Mittwoch, 13. Februar 2019

The Nightingale [Rezension]

Meine derzeitigen Kriterien für die Auswahl neuen Lesestoffes sind sogar für mich selbst unberechenbar. Ohne irgendeine vorher absehbare Motivation greife ich zu neuen Büchern und so war auch dieser Titel ein Spontangriff.



Inhalt:


Reunited when the elder's husband is sent to fight in World War II, French sisters Vianne and Isabelle find their bond as well as their respective beliefs tested by a world that changes in horrific ways. Discussion guide available online.

Mistys Meinung:


Ein innerhalb der Belletristik massiv gehypter Titel mit praktisch maximal guter Bewertung auf GoodReads. Läuft die Lesemasse berechtigt in solch positive Richtung oder werden durch ihre schiere Anzahl negative Stimmchen einfach nieder gelaufen?

Nun ja. Die Geschichte gefiel mir im großen und ganzen recht gut, der Einstieg war geschickt, es fällt einem als Leser eindeutig nicht schwer gleich mit den Figuren zu sympathisieren und ihren Werdegang und ihre Schicksalsschläge zu verfolgen. Insofern hat die Geschichte alles was einen guten Roman ausmacht und auch die historische Basis schien für mich völlig nachvollziehbar.

Auch die Spannungsbögen zweier Erzählungen gleichzeitig hielt die Autorin wirklich geschickt, es gibt ausreichend Passagen, da kommt man nicht umhin direkt weiterlesen zu wollen, inklusive einiger sehr emotionaler Momente, die einen als Leser durchaus berühren. 

Die Geschichte verläuft -zumal sie eine tatsächliche historische Figur als Grundlage hatte- wirklich realistisch, weswegen ich aber enttäuscht war, dass ausgerechnet eine Liebesgeschichte sich kitschig und überspitzt ihren Weg bahnt. Während die Autorin in meinen Augen Viannes Leben wirklich glaubhaft und mit aller nötigen Nüchternheit schildert, tobt sie sich bei Isabelle für meinen Geschmack einen Tick zu viel aus. Natürlich handelt es sich bei dieser Figur um einen schlichtweg nicht zu bremsenden, starken weiblichen Charakter mit Tendenz zur Draufgängerin - aber...aber auch solche Figuren brauchen doch nicht den einen Mann, dem sie mehrmals schicksalhaft des Nachts vor die Füße stolpern, dessen Anwesenheit sie spüren und den sie sogar nach Hungersnöten, maximaler anderer Entbehrungen und aller erdenklichen Kriegsleiden nicht vergessen können. Ich mag so etwas nicht. Punkt.

Die Geschichte bleibt wegen der packenden Story, den richtigen dramatischen Momenten dennoch ein solider Roman, den ich empfehlen werde, aber sein strahlender fünfter Stern wird nunmal unwiderbringlich in das schwarze Loch der übermenschlichen Liebe gerissen.

Fazit:


Ein wirklich toller, spannender geschichtlicher Roman, den ich gerne weiterempfehle. Allerdings bleibt eine ordentliche Portion Kitsch leider nicht aus - die muss man mögen.

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Titel: The Nightingale
Autorin: Kristin Hannah
Verlag: St. Martin's Press
Sprache: Englisch
ebook: 535 Seiten

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