Es fliegt, es verfliegt...der September! Ehe ich mich versah, zählt auch dieser neue Monat bereits wieder 10 Tage. Wenn das so weiter geht bin ich bald so alt wie Blogdrache Nabu. Ich hoffe mir stehen Runzeln und Falten ebenso gut. Nun aber zu literarischeren Themen; ich habe gerade wieder eine Bachmann-Phase und wie könnte man diese besser anläuten als mit brandneuem, biographischen Input?
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Montag, 11. September 2017
Sonntag, 11. Dezember 2016
Das Buch vom Meer [Rezension]
6 Tage Weihnachtlicher Werktage Wahnsinn nun ein genüsslicher Sonntag. Trotzdem habe ich es diese Woche wieder geschafft abends ein wenig zu lesen und meine Seiten-Statistik ist noch nicht erfroren. Apropos: ich vermisse den Schnee!
Seit Jahren schon hegen zwei skandinavische Freunde den Traum eines Tages einen Eishai zu fangen. Als sie sich schließlich wirklich zusammentun, um in einem kleinen Boot auf dem Nordatlantik nach einem zu angeln, sehen sie sich allerlei kleineren und größeren Pannen gegenüber gestellt. Dies lässt dem Autor -einer dieser Freunde- jedoch genügend Zeit um über das Meer und seine Bewohner an sich zu berichten.
Da ich mir sehr gerne Bücher angle, deren Cover ich vielversprechend finde, gelangte auch dieser Titel in mein Netz (Achtung: im folgenden Text wird es womöglich weitere subtile sprachliche Anspielungen geben). Dabei war mir jedoch noch gar nicht bewusst, dass ich hier kein rein fiktionales Werk, sondern eigentlich eine recht dichte Sammlung an wissenschaftlichen Daten & Fakten in meinen Bücherfundus gebracht hatte.
Da ich mich aber auch sehr für Tierbiologie interessiere war dieses Buch für mich ein kleiner Leseschatz. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich schonmal auf eine ähnliche Mischung aus Sachtext und Roman gestoßen bin, denke aber, dass es sich hierbei wohl um ein Debut handelt. Mich verwundert es nicht, dass der Autor bereits zahlreiche Preise für seine sprachlich hochwertigen Publikationen eingeheimst hat. Ein schöner Ansatz aus Sachtexten zugleich literarische Perlen zu machen.
Anders als das Meer selbst, das gerne einmal stürmischer unterwegs ist, zeigt sich dieses Buch jedoch auschließlich von seiner ruhigen Seite. Dramatische, blutige Kämpfe mit einem Meeresungetüm braucht man als Leser also nicht erwarten. Dafür bekommt man aber alle möglichen kuriosen Meeresgeschöpfe und deren Besonderheiten vorgestellt, die sich immer wieder durch die Rahmenerzählung schlängeln und mehrere Seiten einnehmen. Auch historische Erzählberichte finden ihren Weg aus den Untiefen ans Licht, wobei man nicht umhin kommt über den damaligen Glauben schmunzeln zu müssen und sie fast noch kurioser zu finden als eine Qualle mit 300 Mägen.
Die Berichte bleiben dabei allerdings nicht nur locker und amüsant, es gibt auch viele ernsthafte und besorgende Einblicke in den Status des Meeres heute und den irreversiblen Schäden, die der Mensch der Umwelt immer mehr zufügt und die drastischen Auswirkungen. So wurde mir zum ersten Mal wirklich bewusst welche große Rolle (womöglich die größte?) das Meer und seine Verschmutzung einnimmt, mein Fokus lag bisher mehr auf den Vorgängen an Land. Dass die Schwärmerei des Autors von einem Moment zum anderen kippt hin zu dunkler Zukunftsprognose spricht für mich noch mehr für den Wert dieses Buches und seine Wichtigkeit.
Eine ganz besondere, für mich einzigartige Mischung aus fiktiver Geschichte und Sachtext, die es auf jeden Fall verdient gelesen zu werden.
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Titel: Das Buch vom Meer oder wie zwei Freunde im Schlauchboot ausziehen, um im Nordmeer einen Eishai zu fangen und dafür ein ganzes Jahr brauchen
Autor: Morton A. Stroknes
Verlag: DVA
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Inhalt:
Seit Jahren schon hegen zwei skandinavische Freunde den Traum eines Tages einen Eishai zu fangen. Als sie sich schließlich wirklich zusammentun, um in einem kleinen Boot auf dem Nordatlantik nach einem zu angeln, sehen sie sich allerlei kleineren und größeren Pannen gegenüber gestellt. Dies lässt dem Autor -einer dieser Freunde- jedoch genügend Zeit um über das Meer und seine Bewohner an sich zu berichten.
