Samstag, 28. Juli 2012

Weil nichts bleibt wie es ist [Rezension]

Da ich im Moment bei meinen Eltern zu Besuch bin, hängt Nabu einsam in Salzburg und kann seine Aufgabe als "Buchhalter" nicht erfüllen. Als Aushilfe steht dafür nun für dieses Buch das Plüscheinhorn Pilgrim zur Verfügung.

Handlung:


Vincent erhält von seiner Exfrau Geneviève einen Brief, in dem er erfährt dass sie im Sterben liegt und ihn noch einmal sehen möchte. Er fürchtet sich vor diesem Treffen und fährt trotzdem sogleich zu dieser Frau, von der er sich vor 15 Jahren getrennt hat. Er hat Angst, dass durch das Wiedersehen die Vergangenheit wieder aufleben könnte, die er so solange verdrängt hat und ganz besonders, dass Geneviève noch einmal über Clara sprechen möchte. Clara, die 8-jährige Tochter der beiden, die damals nach der Schule nicht wieder heimkehrte und an deren Verschwinden die Beziehung der beiden zerbrochen ist.

Mistys Meinung:


Der Klappentext des Buches hielt mich lange davon ab es lesen zu wollen. Tod, Trennung und noch dazu verzweifelte Eltern - ich halte mich eigentlich recht gern von solch ernhafter und trauriger Lektüre fern. Hätte dieses Buch mehr Seiten gehabt, wäre es wohl auch noch lange unangetastet im Regal gestanden, aber bei etwa hundert Seiten dachte ich mir so einen Inhalt ertragen zu können.

Die Gedanken Vincents und die tagebuchähnlichen Einträge von Geneviève zogen mich dann dennoch schlagartig nach unten. Umso überraschter war ich, dass das Buch nach einer Weile auch ziemlich bestärkende und lebensbejahende Züge annahm, die auch mich als Leserin aufheiterten und sogar ein wenig mit der Welt versöhnten.

Der Schreibstil ist einfach gehalten und doch gerade nach einer Weile sehr berührend, da nicht versucht wird die Situation der Protagonisten zu dramatisieren. Dadurch erhalten auch gerade die positiven Aspekte, die die beiden am Leben wieder entdecken müssen eine viel stärkere Wirkung.

Für dieses Büchlein finde ich gerne ein warmes Plätzchen auf dem Friedhof.

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Titel: Weil nichts bleibt wie es ist
Autor: Laurence Tardieu
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 121 Seiten

Freitag, 27. Juli 2012

Die Glut [Rezension]

Wenn schon die Sonne draußen wieder einmal glüht, musste ich mir auch ein dazu passendes Buch suchen."Die Glut" stopfte ich schon vor einigen Jahren mit 9 anderen Büchern gierig in meinen Rucksack, nachdem ich sie alle recht billig in einer Morawa-Ramschkiste entdeckt hatte. Seitdem ist dieses Büchlein (nach den ganzen Fantasyschinken ist es das für mich) allerdings unberührt und abseits in einem Regal gestanden. Aber auch das Warten passt sehr gut zu diesem Werk.

Handlung:


Nachdem Henrik einundvierzig Jahre auf die Rückkehr seines Jugendfreundes Konrád gewartet hat, kündigt dieser sich endlich für einen Besuch an. Henrik lässt auf seinem alten Schloss alles so herrichten wie zu dem Zeitpunkt an dem Konrád, nach einem Jagdausflug, Hals über Kopf verschwand.

Die beiden Freunde begrüßen sich reserviert und in einem Monolog von Henrik erfährt der Leser Stück für Stück was sich an dem damaligen, 'lebensveränderten' Tag von Konráds Flucht ereignet hat, an der auch Krizstina, die Frau Henriks eine große Rolle spielte.


Mistys Meinung:


Auf der Umschlagsrückseite wird das Buch als "Eine literarische Wiederentdeckung ersten Ranges" gelobt. Ob ich mich diesem Lob anschließen mag, habe ich noch nicht entschieden. Mir gefällt die Rahmenhandlung, der Monolog und die Sprache erinnern mich an eine Mischung aus Amélie Nothomb und Iréne Némirovsky. Die Ansichten und Gedanken der Figur Henrik -seien diese jetzt identisch mit denen des Autors oder schlicht von ihm der Figur gegeben- zeigen sich jedoch zum Teil übertrieben absolut und nicht selten auch etwas sexistisch. Da sich das Buch fast auschließlich auf seinen Monolog stützt kommt man nicht umhin auch die anderen Gedanken Henriks damit in Verbindung zu bringen.

