Sonntag, 28. Februar 2016

Zorn und Morgenröte [Rezension]

Nach meinem letzten Misserfolg mit einem gehypten Jugendfantasybuch hätte man meinen können, dass ich davon vorerst die Finger lassen würde. Davon war ich selbst zumindest überzeugt. Dann entdeckte ich jedoch den Post von misshappyreading über Bücher mit orientalischem Setting und bekam urplötzlich Lust auch wieder einmal ein Buch mit einer solchen Hintergrundlandschaft zu lesen. Daher nam ich mir spontan dieses Leseexemplar mit nach Hause.


Inhalt:


Die junge Shahrzad lässt sich auf eine Hochzeit mit einem der gefährlichsten Männer des Reiches Chorasan ein - dem König der Könige Chalid Ibn al-Rashid. Er wird vom Volk dafür gehasst, dass er sich jede Nacht eine neue Braut nimmt, die er bereits im Morgengrauen hinrichten lässt. Shahrzad weiß um seine grausame Vorgehensweise und dennoch lässt sie sich auf die Hochzeit ein, denn ebenso wie er hat sie ihre geheimen Beweggründe und ihr oberstes Ziel heißt Rache.


Mistys Meinung:


Nun, wie man an der Inhaltsangabe sogleich erkennen kann, hat dieses Buch dieselbe Basis wie auch in den Märchen von 1001 Nacht. Die jung vermählte Sharzad (in den meisten Versionen Scheherazade geschrieben) versucht dem Schicksal ihrer Vorgängerinnen zu entgehen, indem sie dem grausamen König Nacht für Nacht Märchen erzählt. Ich denke damit habe ich nun nicht wirklich gespoilert. Solche Geschichten in der Geschichte habe ich in der Regel sehr gerne und auch in diesem Buch gefiel mir dieser Handlungsvorgang sehr gut.

Anders als in 1001 Nacht machen diese erzählten Märchen jedoch nur den anfänglichen Grundstock aus und ziehen sich nicht durch das ganze Buch, was ich eigentlich schade fand, da die Autorin die Märchen wirklich sehr gut in die Gespräche einwebt. Jedenfalls entwickelt die Geschichte auch ohne weitere Erzählungen von Sharzad ihre eigene Dynamik und Spannung. Stil und Sprache sind meistens recht poetisch und atmosphärisch, wobei mir manche Sätze auch ein wenig zu kitschig waren (was natürlich im Englischen möglicherweise besser rüber kommen mag). Trotzdem konnten mich Stil und Handlung gerade in der ersten Hälfte des Buches sehr packen und ebenso schätzte ich die Figuren. Die Autorin lässt ihre Leser zudem mit vielen Details bis zuletzt im Ungewissen und daher wirken die Charaktere sehr geheimnisvoll, was die Spannung natürlich zusätzlich erhöht.

In dieser Hinsicht hebt sich das Buch also weit von meinem vorherig rezensierten Jugendbuch ab. Handlung und Figuren waren einfach im Gesamtbild sehr stimmig und die jeweiligen Konflikte wirkten auch realistisch. Auch die entstehende Liebesgeschichte passte soweit gut in die Erzählung, wobei man bei diesem Buch wirklich einen Hang zur Romantik mitbringen sollte, da sie wirklich einen sehr großen Teil der Erzählung ausmacht und in ihren vielen leidenschaftlichen Momenten auch sehr ausgeschlachtet wird. Für mich war es in dieser Hinsicht fast grenzwertig kitschig, aber da das Gesamtkonzept so gut funktionierte habe ich darüber hinweg gesehen.

Recht spät erst habe ich erkannt, dass die Geschichte soviele Stränge aufbaut, dass sie sich innerhalb eines Buches niemals auflösen lassen und es somit natürlich auch einen zweiten Teil gibt (wie üblich hätte ich mich vorab informieren sollen...). Ich denke, dass in diesem dann auch die Magie noch mehr zur Sprache kommen wird, die in diesem Band nur angekratzt wird und werde ihn mir vermutlich auch gerne vornehmen.