Mistys Meinung:
Da ich mir sehr gerne Bücher angle, deren Cover ich vielversprechend finde, gelangte auch dieser Titel in mein Netz (Achtung: im folgenden Text wird es womöglich weitere subtile sprachliche Anspielungen geben). Dabei war mir jedoch noch gar nicht bewusst, dass ich hier kein rein fiktionales Werk, sondern eigentlich eine recht dichte Sammlung an wissenschaftlichen Daten & Fakten in meinen Bücherfundus gebracht hatte.
Da ich mich aber auch sehr für Tierbiologie interessiere war dieses Buch für mich ein kleiner Leseschatz. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich schonmal auf eine ähnliche Mischung aus Sachtext und Roman gestoßen bin, denke aber, dass es sich hierbei wohl um ein Debut handelt. Mich verwundert es nicht, dass der Autor bereits zahlreiche Preise für seine sprachlich hochwertigen Publikationen eingeheimst hat. Ein schöner Ansatz aus Sachtexten zugleich literarische Perlen zu machen.
Anders als das Meer selbst, das gerne einmal stürmischer unterwegs ist, zeigt sich dieses Buch jedoch auschließlich von seiner ruhigen Seite. Dramatische, blutige Kämpfe mit einem Meeresungetüm braucht man als Leser also nicht erwarten. Dafür bekommt man aber alle möglichen kuriosen Meeresgeschöpfe und deren Besonderheiten vorgestellt, die sich immer wieder durch die Rahmenerzählung schlängeln und mehrere Seiten einnehmen. Auch historische Erzählberichte finden ihren Weg aus den Untiefen ans Licht, wobei man nicht umhin kommt über den damaligen Glauben schmunzeln zu müssen und sie fast noch kurioser zu finden als eine Qualle mit 300 Mägen.
Die Berichte bleiben dabei allerdings nicht nur locker und amüsant, es gibt auch viele ernsthafte und besorgende Einblicke in den Status des Meeres heute und den irreversiblen Schäden, die der Mensch der Umwelt immer mehr zufügt und die drastischen Auswirkungen. So wurde mir zum ersten Mal wirklich bewusst welche große Rolle (womöglich die größte?) das Meer und seine Verschmutzung einnimmt, mein Fokus lag bisher mehr auf den Vorgängen an Land. Dass die Schwärmerei des Autors von einem Moment zum anderen kippt hin zu dunkler Zukunftsprognose spricht für mich noch mehr für den Wert dieses Buches und seine Wichtigkeit.
Fazit:
Eine ganz besondere, für mich einzigartige Mischung aus fiktiver Geschichte und Sachtext, die es auf jeden Fall verdient gelesen zu werden.
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Titel: Das Buch vom Meer oder wie zwei Freunde im Schlauchboot ausziehen, um im Nordmeer einen Eishai zu fangen und dafür ein ganzes Jahr brauchen
Autor: Morton A. Stroknes
Verlag: DVA
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Dienstag, 14. Juni 2016
Ziemlich gute Gründe am Leben zu bleiben [Rezension]
Vier Zähnchen musste ich letzte Woche lassen, zudem die weisesten meines Gebisses. Vier Rezensionen waren zu dem Zeitpunkt noch ausständig. Zufall? Ja. Zufall. Aber irgendeine nichtssagende Motiviation muss ich für mich ja schließlich aufbringen, so rezensionsfaul ich in den letzten Wochen schließlich war.
Der Autor Matt Haig, der selbst jahrelang an Depressionen gelitten hat erzählt in diesem Buch seine eigene persönliche Geschichte und den Umgang mit dieser ernstzunehmenden Krankheit. In kurzen Passagen und Anekdoten erläutert er ihr Entstehen, den Verlauf aber auch all die Empfindungen und Erfahrungen, die er im Laufe dieser Jahre sammeln konnte.
Eine liebe Arbeitskollegin von mir hat mir dieses Buch geborgt, hat mir aber nicht vorenthalten, dass sie gewisse Schwierigkeiten mit einigen Punkten der Erzählungen hatte. So war ich diesbezüglich möglicherweise schon ein wenig geschärft ob ihrer Bemerkungen. Ziemlich gute Gründe am Leben zu bleiben scheint sich aber jedenfalls sehr verbreitet zu haben und wurde auch von vielen Bloggern gelesen die sich ansonsten (vermeintlich) wenig mit Depressionen befassen. Diesen Umstand fand ich recht interssant und wollte natürlich selbst herausfinden, was dieses Buch für die meisten so lesenswert macht.