Trotzdem ist "Die Glut" ein durchaus interessantes Buch, das Themen wie Freundschaft, Verrat und Einsamkeit ziemlich philosophisch und gleichzeitig praktisch behandelt, die Ideen der Hauptfigur Henrik dazu sollten dabei jedoch kritisch beäugt werden.

So, dann mache ich mal vorsichtig die Friedhofstore wieder auf und zieh dieses Buch herein.

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Titel: Die Glut
Autor: Sándor Márai
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 218 Seiten

Donnerstag, 26. Juli 2012

GRIM: Das Siegel des Feuers [Verriss-Rezension]

Warnung: Alle jenen, die gerne objektive und sachliche Buchrezensionen lesen wird empfohlen sich von diesem Post fernzuhalten.

Handlung:


Der Gargoyle Grim lebt in Paris und führt seine Aufträge für die OGP (Offizielle Gargoyle Polizei) aus, die ihn immer wieder durch die Menschenwelt führen. Zwar ist es seine Aufgabe das Steinerne Gesetz zu wahren, das seinem Volk untersagt die Menschen von seiner Existenz erfahren zu lassen, doch als die 17-jährige Mia von Hybriden überfallen wird, rettet er sie und bringt sie in seinen Unterschlumpf.

Damit stellt er sich nicht nur gegen sein eigenes Volk, sondern bringt die Hybriden auch um ein wichtiges Artefakt. Ein Pergamentstück, welches vom Siegel des Feuers verschlossen ist und das von ihren Bruder übergeben wurde. Es birgt Wissen, dass sowohl die Welt der Menschen als auch die Anderwelt aus den Angeln heben kann.

Mistys Meinung


Nun...eine Geschichte mit Gargoyles finde ich prinzipiell eine sehr gute Idee und die verschiedenen Figuren im Buch sind mir auch sehr sympatisch und mitunter auch originell erschienen. Es kam mir sehr entgegen, dass die Geschichte sich wenig mit unnötigen Beschreibungen aufgehalten hat und stattdessen einiges an Handlung und Konflikten geboten hat...allerdings bin ich durch diese Handlung gestolpert wie ein besoffener Gargoyle und zwar über eine sprachliche Wurzel nach der anderen...was es mir unmöglich gemacht hat die Geschichte auch nur annähernd zu genießen.

Die Sprache der Figuren wirkt nicht authentisch und ist sooft durchzogen von Information, die eigentlich für den Leser bestimmt ist, aber keinerlei Sinn im Austausch der Protagonisten erfüllt. Die Hauptfunktion der Fantastik ist es nämlich nicht Dialoge zu entwerfen, die soweit von der Wirklichkeit entfernt sind wie möglich! Doch damit noch nicht genug-

In einer anderen Rezension durfte ich lesen, die Autorin dieses Werkes hätte eine bildhafte Sprache. Das ist richtig. Das haben wohl einige Autoren...

...allerdings besteht ein Unterschied dazwischen ob man Leonardo da Vinci an eine Leinwänd lässt oder einen dreijährigen Delphin. Zwar wären beide gleichermaßen in der Lage ein Bild zu malen, die Qualität der Resultate würde jedoch stark abweichen. Cornelia Funke beispielsweise bedient sich einer sehr bildhaften Sprache, nur bei ihr funktioniert diese auch und verleiht ihren Büchern einen sehr poetischen Anstrich.Gesa Schwarz hingegen - so kommt es mir vor- zieht erstmal Gummistifel an, hüpft damit in die sprachlichen Farbtöpfe und malträtiert die Bildfläche damit so wild, dass sie an einigen Stellen sogar einreißt. War das ein übertrieben bildhafter Vergleich? Gut, denn ich möchte ihn verwenden um das Lieblingsstilmittel, das in diesem Buch vorzufinden ist, einzuleiten...

