell lesen würde hat mich doch ein wenig überrascht. Somit muss ich auch zugeben, dass es wenig übermotiviert von mir gewesen ist zu behaupten ich würde sie alle einzeln rezensieren. Stattdessen werde ich lieber noch abwarten und sie je nach Reihe gemeinsam rezensieren, zumal die meisten BD, die ich mir gekauft habe ohnehin nur wenige Teile fassen. Wie etwa die vorliegende.

Inhalt:


Eine weltweite Klimakatastrophe hüllt die Welt der Menschen in eisige Dunkelheit und macht das Überleben zu einem Kampf. Ausgerechnet diesen Moment nutzen die seit Jahrhunderten im Verborgenen lebenden Vampire um die Herrschaft der Welt an sich zu reißen. In dieser postapokalyptischen Zeit versucht sich eine kleine Gruppe Überlebender zu einem der verbliebenen Militärstützpunkte durchzuschlagen.

Mistys Meinung:


Wie schon mehrmals erwähnt, habe ich eigentlich keine besondere Vorliebe für Dystopien oder postapokalypische Szenarien, wenn diese jedoch von brutalen Vampiren begleitet wird bin ich dafür durchaus zu haben. So auch bei dieser dreiteiligen Serie in der die Fabelwesen eine ordentliche Portion Grauen über die menschlichen Figuren bringen. Die Geschichte ist dabei nicht sonderlich ausgefallen, aber oft sucht man als Leser ja gerne nach wiederkehrenden Mustern. Die Zeichnungen entsprachen dabei genau meinen Erwartungen und sind soweit recht düster und in ausschließlich dunkler Farbe. Damit passen sie natürlich genau in das Genre würden sicherlich auch bei Leuten gefallen finden, die gerne entsprechende Filme schauen. Der Stil ist generell sehr realistisch gehalten, wobei die Darstellungen bei bewegungsintensiven Szenen sozusagen ein wenig "verwischt" werden, was mir auch recht gut gefallen hat.

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Abgesehen davon gibt es ausreichend Kampfszenen, aber auch wieder ruhigere Bilder, sodass ich es eigentlich recht ausgeglichen und nicht zu anstrengend zu lesen fand. Ich bin zwar in meinem Leseleben bisher kaum mit Comics konfrontiert gewesen, aber ich kann mich doch erinnern, dass es mich immer genervt hat, wenn es eine zu rasche Bildabfolge gibt und ich gar nicht so recht weiß was denn nun in welcher Abfolge geschieht. Das war bei diesen Bänden hier aber keineswegs das Problem und so konnte ich das Geschehen immer sehr gut verfolgen. Das kam mir auch bezüglich meines immer noch nicht ganz erwachten Französisch zu gute, da ich immer wieder einige Vokabel nicht (mehr) verstanden habe. Somit waren die eindeutigen Graphiken eine große Hilfe.

Was den Handlungsverlauf angeht war ich soweit eigentlich zufrieden. Die Geschichte ist wie gesagt nicht sonderlich originell, hielt aber dennoch einige Überraschungen parat, die ich so nicht erwartet hätte. Es gibt einige Rücklblicke und und Parallelgeschehnisse, die etwas an Konzentration erfordert haben, damit ich sie in die Geschichte einordnen konnte (gerade bei meinen dürftigen Sprachkenntnissen). Trotzdem habe ich mich gut zurecht gefunden und kann darüber nicht klagen. Als Einstieg in die Sprache würde ich diesen BD allerdings nicht empfehlen, diesbezüglich sollte man schon einen ausgesprägteren Sprachschatz haben (oder keine Probleme damit das Wörterbuch bereit zu halten). Leider gibt es, soweit ich das ermitteln konnte, keine englische oder deutsche Übersetzung wie bei vielen anderen Comics dieser Art.

Zum Ende hin schwächelt die Geschichte meiner Ansicht nach ein wenig und ich war auch nicht ganz glücklich über das offene Ende, möglicherweise haben sich die Autoren aber auch eine mögliche Fortsetzung offen gehalten.

Fazit:


Eine wunderschön gestaltete düster-apokalyptische Vampir-Reihe, die mir in Summe sehr gut gefallen hat. Die Zeichnungen entsprachen genau meinem Geschmack und es ergab sich eine abwechslungsreiche Geschichte, die ich sofort verschlungen haben.

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Titel: La Terre des Vampires
Autoren: David Munoz, Manuel Garcia
Sprache: Französisch
Bande Desinée: 3 Teile zu je ca 50 Seiten
Reiheninfo: Tome 1-3/3

Mittwoch, 20. Januar 2016

Ein Herz für Bande dessinée [News]

Heute öffne ich meine Tore für ein Buchmedium, dass den meisten wohl nur aus dem Französisch Unterricht bekannt sein dürfte: Bande desinée. Während im deutschsprachigen Raum Comics nur eine sehr geringe Verbreitung finden (Graphic Novels und Mangas zähle ich jetzt nicht dazu), gibt es in Frankfreich einen gut gepflegten Kult rund um das graphische Medium. Bisher bin ich dort in jedem größeren Buchladen auf eine eigene umfangreiche Abteilung von Bande desinée -kurz BD- gestoßen. BD-Klassiker wie "Asterix und Obelix" und "Tim und Struppi" dürften aber auch hierzulande den meisten ein Begriff sein.

https://www.flickr.com/photos/woolamaloo_gazette/2310699065



Wie komme ich jetzt plötzlich auf die französchen Comics im Buchformat? Ich habe mich zwar schon immer ein wenig von Mangas und einigen Graphic Novels angezogen gefühlt, allerdings hat dieses Interesse nie ganz gereicht einen tatsächlichen Einstieg zu wagen. In letzter Zeit musste ich allerdings feststellen wie furchtbar eingerostet meine Französisch-Kenntnisse mittlerweile sind und so stöberte ich auf diversen französischen Buch-Foren wie Booknode, um mit leichter Lektüre diesem Sprachverfall entgegen zu wirken. Als ich dort auch auf die BD stieß war meine Liebe für sie neu entbrannt und ich habe sehr viele Stunden damit verplempert mir Reihen heraus zu suchen, die mir gefallen könnten. Aber die lange Suche und der nicht zu unterschätzende pekuniäre Einsatz haben sich gelohnt und jetzt blicke ich auf meine erste große Bestellung und kann mich gar nicht entscheiden welches ich mir zuerst vornehmen sollte.



Jedenfalls werde ich die einzelnen Bände auch auf meinem Blog rezensieren, auch wenn ich weiß, dass nicht gerade ein euphorischer Aufschrei durch meine Leser gehen wird à la "Französische Comics! Darauf haben wir gewartet!". Aber die ein oder andere Geschichte gibt es durchaus auch in englischer oder deutscher Ausgabe und es gibt wirklich kaum ein verständlicheres, schöner gestaltetes Format um Franzöisch zu lernen!

Ich bin jedenfalls sehr glücklich über diese Neuentdeckung.