Ich weiß ehrlich gestanden nicht so recht, wie ich am besten ausdrücke, dass ich die grunsätzliche Botschaft dieses Buches wunderbar finde, ebenso wie seinen Erfolg, selbst jedoch ebenso wie meine Kollegin nicht ganz so gut damit zurecht gekommen bin. Ich denke ich werde mit den Kritikpunkten beginnen, um dann mit einem positiven Abschluss enden zu können. Nun denn; es gibt sehr viele gute Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe und die dieses Thema ganz wundervoll thematisieren (The Bell Jar, Das Ungeheuer, Mein Herz und andere schwarze Löcher...). Einige schildern dabei die Depression in all ihrer Furchtbarkeit und Übermacht, andere geben dem Leser zugleich das sprichwörtliche Licht am Ende des Tunnels mit auf den Weg. Zu diesen Büchern gehört auch Matt Haigs Werk, allerdings finde ich einige seiner "Lichtpunkte" für Leser, die selbst mit Depressionen ringen ein wenig problematisch.
Zunächst sei gesagt; es ist die persönliche Geschichte des Autors. Er berichtet authentisch, ohne fiktive Einschläge und schreibt nunmal wie er alles erlebt hat und was ihm persönlich geholfen hat. Das ist gut und richtig so, trotzdem möchte ich darauf hinweisen, dass ich dieses Buch womöglich manchen Leuten nicht empfehlen würde, da er sich enorm auf seine Partnerschaft stützt. Dass seine Beziehung seine jahrelanges Leiden nicht nur überstanden, sondern weitesgehend gestützt hat ist natürlich ebenso bemerkenswert wie schön. Allerdings gibt es sehr viele Beziehungen, die einer solchen Belastung nicht stand halten bzw. ausreichend Menschen, die ohne eine solche Stütze mit ihren psychischen Problemen ringen müssen. Ich selbst bin Depressionen näher gekommen, als ich es mir gewünscht hätte und denke nicht, dass es besonders erfreulich ist zu lesen, dass jemand mit großer Hilfe einer scheinbar unerschütterlichen Liebe den Weg zurück in ein gesundes Leben findet.
Wie gesagt -es ist seine persönliche Geschichte- es hat sich genau so ereignet, ich möchte lediglich, ebenso wie meine Kollegin, anmerken, dass diese Tatsachen für manche Leser sicher nicht unproblematisch sondern womöglich sogar kontraproduktiv sind. Aber auch abgesehen von dieser Tatsache konnte das Buch bei mir nicht wirklich einschlagen, wobei ich nicht mehr genau definieren kann, worin es liegt. So habe ich die witzigen Einschläge (die ich prinzipiell sehr gut finde) natürlich bemerkt, aber leider konnten sie mich nicht wirklich zum Schmunzeln anregen. Da das aber möglicherweise an meiner eigenen Stimmung gelegen hat, möchte ich nicht mehr viel darüber lamentieren.
So konnte ich selbst zwar leider nicht ganz in die Geschichte finden, möchte aber trotzdem gerne betonen, dass der Autor eine sehr gute Herangehensweise an das Thema hat. Ich finde seine Ehrlichkeit bewundernswert und denke, dass gerade für Leser die Depressionen besser verstehen möchten dieses Buch einen sehr guten und dabei sogar noch leichten Einstieg bietet. Ich finde es ausgesprochen wichtig, dass es Bücher zu diesem Thema gibt und hoffentlich noch viele geben wird, die auch für eine breitere Leserschaft einen guten Zugang ermöglichen. Dazu gehört dieses Buch definitiv.
Wenngleich ich mich selbst nicht so auf das Buch einlassen konnte, wie ich es mir gewünscht hätte, finde ich dass der Autor den Lesern einen sehr guten, humorvollen Zugang zum Thema Depression bietet. Bei Betroffenen würde ich jedoch wie erwähnt eher vorsichtig mit Empfehlung dieser Lektüre sein.
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Titel: Ziemlich gute Gründe am Leben zu bleiben
Autor: Matt Haig
Sprache: Deutsch
Verlag: dtv
Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Inhalt:
Der Autor Matt Haig, der selbst jahrelang an Depressionen gelitten hat erzählt in diesem Buch seine eigene persönliche Geschichte und den Umgang mit dieser ernstzunehmenden Krankheit. In kurzen Passagen und Anekdoten erläutert er ihr Entstehen, den Verlauf aber auch all die Empfindungen und Erfahrungen, die er im Laufe dieser Jahre sammeln konnte.
Mistys Meinung:
Eine liebe Arbeitskollegin von mir hat mir dieses Buch geborgt, hat mir aber nicht vorenthalten, dass sie gewisse Schwierigkeiten mit einigen Punkten der Erzählungen hatte. So war ich diesbezüglich möglicherweise schon ein wenig geschärft ob ihrer Bemerkungen. Ziemlich gute Gründe am Leben zu bleiben scheint sich aber jedenfalls sehr verbreitet zu haben und wurde auch von vielen Bloggern gelesen die sich ansonsten (vermeintlich) wenig mit Depressionen befassen. Diesen Umstand fand ich recht interssant und wollte natürlich selbst herausfinden, was dieses Buch für die meisten so lesenswert macht.