...den Vergleich! Würde ich jedes "wie" und "als" in dem Buch mit einem gelben Leuchtstift anstreichen, würde die neue Farbgebung einem Telefonbuch Konkurrenz machen. Das wäre ja nicht weiter schlimm, wenn diese Vergleiche funktionieren oder wenigstens gut klingen würden! Sie sind jedoch in den meisten Fällen dermaßen übertrieben, dass sie entweder lächerlich prosaisch wirken oder schlichtweg falsch sind.
Um meine zugegeben boshafte Ansicht zu untermauern, werde ich jetzt noch meine Top10-Textstellen des Buches präsentieren.

Top 10 Lesestellen:*

 


Platz 10: "Törichtes Steinhirn", zischte der Dämon und verzog den Mund des Menschen zu einem boshaften Lächeln. "Wer bist du, dass du mir befehlen willst? Ich weiß- dein Volk hat die Schlacht von Prag gewonnen, jene Schlacht, die uns Dämonen beinahe auslöschte und die Erde auf ewig schwarz färbte vom Blut der gefallenen Vampire. Ihr habt gesiegt - ihr habt die Macht über die Schattenwelt an euch gerissen...[...]"
 -Also ich habe schon Lexika gelesen, in denen Information subtiler verpackt war!

Platz 9:  "Ein zäher Schmerz puckerte in ihren Schläfen."
 -Ich habe dieses Verb noch nie gehört, aber wenn überhaupt würde ich bestenfalls einen Dampfer puckern lassen.

Platz 8: "Nur im letzten Moment konnte er seine Klauen davon abhalten, einem im Dickicht versteckten Eichhörnchen durch einen ungeschickten Tritt die ewige Vernichtung zu bringen."
-Ja, ich verteufle auch immer Autofahrer die den armen Igeln die ewige Vernichtung bringen...

Platz 7: "Das letzte Wort streifte Mia wie ein Schmetterlingsflügel"
-.-'

Platz 6:  "Ein Kaleidoskop an Düften ergoss sich in seine Lunge, er roch Pflanzen [...]"
-Das einzigartige, wunderbare Riechorgan des Menschens...die Lunge.

Platz 5: "Aus ihnen stammte ein Großteil des Baumaterials [...] und sie hatten den Bauch der Stadt ausgehöhlt wie ein kariöses Gebiss."
-Goethe wäre neidisch.

Platz 4: "Sie hatte grüne Augen wie das Meer bei einem Gewitter."
-Wer liebt diesen Moment nicht..wenn einen das Meer während eines Gewitters mit seinen grünen Augen anstarrt.

Platz 3: "- sonst beginnt das Ding zu kreischen wie ein sterbendes Rehkitz."
- 'Unter dem Mähdrescher' wäre noch ein schöner Zusatz gewesen.

Platz 2: "Ihr dunkles Haar umrahmte ihr Gesicht wie Seide ein zerbrechliches Juwel."
-Zebrechlichkeit...die bekannteste Eigenschaft der Juwelen. Besonders des Diamanten.

Platz 1: "Seine Züge verfinsterten sich, als hätte er auf eine schlechte Nuss gebissen."
-Ein zwei Meter großer Gargoyle-Krieger ist sauer....und schaut folglich drein als hätte er auf eine schlechte Nuss gebissen...welch naheliegender Vergleich!


So, mir tut von diesen sprachlichen Experimenten der Schädel weh als würde ein zitternder Oktopus dranhängen. Für jene die glauben dieser Satz gerade hätte keinen Sinn ergeben sollen bitte das Buch lesen und werden erkennen müssen, dass heutzutage weit gewagtere Vergleiche von Lektoren gutgeheißen werden.

Ich hingegen werde mich jetzt einer sprachlichen Entgiftungskur unterziehen und vorher noch die Friedhofstore zumauern, damit keine Nussbeißenden Gargoyles mehr herein flattern können.