Fazit:


Eine sehr schöne Entführung in ein bekanntes orientalisches Märchen, das bald seine eigenen Wege geht und durch kontrastreiche Figuren überzeugt. Die Liebesgeschichte artet für meinen Geschmack ein wenig aus, trotzdem hatte ich mit diesem Buch ein magisches und geheimnisvolles Lesevergnügen.

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Titel: Zorn und Morgenröte
Autorin: Renée Ahdieh
Sprache: Deutsch
Hardcover: 390 Seiten
Reiheninfo: Band 1/2

Samstag, 27. Februar 2016

Gone Girl [Hörbuch-Rezension]

Sind wir nicht alle ein bisschen genre-bequem? Also ich muss ehrlich zugeben, dass ich es mir schon sehr gerne in meinen Lieblingsgenres bequem mache und die entsprechenden Reviere nur recht selten verlasse. Gerade wenn man nicht so viel Lesezeit zur Verfügung hat wie man sich eigentlich wünsche würde (und kaum ein Büchernarr hat soviel Lesezeit wie er sich wünschen würde) bleibt man doch gerne bei jener Lektüre bei man mit hoher Wahrscheinlichkeit seine Leserwünsche erfüllt bekommt. Für mich trifft das jedenfalls zu und nach einigen schlechten Erfahrungen gebe ich Krimis und Thrillern wirklich selten eine Chance. Damit scheine ich dem Genre aber wirklich unrecht zu tun!



Inhalt:


Nick Dunne ist mit seiner Frau Amy seit fünf Jahren verheiratet, allerdings läuft ihre Ehe seit einiger Zeit sehr schlecht und er freut sich nicht wirklich auf den fünften Hochzeitstag. Amy pflegt seit Jahren das Ritual an diesem Tag eine Schatzsuche voller selbst erstellter Rätsel zu veranstalten, die zu lösen es ihm nur gelingt, wenn er ihre geheimen Wünschen und Erinnerungen erraten kann. In den vorhergehenden Jahren scheiterte er daran immer was zu weiteren Krisen in der Beziehung führte. Entsprechend verunsichert kehrt er nach Hause zurück. Seine Frau ist jedoch nicht aufzufinden und im Wohnzimmer finden sich merkwürdige Kampfspuren...er muss sich nun also einem viel größeren Rätsel stellen: Wo ist Amy?

Mistys Meinung:


Was für ein tolles Hörbuch! Diese Aussage muss ich gleich vorneweg tätigen, da ich mir nicht gedacht hätte wie toll mich ein ausschweifender Thriller unterhalten könnte! Ehrlich gesagt habe ich mich ursprünglich nur für dieses Hörbuch entschieden, weil ich dachte, ich sollte zumindest ein wenig von diesem bekannten Buch wissen, damit ich meine Kunden entsprechend beraten kann. Ein kleiner Zwangskonsum sozusagen, den ich in der Regel lieber mit Hörbüchern vornehme, da man sie so gut nebenbei hören kann.

Zunächst war es für mich auch gar nicht einfach, mich mit der Geschichte zu arrangieren. Die Stimme von Nick Dunn (gelesen von Matthias Koeberlin) passte für mich wundervoll auf die männliche Hauptfigur, wohingegen ich zunächst fand Amys Stimme (gelesen von Christiane Paul) würde nicht zur sanften weiblichen Hauptfigur passen. Nun, im Laufe der Geschichte stellte ich jedoch fest, dass beide Stimmen für die Charaktere einfach perfekt sind. Die beiden kommen je nach Kapitel abwechselnd zu Wort (wobei man von Amy hauptsächlich in Rückblicken erfährt) und sind dabei ein toller Ausgleich für den Hörer.