Ich weiß ehrlich gestanden nicht so recht, wie ich am besten ausdrücke, dass ich die grunsätzliche Botschaft dieses Buches wunderbar finde, ebenso wie seinen Erfolg, selbst jedoch ebenso wie meine Kollegin nicht ganz so gut damit zurecht gekommen bin. Ich denke ich werde mit den Kritikpunkten beginnen, um dann mit einem positiven Abschluss enden zu können. Nun denn; es gibt sehr viele gute Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe und die dieses Thema ganz wundervoll thematisieren (The Bell Jar, Das Ungeheuer, Mein Herz und andere schwarze Löcher...). Einige schildern dabei die Depression in all ihrer Furchtbarkeit und Übermacht, andere geben dem Leser zugleich das sprichwörtliche Licht am Ende des Tunnels mit auf den Weg. Zu diesen Büchern gehört auch Matt Haigs Werk, allerdings finde ich einige seiner "Lichtpunkte" für Leser, die selbst mit Depressionen ringen ein wenig problematisch.
Zunächst sei gesagt; es ist die persönliche Geschichte des Autors. Er berichtet authentisch, ohne fiktive Einschläge und schreibt nunmal wie er alles erlebt hat und was ihm persönlich geholfen hat. Das ist gut und richtig so, trotzdem möchte ich darauf hinweisen, dass ich dieses Buch womöglich manchen Leuten nicht empfehlen würde, da er sich enorm auf seine Partnerschaft stützt. Dass seine Beziehung seine jahrelanges Leiden nicht nur überstanden, sondern weitesgehend gestützt hat ist natürlich ebenso bemerkenswert wie schön. Allerdings gibt es sehr viele Beziehungen, die einer solchen Belastung nicht stand halten bzw. ausreichend Menschen, die ohne eine solche Stütze mit ihren psychischen Problemen ringen müssen. Ich selbst bin Depressionen näher gekommen, als ich es mir gewünscht hätte und denke nicht, dass es besonders erfreulich ist zu lesen, dass jemand mit großer Hilfe einer scheinbar unerschütterlichen Liebe den Weg zurück in ein gesundes Leben findet.
Wie gesagt -es ist seine persönliche Geschichte- es hat sich genau so ereignet, ich möchte lediglich, ebenso wie meine Kollegin, anmerken, dass diese Tatsachen für manche Leser sicher nicht unproblematisch sondern womöglich sogar kontraproduktiv sind. Aber auch abgesehen von dieser Tatsache konnte das Buch bei mir nicht wirklich einschlagen, wobei ich nicht mehr genau definieren kann, worin es liegt. So habe ich die witzigen Einschläge (die ich prinzipiell sehr gut finde) natürlich bemerkt, aber leider konnten sie mich nicht wirklich zum Schmunzeln anregen. Da das aber möglicherweise an meiner eigenen Stimmung gelegen hat, möchte ich nicht mehr viel darüber lamentieren.
So konnte ich selbst zwar leider nicht ganz in die Geschichte finden, möchte aber trotzdem gerne betonen, dass der Autor eine sehr gute Herangehensweise an das Thema hat. Ich finde seine Ehrlichkeit bewundernswert und denke, dass gerade für Leser die Depressionen besser verstehen möchten dieses Buch einen sehr guten und dabei sogar noch leichten Einstieg bietet. Ich finde es ausgesprochen wichtig, dass es Bücher zu diesem Thema gibt und hoffentlich noch viele geben wird, die auch für eine breitere Leserschaft einen guten Zugang ermöglichen. Dazu gehört dieses Buch definitiv.
Fazit:
Wenngleich ich mich selbst nicht so auf das Buch einlassen konnte, wie ich es mir gewünscht hätte, finde ich dass der Autor den Lesern einen sehr guten, humorvollen Zugang zum Thema Depression bietet. Bei Betroffenen würde ich jedoch wie erwähnt eher vorsichtig mit Empfehlung dieser Lektüre sein.
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Titel: Ziemlich gute Gründe am Leben zu bleiben
Autor: Matt Haig
Sprache: Deutsch
Verlag: dtv
Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Sonntag, 15. November 2015
Harry Potter und der Stein der Weisen - Schmuckausgabe [Rezension]
Schön langsam kühlt dieses Jahr nun doch ab und im Handel kündigt sich leider unabwendbar das Weihnachtsgeschäft an. Daher treffe ich aktuell lieber Vorkehrungen genügend Essensvorrat in der Wohnung zu haben, bevor dieser Wahnsinn beginnt und ich mich lediglich von der Arbeit nach Hause schleppen kann. Ich habe ja bereits angekündigt, dass es im letzten Monat noch ruhiger hier zugehen wird, daher hier nun eine kurze Rezension, die mir doch am Herzen liegt.