*Alle Zitate (in gleicher Reihenfolge wie die Plätze) aus: Gesa Schwartz: Grim. Das Siegel des Feuers. Köln: LYX 2010, S.11/12, S.243, S.67, S.65, S.68, S.89, S.72, 164. S.72, S.255
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Titel: Grim. Das Siegel des Feuers
Autor: Gesa Schwartz
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 677 Seiten
Reiheninfo: Band 1 der Grimtrilogie

Freitag, 20. Juli 2012

FANTASTIK AG [Rezension]

Nach dem letzten, in jeder Hinsicht, ernsthaften Buch aus der Kategorie High Fantasy (da würd ich "A Song of Ice and Fire" zumindest einordnen) brauchte ich Lektüre mit etwas weniger Umfang und einer größeren Prise an Humor. Welche Kategorie kommt da in Frage, wenn man trotzdem bei Fantasy bleiben möchte?

Funny Fantasy! Ich selbst wusste nicht, dass eine solche Kategorie/ein solches Subgenre, wie auch immer, überhaupt gibt, bis ich in einem Piper-Prospektchen darauf gestoßen bin. Die Alliteration allein fand ich schon amüsant und kaufte mir also das einzige Buch, das darunter beworben wurde. Fantastik AG.


Handlung:


Hieronymus Melk ist Professor des Studiengangs der Fantastik. Genau genommen ist er der einzige Professor für diesen Fachbereich. Als dieser Studiengang wegen Budgetkürzungen gestrichen und er somit entlassen wird, macht er sich mit seinen festentschlossenen Studenten auf, einen Weg in die "Fernen Länder" zu finden. Genau genommen hat er einen Studenten, der dieses Fach studiert, dafür aber bereits im 27.Semester.

Durch Zufall und magische Hilfe gelingt es ihnen schließlich ein Tor zu den Fernen Ländern ausfindig zu machen und in die Welt einzutauchen, in der Elfen, Kobolde, Trolle und Zyklopen wirklich existieren. Die Theorie der Fantastik unterscheidet sich jedoch ,wie in so vielen anderen (seriöseren) Bereichen, stark von der Praxis und die beiden Akademiker stolpern von einer magischen Katastrophe in die nächste.


Mistys Meinung:


Wäre dieses Buch unter meine Lesenase gelangt, als für mich Fantasy allein beherrscht war von fleischreißenden, totmordgedankenloszerfetzenden Werwölfen, blutrünst-und dürstigen Vampiren und anderen ausschließlich gefährlich-ernsthaften Sagenwesen- und Welten, nun...dann hätte mich dieses Buch wohl nur mäßig begeistert, weil es fast auschließlich humorvoll an dieses Genre herangeht. Da es mich aber jetzt erreichte, in einer Phase da ich für Scherze darüber spätestens seit Kim Harrison zu haben bin, war ich begeistert.

Der Autor spielt mit den klischeehaften Eigenschaften der fantastischen Figuren, überspitzt die einen, vekehrt andere überraschend ins Gegenteil und erzielt damit einen ausgesprochen komischen Effekt. - Einfacher gesagt: Das Buch ist wirklich lustig!

Dabei lässt er (noch immer der Autor) es sich nicht nehmen im Verlauf der Handlung immer wieder satirische Seitenhiebe (na das war jetzt auch so eine Alliteration) auf die Literaturwissenschaft auszuführen, die mich ganz besonders zum Lachen anregten.

Wer es also gern mit verrückter Literatur à la Walter Moers und Terry Pratchett aufnimmt, für den ist dieses Buch sicher auch ein (drachenatem-)heißer Tipp!

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Titel: FANTASTIK AG. Ein Epos aus den Fernen Ländern
Autor: Jan Oldenburg
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 346 Seiten

Donnerstag, 19. Juli 2012

A Storm of Swords (1: Steel and Snow) [Rezension]

Wenn es auf meinem büchertrockenen Blog auch so ausgesehen haben mag - ich bin nicht lesetot!

Aber mit den Game of Thrones-Büchern von George R.R. Martin begebe ich mich jedes Mal wieder auf eine Leseschlacht und kehre erst nach langer Zeit siegreich zurück. So auch jetzt, aber ich trage eine Rezesion in Händen, als Siegeszeichen über den kleinen Wälzer.

Nabu passt dieses Mal ausgesprochen gut zum Buch und könnte als eine kleine Version von Drogon durchgehen, dem stärksten von Daenarys' Drachen in der Geschichte.