Nun aber zum Inhalt: dieser konnte mich schließlich total mitreißen und mich alle paar Kapitel auch vollkommen überraschen. Dabei baut die Autorin eigentlich zunächst das klassische "Whodunit" auf und füttert den Leser/Hörer Schritt für Schritt mit mehr Hinweisen. Dieses Konzept fesselt mich eigentlich recht selten, doch Gillian Flynn gelingt es mühelos Spannung aufzubauen und einen wirklich für die Figuren zu begeistern. Dabei geht sie allerdings so rigoros und unerwartet vor, dass ich mich wirklich mehrmals nicht entscheiden konnte welche Figur ich denn nun lieben und welche ich hassen möchte! Es entsteht ein ständiges Hin-und-Her ähnlich wie in der Beziehung der beiden Hauptfiguren. Ein weiteres Element ist dabei natürlich die unglückliche Ehe und die entsprechenden Kontroversen der Beteiligten. Mit diesem Motiv muss man klarkommen, wobei ich dadurch auch öfters einmal pausieren musste, da man nunmal launemäßig nicht immer dazu aufgelegt ist ein solches Thema verfolgen zu folgen. Gerade in dieser  Geschichte geht die Autorin wirklich nicht zimperlich mit den Launen und Lügen ihrer Figuren um.

Was dieses (Hör-)Buch für mich aber so richtig auszeichnete sind die vielen unerwarteten Wendungen. Näher möchte ich darauf natürlich nicht eingehen, um Spoiler zu vermeiden, aber selten hat mich eine Geschichte derart überraschen können wie diese. Zumal die einzelnen Begebenheiten auch so geschickt eingefädelt werden. Was jedoch auch noch zu erwähnen ist, ist die Tatsache, dass einige Vorkommnisse auch recht verstörend sind, also eine leichte Lektüre hat man hier gewiss nicht vor sich.

Da mich das Hörbuch so packen konnte, habe ich mir gestern sogar gleich noch die Verfilmung von 2014 angesehen (und dabei habe ich sehr selten Interesse an einer Verfilmung). Diese wurde meiner Meinung nach wunderbar umgesetzt, wobei manches dabei noch brutaler gestaltet wurde. Auf jeden Fall aber ebenso empfehlenswert wie das Hörbuch!

Fazit:


Ein unsagbar spannender Thriller voller Überraschungen und verstörender Details. Für Liebhaber des Genres aber auch Verweigerer (wie mich) wird eine Empfehlung ausgesprochen.

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Titel: Gone Girl - das perfekte Opfer
Autorin: Gillian Flynn
Sprache: Deutsch
Hörbuch: 14h 3min (gekürzte Fassung)

Sonntag, 14. Februar 2016

Witch Hunter [Rezension]

Natürlich beeinflussen andere Blogs meine Leseentscheidungen. Viele Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe, hätte ich ohne die Lesetipps der anderen Blogger sicher nie gekauft. Nebst meinen persönlichen virtuellen Lieblingsnachbarn spielt dabei natürlich auch die Masse an Erscheinungen in anderen Beiträgen eine Rolle. Wenn ein Buch plötzlich scheinbar überall auftaucht, reizt es auch mich sehr es mir einmal genauer anzusehen. Wie in diesem Fall...


Inhalt:


Elizabeth Grey gehört zu den besten Hexenjägern des Reiches von Anglia. Gewissenhaft erledigt sie ihre Aufträge und setzt all ihre aufgetragenen Opfer mitleidslos fest. Dass diese meist auf dem Scheiterhaufen landen rechtfertigt sie damit, dass eine Bedrohung für ihr Land dadurch ausgelöscht wird. Bis zu dem Zeitpunkt, da sie selbst unerwarteterweise der Hexerei angeklagt wird und sich selbst in der verzweifelten Lage einer Todgeweihten befindet.