Ich denke ein jeder, der auch nur annähernd in Kontakt mit Büchern oder anderen Medien gekommen ist kennt die Geschichte des jungen Zauberers Harry, der auf wundersame Weise den Todesfluch von Lord Voldemort entgeht und zu einer großen Berühmtheit in der fiktiven und wirklichen Welt heran wächst. In diesem Band bekommt er erstmals seinen Brief aus Hogwarts und erfährt, dass es ihm bestimmt ist sich an diesem magischen Ort ausbilden zu lassen.
Meine Harry Potter Phase ist nun wirklich schon ewig her und sie war auch nie so intensiv wie bei anderen Fans. Zwar habe ich natürlich auch jährlich auf das Erscheinen des jeweils neuen Bandes gewartet und konnte mich mit den Figuren, die meist nur wenig jünger waren als ich selbst, sehr gut identifizieren und wie ein jeder wünschte ich mir, ich könnte ebenfalls Hogwarts besuchen. Allerdings habe ich auch als Kind schon sehr viele verschiedene Bücher gelesen und hatte anstelle von Rowling sehr viele Autoren, die wirkliche Herzensbücher von mir verfasst haben.
Der ganze Hype hat mich schließlich ebenso genervt und ich habe mich noch mehr auf andere Bücher konzentriert, sodass die Welt um Harry Potter zwar durchaus wichtig gewesen ist, aber gerade literarisch keineswegs die einzige prägende Reihe. Daher war ich zunächst eigentlich nicht sonderlich von der Idee einer Schmuckausgabe angetan. Als ich sie dann jedoch im Geschäft in Händen hielt, war ich wirklich entzückt von all den tollen Zeichnungen und seitengroßen Illustrationen. Dennoch legte ich sie zweimal wieder zurück, da ich mir dachte es wäre schade ein Buch nur wegen der Zeichnungen zu kaufen, wenn ich es nicht noch einmal lesen wollte. Dann konnte ich aber doch nicht widerstehen und wieder zuhause war ich so fasziniert, dass ich beschloss das ganze Buch - nach über 10 Jahren- wieder zu lesen.
Gesagt getan. Und wie war ich verzaubert! Ehrlich gesagt hatte ich an einigen Stellen Gänstehaut, da ich mich plötzlich sehr gut an die jeweilige Situation und meine Gedanken zu der Zeitpunkt des Erstlesens (mit wohl 8 Jahren) erinnern konnte. Zudem sind einige Anspielungen der Autorin wirklich sehr witzig, wenn man weiß wie die Geschichte weitergeht. Die Illustrationen waren zudem auf jeder neuen Seite wieder eine große, schöne Überraschung, die mir das Lesen überaus versüßt haben. Ich finde sie ausgesprochen gelungen und es gefällt mir, dass viele der Figuren und Kreaturen von Jim Kay ganz neu interpretiert wurden, sodass sie sich auf jeden Fall von den Filmen abheben.
In Summe war dieses Buch also eine vollkommen gelungene Mischung aus nostalgischem Ausflug und neuen farbenprächtigen Eindrücken. Ich bin nun tatsächlich wieder ein wenig im Potter-Fieber und würde mich irrsinnig freuen, sollte es sich ergeben, dass auch die restlichen Bände so gestaltet werden (wenngleich das bei der hohen Seitenzahl der späteren Bände schwierig werden sollte).
Das Buch ist auf jeden Fall ein Gewinn für ein jedes Regal!
Ein wunderschöner Band, den ich wirklich wärmstens empfehlen würde, selbst wenn man (noch) kein eingefleischter Fan dieses Zauberer ist. Für all jene, die Harry bereits in der Kindheit begleiten durfte ein Muss!
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Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen
Autorin: Joanne K. Rowling
Illustrator: Jim Kay
Sprache: Deutsch
Hardcover: 256 Seiten
Inhalt:
Ich denke ein jeder, der auch nur annähernd in Kontakt mit Büchern oder anderen Medien gekommen ist kennt die Geschichte des jungen Zauberers Harry, der auf wundersame Weise den Todesfluch von Lord Voldemort entgeht und zu einer großen Berühmtheit in der fiktiven und wirklichen Welt heran wächst. In diesem Band bekommt er erstmals seinen Brief aus Hogwarts und erfährt, dass es ihm bestimmt ist sich an diesem magischen Ort ausbilden zu lassen.
Mistys Meinung:
Meine Harry Potter Phase ist nun wirklich schon ewig her und sie war auch nie so intensiv wie bei anderen Fans. Zwar habe ich natürlich auch jährlich auf das Erscheinen des jeweils neuen Bandes gewartet und konnte mich mit den Figuren, die meist nur wenig jünger waren als ich selbst, sehr gut identifizieren und wie ein jeder wünschte ich mir, ich könnte ebenfalls Hogwarts besuchen. Allerdings habe ich auch als Kind schon sehr viele verschiedene Bücher gelesen und hatte anstelle von Rowling sehr viele Autoren, die wirkliche Herzensbücher von mir verfasst haben.