Handlung:

 

Ich kann kaum etwas über die Handlung dieses ersten Teils des dritten Bandes (einfacher formuliert: der dritte Band wurde zweigeteilt) sagen, ohne Spoiler wie Feuerpfeile auf GoT-Fans loszuschießen. Insofern werde ich nur erwähnen, was auch in den vorigen Büchern und der Serie schon vorgekommen ist: Krieg in Westeros, mehr Könige als auf dem "Iron Throne" Platz haben, Betrüger und Seitenwechsler, unzählige Überraschungen und mitten darin die geliebten Helden und verhassten Antihelden des "Song of Ice and Fire".


Mistys Meinung:


Eigentlich spiegelt sich meine Meinung sehr gut in den Zitaten anderer (im Gegensatz zu mir) bekannter Leser wider, welche sowohl auf, als auch in dem Buch abgedruckt wurden. "This is one of those rare and...", "Martin is one of our very best writers and..."...etc. Solch übertriebenes Rosenwerfen nehme ich normal kaum ernst, in diesem Falle jedoch hat der Autor sich ein jedes Duftblumenzitat redlich verdient.

Die Handlung ist ausgefeilt, tiefgründig und wie auch in vorigen Büchern der Reihe, extrem spannend. Die Charaktere sind dabei sehr facettenreich und gekonnt mit ihren jeweiligen, sehr individuellen Eigenschaften und Ausprägungen in Szene gesetzt. Mittlerweile liebe ich meine Favoriten darunter so sehr, dass ich dieses Mal sehr geneigt war der Idee einer Bekannten von mir nachzukommen: die Kapitel der anderen Figuren vorerst auszulassen und zu den Lieblingscharakteren vorzublättern. Damit wäre ich nämlich dem ein oder anderen qualvollen "Cliffhang" entgangen, habe mich aber dann doch der vorgesehenen Chronologie des Autors gefügt um mir die Gesamthandlung nicht zu ruinieren.

Summiert jedenfalls ein großes Leseerlebnis, aber ebenso lang. Selbst nach fünf vollbrachten Lesestunden am Stück erschien mir der Weg bis zur letzten Seite noch ausgesprochen weit. Das Englisch ist anspruchsvoll und immerwieder tauchen "Mittelalter"-Vokabel auf, die mich ein Weilchen raten ließen. Dafür kann ich über keinerlei sprachliche Mängel klagen und der Lesefluss wird wegen der Spannung von ein paar unklaren Begriffen nicht aufgehalten.

Wer sich trotz des Umfangs nicht an diese Reihe wagt ist ein Hodor!

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Titel: A Storm of Swords ( 1: Steel and Snow)

Autor: George R.R. Martin
Sprache: Englisch
Taschenbuch: 623 Seiten
Reiheninfo: 1.Teil des 3. Buches von "A Song of Ice and Fire"

Mittwoch, 18. Juli 2012

Liebster Blog Award [News]


Habe soeben von Naburas Bücherwelten einen ihrer "Liebster-Blog"-Awards bekommen und bedanke mich :) Ein solcher Award soll Blogs mit weniger als 200 Lesern bekannter machen. Dafür teilt man den Award auf seinem Blog und gibt ihn dann an fünf andere Blogs weiter.

Ich werde mich nun meinerseits in diese Kette einreihen und  meine Top 5 mit weniger als 200 Lesern angeben. Es sind allerdings nicht nur Bücherblogs darunter ;)

Nun bitte ich um Ruhe....and the Oscar..äääh...Award goes toooooo




Buffet gibts keines, aber ich wünsche noch einen schönen Spaziergang auf dem Friedhof.  

Freitag, 13. Juli 2012

Buchneuzugänge & deren Vorstellung [News]

Ich habe mir fest vorgenommen keine neuen Bücher zu kaufen, tauschen, stehlen oder sonst irgendwie in meinen Besitz kommen zu lassen, solange nicht wenigstens mein Salzburg-SuB auf die Hälfte reduziert wurde. Daran habe ich mich bisher fest gehalten und alle Büchererstehorte gemieden. Tapfer halte ich mich von Flohmärkten fern und stolpere mit geschlossenen Augen durch Buchgeschäfte...bei einer solchen Querung stürzte ich jedoch vor wenigen Tagen geradewegs auf jenen Stapel im Thalia zu, auf welchem Bildbände aufbewahrt werden. Leider musste ich dabei entdecken, dass ich auch gegen deren "Lieb mich, lies mich - KAUF MICH!"-Rufen nicht immun bin.