Mistys Meinung:


Dieses Buch wurde ja wirklich enorm gehyped und war an sehr vielen Stellen des virtuellen, literarischen Treibens im Internet zu finden. Dadurch wurde auch meine Aufmerksamkeit darauf gezogen und da der Klappentext mich ansprach schlug ich sofort zu, als ich in der Arbeit ein Leseexemplar aufgabeln konnte. Nun nach abgeschlossener Lektüre muss ich sagen, dass dieses Buch wirklich außergewöhnlich....gewöhnlich war.

Es mag möglicherweise der Tatsache geschuldet sein, dass ich in letzter Zeit eher ernsthafte Bücher für Erwachsene gelesen habe, die wirklich hervorragend recherchiert und detailreich aufgebaut waren, dass mir dieses Jugendbuch nicht wirklich zusagen wollte. Ich weiß nicht einmal so recht, wie ich eine vollständige Rezension verfassen soll, allerdings möchte ich trotzdem eine jener Stimmen sein, die dieses Werk ein wenig von seinem Sockel holen. Ich kann nicht behaupten, dass dieses Fantasy Buch besonders schlecht gewesen wäre, denn vom Aufbau her war es durchaus stimmig. Nur einfach in kaum einer Weise besonders.

Ich habe schon sehr sehr viel Fantasy in meinem Leben gelesen, ganz besonders in der Jugendbuchsparte und und dieses Buch hat mich auch an sehr sehr viele bekannte Bücher erinnert. Die Figuren waren für mich wenig ausgearbeitet und mit den klassischen Eigenschaften des Genres versehen. Dadurch konnten sie mich leider nicht für sich einnehmen und ich habe die Handlung und die jeweiligen Wendungen entsprechend gelassen aufgenommen. Auch an der üblichen dramatischen Zuspitzung konnte ich kaum Neues entdecken und fand daher die Kampfszenen, an deren Ende die Helden gerade noch lebend und aus vielen Wunden blutend hervorgehen eher unspektakulär. Langweilt es eigentlich noch jemanden außer mich, dass in vielen Geschichten die Hauptfiguren nach einem Kampf entkräftet in Ohnmacht fallen und von ihren Freunden einige Tage später euphorisch aufgeweckt werden? Für mich ist das mittlerweile wirklich zum Klischée geworden, wobei Elizabeth sich wirklich bemüht, die beste Ohnmachtfallerin von allen zu werden.

Der Schreibstil war bis auf manch missglückten Dialog (der mag sich jedoch im Englischen vielleicht besser anhören) soweit in Ordnung ohne große Besonderheiten. Was für ein abenteuerliches Buch, in dem die Handlung im Vordergrund steht natürlich auch vollkommen in Ordnung ist. Insofern kann ich nicht klagen und empfehle das Buch auch jenen, denen nach einer nicht allzu umfangreichen Geschichte in dem Genre ist. Oftmals möchte man ja auch genau solch bekannte Strukturen wiedererkennen und beim Lesen genießen. Positiv hervorzuehen sei in diesem Sinne auch die Idee mit der Hexerei und der Verbindung zu den Reformisten. Die Autorin spielt mit der damaligen Spaltung der Kirche und wandelt die Reformisten dabei alle in Zauberer um, die für ihr Recht kämpfen. Dies fand ich soweit geschickt umgesetzt und auch wirklich originell.

Leider hat diese Tatsache nicht wirklich geholfen mich für das Buch einzunehmen, dafür war mir die restliche Handlung einfach zu blass, ebenso wie die Charaktere. Ich finde auch in Jugendbüchern dürfen diese durchaus auch mehr Tiefe aufweisen. Ebenso wie eine Liebesgeschichte sich über authentische Konflikte freut, die nicht durch offensichtliche Andeutungen für den Leser sofort entschärft werden. Ich denke jeder Vielleser weiß was ich damit meine. Das machte die Handlung für mich ehrlich gesagt noch seichter.

Fazit:


Ein sicherlich kurzweiliges Leseerlebnis, das für mich jedoch einfach viel zu gewöhnlich war um etwas damit anfangen zu können. Leider nicht mein Fall.