Der ganze Hype hat mich schließlich ebenso genervt und ich habe mich noch mehr auf andere Bücher konzentriert, sodass die Welt um Harry Potter zwar durchaus wichtig gewesen ist, aber gerade literarisch keineswegs die einzige prägende Reihe. Daher war ich zunächst eigentlich nicht sonderlich von der Idee einer Schmuckausgabe angetan. Als ich sie dann jedoch im Geschäft in Händen hielt, war ich wirklich entzückt von all den tollen Zeichnungen und seitengroßen Illustrationen. Dennoch legte ich sie zweimal wieder zurück, da ich mir dachte es wäre schade ein Buch nur wegen der Zeichnungen zu kaufen, wenn ich es nicht noch einmal lesen wollte. Dann konnte ich aber doch nicht widerstehen und wieder zuhause war ich so fasziniert, dass ich beschloss das ganze Buch - nach über 10 Jahren- wieder zu lesen.
Gesagt getan. Und wie war ich verzaubert! Ehrlich gesagt hatte ich an einigen Stellen Gänstehaut, da ich mich plötzlich sehr gut an die jeweilige Situation und meine Gedanken zu der Zeitpunkt des Erstlesens (mit wohl 8 Jahren) erinnern konnte. Zudem sind einige Anspielungen der Autorin wirklich sehr witzig, wenn man weiß wie die Geschichte weitergeht. Die Illustrationen waren zudem auf jeder neuen Seite wieder eine große, schöne Überraschung, die mir das Lesen überaus versüßt haben. Ich finde sie ausgesprochen gelungen und es gefällt mir, dass viele der Figuren und Kreaturen von Jim Kay ganz neu interpretiert wurden, sodass sie sich auf jeden Fall von den Filmen abheben.
In Summe war dieses Buch also eine vollkommen gelungene Mischung aus nostalgischem Ausflug und neuen farbenprächtigen Eindrücken. Ich bin nun tatsächlich wieder ein wenig im Potter-Fieber und würde mich irrsinnig freuen, sollte es sich ergeben, dass auch die restlichen Bände so gestaltet werden (wenngleich das bei der hohen Seitenzahl der späteren Bände schwierig werden sollte).
Das Buch ist auf jeden Fall ein Gewinn für ein jedes Regal!
Fazit:
Ein wunderschöner Band, den ich wirklich wärmstens empfehlen würde, selbst wenn man (noch) kein eingefleischter Fan dieses Zauberer ist. Für all jene, die Harry bereits in der Kindheit begleiten durfte ein Muss!
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Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen
Autorin: Joanne K. Rowling
Illustrator: Jim Kay
Sprache: Deutsch
Hardcover: 256 Seiten
Sonntag, 11. Oktober 2015
H wie Habicht [Rezension]
Einen wunderschönen Morgen allen Lesern und loyalen Blogbesucher, die zumindest brav meine Beiträge verfolgen. Heute ist es Zeit bei einer Tasse Ginkgo Tee über ein Buch zu sprechen, das mich ein wenig ratlos zurück gelassen hat. Folglich weiß ich auch gar noch nicht so recht, wie ich diese Rezension am besten aufbauen sollte. Dabei dürft ihr mich natürlich gerne begleiten.
Nach dem Tod ihres Vaters beschließt Helen MacDonald sich einen Habicht zu kaufen, um diesen abzurichten. Zwar konnte sie schon seit ihrer Kindheit viel Erfahrung in der Falknerei sammeln, doch wurde ihr von den eigensinnigen Habichten bisher immer abgeraten. Dennoch kann sie nichts davon abhalten ein Habichtweibchen zu erstehen, welches sie auf den Namen Mabel tauft. Mit Mabels Hilfe versucht sie nun über den schmerzhaften Verlust hinweg zu kommen.
Wie bereits erwähnt weiß ich überhaupt nicht wie ich dieses Buch angehen soll, weder als Leser noch als Rezensent. Banal vorneweg gesagt sei, dass es für mich unter anderem ein Coverkauf gewesen ist, da dieses Bild wirklich zu den schönsten Einbänden gehört, die mir dieses Jahr untergekommen sind. Zudem war dieses Buch sehr viel im Gespräch und ich wollte herausfinden, ob es diese Aufmerksamkeit auch verdient hat.