Während sich also Buchengel und Buchteufel über meine Schulter hinweg beschimpften, beschloss ich schlicht, dass Sachbücher und Bildbänder ja nicht auf meinen SuB-Listen aufscheinen, ich folglich getrost welche kaufen darf.



Nun also in meinem Besitz das Werk "Kunst verstehen", das nicht nur mit schönen Farbbildern durch die verschiedenen Kunstepochen führt, sondern auch zunächst eine Einführung in das Verständnis von Kunst allgemein bietet (Farben, Formen, Räume etc.).



Ebenfalls errungen außerdem noch das Buch "Verganene Reiche&Kulturen" das einen Einblick in die diversen frühen Hochkulturen bis ins Mittelalter hinein gibt. Wunderbar bebildert dabei deren Eroberungen, Bauten und Erfindungen.


Beide Bücher sind sehr empfehlenswert und gemeinsam für unter 20 Euro erhältlich.

Sonntag, 8. Juli 2012

Seelenwächter [Rezension]

Bei einer Fahrt mit dem Blogzug (blog-zug.com) bin ich auf auf den (zumindest mir) unbekannten Autor Nathan Jaeger aufmerksam geworden (mehr Infos auf seinem Blog Nathans Wächter), von dem ich mir, aus Neugier, das Buch Seelenwächter bestellt habe.


Handlung:


Die Handlung beginnt zunächst bei den Zwillingen Colin und Sue, die beide eine Fähigkeit besitzen, welche sie Seelenwacht nennen. Es ist ihnen möglich in die Seelen anderer zu blicken, deren Wünsche, Vorlieben und Ängste zu durschauen. Bald konzentriert sich die Geschichte aber fast ausschließlich auf Sue, die ihre Fähigkeit auch dazu nutzt anderen bei innerlichen Konflikten zu helfen.

Sie erfährt, dass sie dazu befähigt ist, weil sie in Wirklichkeit ein Feuerdämon ist und sogar über weitere übernatürliche Kräfte verfügt, die jedoch weniger für das Wohl anderer Menschen sorgen können, als vielmehr diesen schaden. Zwar weigert sie sich zunächst ihre dämonische Seite zu aktzeptieren, gibt ihr jedoch schließlich nach und verstärkt sie dadurch enorm. Bald kommt es dadurch jedoch zu Zwischenfällen, durch die sie ihr Umfeld gefährdet sieht und eine schwere Entscheidung treffen muss.


Mistys Meinung:


Mir fiel es anfangs relatativ schwer mich in die Geschichte hinein zu lesen, was einerseits daran lag, dass sie ganz im Präsens geschrieben ist (ich bevorzuge in den meisten Gattungen das Präteritum). Andererseits hatte ich auch lange mit den Dialogen zu hadern. Von diesen gibt es in der Geschichte reichlich, was ja nicht als schlecht angesehen werden kann, allerdings wirken sie für mich in den jeweilgen Situationen nicht authentisch genug. In dem schriftlichen Austausch der Figuren ist die verwendete Sprache noch eher glaubhaft, in der mündlichen Kommuniktation jedoch zu unnatürlich.

Die Idee der Seelenwacht und der Dämonen gefällt mir persönlich sehr gut, insofern hätte ich mir in der Geschichte auch mehr übernatürliche Elemente gewünscht. Zwar handelt es sich um den ersten Band einer Folge, ich gehe also davon aus, dass dazu im nächsten Buch diesbezüglich mehr passieren wird, trotzdem war es für mich angesichts der Länge etwas zuviel "Gewöhnlichkeit" und rein menschliches Dasein. Das liegt vor allem auch daran, dass die Charaktere, abgesehen von den übernatürlichen Fähigkeiten, noch eine ordentliche Palette menschlicher Talente aufzuweisen haben, was sie mir jedoch nicht immer sympatisch gemacht haben, aufgrund fehlender "Kanten".

Insofern also eine Grundidee mit Potential, jedoch nicht ohne Bedarf an Verbesserungen in ein paar Bereichen des schrifstellerischen Handwerks.