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Titel: Witchhunter
Autorin: Virginia Hunter
Sprache: Deutsch
Hardcover: 400 Seiten
Reiheninfo: Band 1/?

Samstag, 13. Februar 2016

The Autumnlands: Tooth and Claw [Rezension]

Wer etwas von meiner großen Leidenschaft für BD mitbekommen hat, sollte auch von meinem Kummer gelesen haben, dass ich mir diese prächtigen Comic-Stücke in so großer nicht jedes Monat leisten kann. Dafür sind die hübschen Hardcover mit den wenigen Seiten einfach zu teuer. Da ich trotzdem weiterhin Lust auf reichlich illustrierte Geschichten hatte, habe ich ein wenig durch Manga-Foren gewühlt, allerdings fehlt es mir bei diesen schlichtweg an Farbe. Was also nebst den klassischen Heft-Comics noch bleibt sind...Graphic Novels! Mein nächster Ausflug in ein bisher mehr oder weniger unbekanntes Genre.


Inhalt:


Die fliegende Stadt Keneil wird ausschließlich von Zauberern beherrscht, die mit den zauberlosen verarmten Völkern ihrer Welt Handel treiben. Dabei nehmen sie keinerlei Rücksicht auf deren Bedürfnisse und versuchen lediglich sich an ihnen zu bereichern. Doch ihre Magie ist im Schwinden und ihrer Verzweiflung versuchen sie einer alten Prophezeiung nach einen Held aus einem anderen Universum zu beschwören. Die dabei frei gesetzten Energien sind jedoch so stark, dass sie die ganze Stadt gefährden und mit einem Male stehen die Magier jenen Kreaturen Aug in Aug gegenüber, die sie bisher zu unterdrücken versuchten.

Mistys Meinung:


Nun habe ich mich also auch in das etwas günstigere und farblich dennoch wunderbar gestaltete Genre des Graphic Novels vorgewagt. Abgesehen von Game of Thrones hatte ich bisher kaum Blicke in die tollen Comic Bücher geworfen. So hatte ich auch keinerlei Ahnung welche Reihen davon gerade auf dem Markt sind. Auf meiner Suche beschränkte ich mich ausschließlich auf Fantasy Bücher und so landete ich recht schnell bei der Empfehlung von Autumnlands.

Da ich mich ja selbst nicht gerne spoilere (und für mich reicht meist ein Klappentext bereits als Spoiler) warf ich nur ein paar kurze Blicke auf einige Seiten, ehe ich schon zuschlug. Im Gegensatz zu den französischen BD sind die englischsprachigen Graphic Novels übrigens auch im lokalen Buchhandel problemlos zu bestellen (wenngleich man ein wenig warten muss, ehe sie vom Ausland geliefert werden, aber gleiches würde auch gelten, wenn man sie beim großen A bestellt). So hielt ich bald dieses bunte Stück in Händen und war zunächst etwas zwiegespalten.

Ich persönlich bin eigentlich kein Furry Fan und so kann ich meist nichts mit humanoid gestalteten Tierwesen anfangen bzw. finde etwa eine laszive Pantherin mit Brüsten verstörend. Die ganze Welt von Autumnlands wird jedoch von entsprechenden Tierwesen beherrscht. Nun, da hätte ich wohl doch etwas genauer die verfügbaren Vorschauen durchsehen sollen.

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So fand ich entsprechende Szenen ein wenig merkwürdig, in dieser Geschichte handelt es sich zumeist nämlich wirklich um menschliche Körper, auf denen ein Tierkopf sitzt. Bei der Hauptfigur Dusty, einem Terrier sieht dies noch recht annehmbar aus, bei vielen anderen Tieren, etwa einer Giraffe oder einem Adler mutet dies für mich doch sehr seltsam an. Allerdings gefiel mir der Zeichenstil dennoch von Beginn an so gut, dass ich mich mit diesem Umstand arrangierte. Die Tiergesichter sind unheimlich gut getroffen, egal ob es nun um dargestellte Emotionen oder rasche Bewegungen geht. Die Farbgebungen halte ich ebenfalls für sehr gelungen und so tauchte ich trotzdem gerne in die unbekannte Welt ein.