Obwohl ich es nun gelesen habe, kann ich diese Antwort nicht geben. Bei mir beginnt es schon damit, dass ich Schwierigkeiten habe es überhaupt einzuordnen. Zwar wird es unter Sachbuch geführt und beschäftigt sich in vielen Passagen auch mit der Falknerei und deren Vorgehensweisen und Regelungen, aber dabei macht es keineswegs halt. Es ist desweiteren auch eine Autobiograpie, soweit ich das richtig beurteilen kann, ich denke nicht, dass die Geschichte von Helen in dem Buch fiktiv aufgebaut ist. Neben dem Abtragen ihres Habichts und der Trauer über den Tod ihres Vaters widmet die Autorin aber auch sehr viele Kapitel dem britischen Autor T.H. White und dessen Werk über die Falknerei.
Grundsätzlich wäre das auch eine recht interessante und abwechslungsreiche Kombination gewesen. Allerdings bin ich leider nicht wirklich damit zurecht gekommen. Natürlich verstehe ich die Parallelen ihres Lebens und jenem von White und finde auch dass die Überschneidung zu einem großen Teil recht gut funktioniert und stimmig wirkt. Allerdings komme ich gar nicht mit ihren Interpretationen und Projektionen zurecht. Mich hat es während des Studiums schon immer massiv genervt, dass einige Forscher zugerne das Leben eines Literaten nach eigener Logik und wilden psycholgischen Ansätzen auslegen. Damit hät sich Helen MacDonalt auch nicht zurück und weiß Whites Leidenschaft zur Falknerei folgendermaßen zu deuten:
Im weiteren Verlauf fallen dann noch Begriffe wie "Potenz", "Männlichkeit", "Homoerotik" und viele mehr. Da fühlt man sich als Literaturwissenschaftlicher doch gleich ganz heimelig. Es sei denn man hatte schon immer einen kritischen Blick auf solche Auslegungen. Ich wäre sehr viel glücklicher gewesen, wenn die Autorin einfach möglichst objektiv das Leben von White aufgezeichnet hätte, ohne jede Begegnung mit seinem Greifvogel als sadistische, lustvolle Phantasie zu betiteln.
Auch ihren eigenen Rückzuck von der Zivilisation weiß sie genau zu deuten und spart auch hier nicht an Eklärungen und Einteilungen. Nichtsdestoweniger bleibt ihre Verzweiflung und Trauer für den Leser sehr greifbar und die Aufzucht von Mabel ist definitiv lesenswert. Sofern jemand meiner Besucher dieses Buch gelesen hat, würde ich mich sehr über eine Diskussion freuen.
Ein vielschichtiges Sachbuch, das auf sehr vielen Ebenen gleichzeitig arbeitet, jedoch eine Toleranz gegenüber literaturwissenschafltlichen Auslegungen erfordert, sofern man diesen kritisch gegenüber steht. Sicherlich ein lesenswertes Buch, das jedoch einiges an Diskussionsmaterial bereit hält.
*Helen MacDonald: H wie Habicht. Berlin: Ullstein Buchverlage 2015, S. 64.
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Titel: H wie Habicht
Autorin: Helen MacDonald
Sprache: Deutsch
Hardcover: 415 Seiten
Inhalt:
Nach dem Tod ihres Vaters beschließt Helen MacDonald sich einen Habicht zu kaufen, um diesen abzurichten. Zwar konnte sie schon seit ihrer Kindheit viel Erfahrung in der Falknerei sammeln, doch wurde ihr von den eigensinnigen Habichten bisher immer abgeraten. Dennoch kann sie nichts davon abhalten ein Habichtweibchen zu erstehen, welches sie auf den Namen Mabel tauft. Mit Mabels Hilfe versucht sie nun über den schmerzhaften Verlust hinweg zu kommen.
Mistys Meinung:
Wie bereits erwähnt weiß ich überhaupt nicht wie ich dieses Buch angehen soll, weder als Leser noch als Rezensent. Banal vorneweg gesagt sei, dass es für mich unter anderem ein Coverkauf gewesen ist, da dieses Bild wirklich zu den schönsten Einbänden gehört, die mir dieses Jahr untergekommen sind. Zudem war dieses Buch sehr viel im Gespräch und ich wollte herausfinden, ob es diese Aufmerksamkeit auch verdient hat.
Obwohl ich es nun gelesen habe, kann ich diese Antwort nicht geben. Bei mir beginnt es schon damit, dass ich Schwierigkeiten habe es überhaupt einzuordnen. Zwar wird es unter Sachbuch geführt und beschäftigt sich in vielen Passagen auch mit der Falknerei und deren Vorgehensweisen und Regelungen, aber dabei macht es keineswegs halt. Es ist desweiteren auch eine Autobiograpie, soweit ich das richtig beurteilen kann, ich denke nicht, dass die Geschichte von Helen in dem Buch fiktiv aufgebaut ist. Neben dem Abtragen ihres Habichts und der Trauer über den Tod ihres Vaters widmet die Autorin aber auch sehr viele Kapitel dem britischen Autor T.H. White und dessen Werk über die Falknerei.