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Titel: Seelenwächter
Autor: Nathan Jaeger
Sprache: Deutsch
Taschenbuch:  287 Seiten

Freitag, 6. Juli 2012

Die Könige der Welt sind alt...[Gedicht]

Viel zu still ist es auf dem Bücherfriedhof wenn man keine Gedichte murmeln hört.
Also auf zum Rilke-Regal!

Die Könige der Welt sind alt

Die Könige der Welt sind alt
und werden keine Erben haben.
Die Söhne sterben schon als Knaben,
und ihre bleichen Töchter gaben
die kranken Kronen der Gewalt.

Der Pöbel bricht sie klein zu Geld,
der zeitgemäße Herr der Welt
dehnt sie im Feuer zu Maschinen,
die seinem Wollen grollend dienen;
aber das Glück ist nicht mit ihnen.

Das Erz hat Heimweh. Und verlassen
will es die Münzen und die Räder,
die es ein kleines Leben lehren.
Und aus Fabriken und aus Kassen
wird es zurück in das Geäder
der aufgetanen Berge kehren,
die sich verschließen hinter ihm.*

* Rainer Maria Rilke: Gedichte. Auswahl und Nachwort von Dietrich Bode. Stuttgart: Philipp Reclam jun. 1997 S.54/55

Montag, 2. Juli 2012

SuB [News]

Ich habe mir jetzt endlich die Mühe gemacht genau diesen niederzuschreiben, inklusive SuB-Shooting (bei dem Bild unten war Nabu noch Prinzessinen frühstücken). Dabei habe ich allerdings jene Bücher weggelassen bei denen es nicht wahrscheinlich ist, dass sie in den nächsten Jahren noch gelesen werden. Die Liste ist jetzt jedenfalls bei meinen Seiten hier zu finden.


Cosmétique de l'ennemi [Rezension]

Hitzebedingte Leseunlust. Folglich jetzt ein Griff zu einem sehr schlanken Buch. Cosmétique de l'ennemi hat gerade mal 120 Seiten und noch dazu eine extrem große Schrift. Voilà!-da fühlt man sich gleich wieder wie ein Leseanfänger und kann das Büchlein fröhlich nach draußen tragen.

Handlung:


Jérôme Angust befindet sich auf dem Flughafen in Barcelona auf Geschäftsreise und ist entnervt als sich sein Flug auf unbestimmte Zeit verspätet. Gerade als er in einem Buch zu lesen anfangen möchte spricht ihn ein anderer Reisender names Textor Texel an. Er verwickelt Jérôme in ein Gespräch, dass dieser überhaupt nicht führen möchte und entfernt sich auch nach vermehrter Bitte Jérômes nicht. So ist dieser vorerst gezwungen Teile der Lebensgeschichte des anderen anzuhören. Ist er von dieser zunächst nur genervt, muss er bald schockiert feststellen dass es zwischen ihm und dem vermeintlich Fremden doch so gewisse Zusammenhänge gibt.

Mistys Meinung:


Eigentlich bin ich ja ein großer Fan der Autorin Amélie Nothomb, deren exzentrischen Protagonisten und unerwarteten Wendungen in ihren Büchern, aber vielleicht werde ich mittlerweile zu alt dafür. Das Buch beginnt zwar (und geht auch die ganze Geschichte so weiter) mit einem abwechslungsreichen und pfiffigen Dialog, allerdings wirft die Autorin dann sehr bald mit psychiatrischen Klischees um sich und verfolgt dabei ein sehr naives Konzept von Wahnsinn.

Die Wendungen des Gesprächs sind zwar originell, aber wenn man weitere ihrer Bücher gelesen hat erkennt man sehr schnell gängige Muster. Die Diskussion zwischen den beiden Charakteren regt besonders am Anfang zum Schmunzeln an, erweist sich aber bald als recht oberflächlich philosophisch. Das Französisch ist dafür wirklich leicht verständlich und dem Dialog lässt sich so sehr gut folgen.

Insofern leichte Sommerlektüre zum Französischaufrischen. Ernst nehmen...nun ernst nehmen sollte man dabei allerdings nur das Eincremen im Falle einer Sonneneinstrahlung beim Lesen.

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Titel: Cosmétique de l'ennemi
Autor: Amélie Nothomb
Sprache: Französisch
Taschenbuch: 120 Seiten