Von der Handlung her gesehen ist die Geschichte soweit schlüssig und abwechslungsreich und an vielen Stellen auch unerwartet witzig. Ich kenne wenig ernsthafte Geschichten, die sich so locker mit epischen Klischees spielen wie dieses Buch. Viele Dinge, die in anderen Fantasy Welten einfach gedankenlos dargestellt werden, werdeb in dieser Erzählung komplett auf die Schippe genommen. So musste ich bei vielen dargestellten Szenen und Dialogen herzhaft lachen.  Dennoch bleibt der Grundinhalt ernst man kommt als Fantasy Fan auf jeden Fall auf seine Kosten. Sowohl eine ordentliche Prise Magie, als auch handfeste Kampfszenen darf man als Leser bzw. Betrachter verfolgen.

Das Englisch ist relativ dicht, aber selbst wenn man nicht alle Begriffe verstehen sollte, kann man der Handlung aufgrund der vielen detailreichen Bildern sehr gut folgen. Das Englisch sollte also auch für Leser, die erst beginnen in dieser Sprache zu lesen überhaupt kein Problem sein.


Fazit:


Trotz der anfänglichen Abneinung gegenüber der tier-menschlichen Mischwesen fand ich sehr schnell Gefallen an den wunderbar gestalteten Seiten und schätzte die colorierten Zeichnungen wirklich sehr. Die Handlung ist zudem spannend und mitunter auch sehr witzig gehalten. Sicherlich ein guter Einstieg in das Genre.

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Titel: Autumnlands (1: Tooth and Claw)
Autor/Artist: Kurt Busiek, Benjamin Dewey
Sprache: Englisch
Softcover: 184 Seiten
Reiheninfo: Kollektion 1/?

Dienstag, 9. Februar 2016

Die Feder folgt dem Wind [Rezension]

Heute bin ich derart energie geladen, dass ich es selbst nach einem langen, stressigen Arbeitstag noch schaffe mich an eine Rezension zu schmeißen. Soweit ich mich erinnern kann ist dies im letzten Arbeitsjahr kein einziges Mal vorgekommen. Aber mittlerweile habe ich mich an diesen Rhythmus gewöhnt und bin weit nicht mehr so erschöpft. So bleibt nun wie es scheint nicht mehr nur Zeit zum Lesen, sondern sogar noch zum Bloggen. Ich bin mehr als zufrieden.

Inhalt:


Theresa Brucker gehört zu den ersten deutschen Einwanderern in Amerika, als sie sich 1863 von ihrem Mann zu diesem großen Schritt überreden lässt. Ihre Auswanderung bereut sie jedoch allzu bald und ihr Leben wird von tiefen Schicksalsschlägen gezeichnet. Als sie sich ohnehin auf dem Tiefpunkt zu befinden scheint, gerät sie durch den Übergriff einiger provozierter Ureinwohner in Gefangenschaft. Mit einem findet sie sich auch noch in einer Gesellschaft wider, deren Mitglieder sie bisher nur als Heiden abgetan hatte. Dadurch entsteht sie für sie von neuem ein harter Kampf ums Überleben.

Mistys Meinung:


Da mir das erste Buch, dass ich von der Autorin vor einigen Wochen gelesen haben derart gut gefallen hat, konnte ich gar nicht umhin, mir sofort ein weiteres Buch von ihr zu kaufen. Da ich Wie ein Funke im Feuer auch erst kürzlich gelesen habe, ist mir dessen Inhalt noch sehr gut im Gedächtnis und es fällt mir ein wenig schwer, nun eine neue Rezension zu verfassen, die sich von der vorherigen abhebt. Denn auch von diesem Werk bin ich restlos begeistert. Insofern gilt so ziemlich alles, was ich in der vorhergehenden Rezension bereits formuliert habe auch für dieses Buch (die Rezension findet sich hier).

Ein paar Unterschiede gibt es allerdings doch zum anderen Buch und die möchte ich gerne nennen. Zum einen habe ich in meiner letzten Rezension kurz erwähnt, dass die vielen kleineren Absätze meinen etwas gestört haben; dieser Umstand trat in diesem Buch nicht auf, ich fand die jeweilige Länge der Kapitel und deren Abschnitte wunderbar gewählt und kann mich in keinster Weise beklagen.

Inhaltlich sind sich beide Bücher ähnlich, da es in beiden Fällem um das Leben einer Frau geht, welche sich nach einer Entführung in ihrem neuen Leben zurecht finden muss. Allerdings gibt es den gravierenden Unterschied, dass die Romanfigur -namentlich Theresa- dieser Geschichte eine deutsche Einwanderin ist, die das "zivilisierte" Europa gewöhnt ist und mit den Lebensumständen in einem Indianerstamm maßlos überfordert ist. Gerade durch diesen Kontrast erfährt man jedoch noch mehr über das leben der Native Americans und kann sich den Schock des Charakters noch besser vorstellen bzw. sich in sie hineinfühlen.

Viel schockierender als das neue Umfeld von Theresa ist das jedoch das Vorgehen der unerwünschten Einwanderer und deren gnadenlose Einnahme des Landes. Wie die meisten Menschen habe ich darüber natürlich schon viel gehört und auch in der Schule damals wurde dieses Thema durchgenommen (Stichwort: Trail of Tears), aber ich muss sagen, dass ich diese geschichtlichen Vorgänge noch nie so furchtbar empfunden habe wie anhand dieses Romanes. Erst im Lauf der Geschichte wird einem bewusst, was für furchtbare Einschnitte das Vorgehen der europäischen Siedler für die Ureinwohner bedeuten. Das hängt nicht nur damit zusammen, dass man Empathie für die Figuren empfindet, sondern auch an den vielen historischen Fakten, die die Autorin geschickt in die Geschichte verpackt. Zugleich wurde mir erstmals bewusst, dass natürlich auch dieses große Land nur in gewissen Regionen ausreichend Überlebensgrundlagen für ein umherziehendes Volk bereit hält. Gerade durch die ständige Flucht und das Ausweichen der Figuren in dieser Geschichte wurde mir diese Notlage erst so richtig bewusst.

Durch die realistische Darstellung war ich beim Lesen mehrmals an einem Punkt, da ich für eine Weile pausieren musste, weil mich die Handlung so mitgenommen hat. Dabei war mir vollkommen klar, dass die Autorin keineswegs übertrieben furchtbar mit ihren Figuren verfährt, um die Spannung zu erhöhen, sondern dass die Schicksalsschläge und Grausamkeiten sich ganz genau so zugetragen haben könnten bzw. sich auch bewiesen so zugetragen haben. So bedrückend dieses Buch in vielen Passagen auch war, ändert sich dadurch nichts daran (oder es trägt vielleicht gerade deswegen dazu bei), dass ich wieder ausgesprochen begeistert war und die Lektüre regelrecht verschlungen habe.

Fazit:


Auch das zweite Buch der Autorin (das ich gelesen habe) konnte mich wieder vollkommen überzeugen und hat mir aufgrund des Inhalts sogar noch besser gefallen, als das vorher gehende. Abermals eine klare Leseempfehlung meinerseits!

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Titel: Die Feder folgt dem Wind
Autorin: Kerstin Groeper
Sprache: Deutsch
Softcover: 499 Seiten

Sonntag, 7. Februar 2016

In welcher Fremdsprache liest du? [News]

Eigentlich ist Sonntag für mich meist Rezensionstag, aber heute bin ich mal in Plauderlaune und würde mich freuen, wenn es sonst noch Blogger gäbe, die ein wenig Lust auf Büchergequatsche haben. Das Thema, das mich im Moment so sehr interessiert sind Fremdsprachentexte und so wollte ich heute ein bisschen über meine Leseerlebnisse mit Fremdsprachen berichten.



Schon zu Schulzeiten habe ich mich für den Sprachenzweig meiner Schule entschieden und so hatte ich nebst obligatorischem Englisch auch sechs Jahre Französisch, vier Jahre Latein und drei Jahre Spanisch. Englisch ist unserem Kulturkreis ja mittlerweile kaum mehr der Rede wert, da es die meisten ohne groß Aufhebens darum zu machen in ihre Reden einbinden können (Wegbeschreibungen sind in meiner Stadt etwa an der Tagesordnung). So begegnen mir auch einige englische Bücher auf den verschiedenen Blogs und ich freue mich meist über entsprechende Rezensionen anderer. Ich selbst lese öfters englische Bücher, wobei ich mir darüber kaum Gedanken mache und meistens auch keine Schwierigkeiten habe der Handlung zu folgen (einzelne unbekannte Vokabel ergeben sich aus dem Zusammenhang und werden nur selten von mir nachgeschlagen.)

Viel schwerer tue ich mir da auf Französisch. Wo ich in Englisch auf einer Seite einige Wörter nicht verstehe, kann es mir im Französischen durchaus passieren, dass ich ganze Sätze nicht kapiere. So habe ich es neulich mit einem Fantasy Buch versucht, da ich in ganzes Kapitel gelesen habe und sich mir nur erschlossen hat, dass sich zwei Männer im Wald begegnet sind, wovon einer wohl ein Werwolf war. Es kam ein Messer vor, Blut und ich denke einer hat diese Begegnung nicht überlebt, aber ich könnte noch nicht einmal raten welcher der beiden. Diese Tatsache hat mich so gewurmt (und Bücherfreunde haben es ja nicht so mit Würmern), dass ich aktuell mein Französisch wieder aufbessere. Nachdem ich durch zahlreiche französische Comics wieder ein wenig im Sprachfluss bin, geht nun auch leichtere Literatur wieder (Stichwort Jugendbuch). Jetzt macht mir das Lesen auf Französisch wieder richtig Freude, zumal es nach wie vor eine Herausfoderung ist und ich mich gerne auch mehr konzentriere beim Lesen.

Spanisch habe ich damals in der Schule gewählt, da ich zu dem Zeitpunkt meinen großen Lieblingsautoren Carlos Ruiz Zafón -nach dessen Buch ja auch mein Blog benannt ist- im Original lesen wollte. Der Schatten des Windes hatte ich nebst meiner Muttersprache auch auf Englisch und Französisch gelesen und war sehr traurig, dass einige Bücher von ihm noch nicht übersetzt worden waren. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch kläglich und ich kam nie über die Basiskenntnisse hinaus. So habe ich diese schöne Sprache wieder in meine hintersten Gehirnecken geschoben. In meiner aktuellen Spracheuphorie hole ich auch diese Sprache wieder spielerisch hervor (die App Duolingo kann ich dafür sehr empfehlen) und bin gespannt, ob ich so lange durchhalte, dass ich vielleicht auch zu einfacher Lektüre greifen kann.

Da mir nun das Lesen von Fremdsprachen so viel Spaß macht, wollte ich gerne wissen, wie es denn meinen ganzen Bloggerkollegen und Kolleginnen damit geht. Lest ihr gerne in einer anderen Sprache oder würdet ihr gerne eine andere Sprache lernen, um gewisse Text im Original zu beherrschen? Oder findet ihr es zu anstrengend nicht in der Muttersprache zu lesen? Ich bin nach einem langen Tag definitiv auch oft zu faul für ein französisches Buch.

Oder habt ihr vielleicht Lesetipps?