Grundsätzlich wäre das auch eine recht interessante und abwechslungsreiche Kombination gewesen. Allerdings bin ich leider nicht wirklich damit zurecht gekommen. Natürlich verstehe ich die Parallelen ihres Lebens und jenem von White und finde auch dass die Überschneidung zu einem großen Teil recht gut funktioniert und stimmig wirkt. Allerdings komme ich gar nicht mit ihren Interpretationen und Projektionen zurecht. Mich hat es während des Studiums schon immer massiv genervt, dass einige Forscher zugerne das Leben eines Literaten nach eigener Logik und wilden psycholgischen Ansätzen auslegen. Damit hät sich Helen MacDonalt auch nicht zurück und weiß Whites Leidenschaft zur Falknerei folgendermaßen zu deuten:
"Durch das gekonnte Abrichten eines Jagdtiers, durch die enge Bindung zu ihm, die Identifizierung mit ihm, durfte man vielleicht all seine vitalen, ehrlichen Begierden ausleben, auch die blutrünstigen, und dabei dennnoch völlig unschuldig bleiben."*
Im weiteren Verlauf fallen dann noch Begriffe wie "Potenz", "Männlichkeit", "Homoerotik" und viele mehr. Da fühlt man sich als Literaturwissenschaftlicher doch gleich ganz heimelig. Es sei denn man hatte schon immer einen kritischen Blick auf solche Auslegungen. Ich wäre sehr viel glücklicher gewesen, wenn die Autorin einfach möglichst objektiv das Leben von White aufgezeichnet hätte, ohne jede Begegnung mit seinem Greifvogel als sadistische, lustvolle Phantasie zu betiteln.
Auch ihren eigenen Rückzuck von der Zivilisation weiß sie genau zu deuten und spart auch hier nicht an Eklärungen und Einteilungen. Nichtsdestoweniger bleibt ihre Verzweiflung und Trauer für den Leser sehr greifbar und die Aufzucht von Mabel ist definitiv lesenswert. Sofern jemand meiner Besucher dieses Buch gelesen hat, würde ich mich sehr über eine Diskussion freuen.
Fazit:
Ein vielschichtiges Sachbuch, das auf sehr vielen Ebenen gleichzeitig arbeitet, jedoch eine Toleranz gegenüber literaturwissenschafltlichen Auslegungen erfordert, sofern man diesen kritisch gegenüber steht. Sicherlich ein lesenswertes Buch, das jedoch einiges an Diskussionsmaterial bereit hält.
*Helen MacDonald: H wie Habicht. Berlin: Ullstein Buchverlage 2015, S. 64.
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Titel: H wie Habicht
Autorin: Helen MacDonald
Sprache: Deutsch
Hardcover: 415 Seiten
Montag, 24. November 2014
Vampire, Vampire [Rezension]
Da es mich recht begeisterte, dass in Markus Heitz' Kinder des Judas soviele Vampirmythen eingewebt wurden empfahl mir ein lieber Freund dieses kleine Sachbuch des Autors, in welchem er sich eben jenen Fabelwesen widmet. Da ich bereits einmal ein ähnliches Buch von anderen Autoren gelesen hatte, war ich gespannt, ob ich in diesem nun etwas Neues erfahren würde.
Im Jahr 1731 kommt es in der Nähe von Belgrad zu mysteriösen Todesfällen. Die Behörden sprechen von Vampirismus. Doch ist dieser historisch verbürgte Fall wirklich der erste? Woher stammt der Vampirmythos? Gibt es Beweise für ihre Existenz, oder ist alles erlogen? Wie sehen Vampire aus, und mit welchen Mitteln kann man sich gegen sie zur Wehr setzen? Diese und weitere Fragen werden vom Fantasy Autor Markus Heitz in diesem kleinen Sachbuch ergründet.
Da ich Heitz als Autor von blutrünstiger Fantasyliteratur sehr schätze, war ich gespannt, wie er sich denn als Schreiber von Sachliteratur machen würde. Schließlich ergibt sich da ein gehöriger Unterschied im Stil, selbst wenn das Thema, die populären Blutsauger behandelt. Nun, was die Formatierung angeht fand ich den Text soweit ich das beurteilen kann recht professionell, wobei die Art der Fußnoten bzw. Quellenangaben mich sehr an die typisch germanistischen Zitierregeln erinnern. Ich traue mich also zu behaupten, dass man dem Autor sein früheres Studium anmerkt - was jedoch jetzt nicht weiter von belang ist.
Als im einleitenden Teil jedoch der übliche Satz "der vorgliegende Text kann nur einen kleinen Aussschnitt behandeln, da das Themengebiet den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde" (oder so ähnlich) vorkam, wusste ich jedoch nicht ob ich schmunzeln oder genervt stöhnen sollte. Ich nehme aber jetzt einfach einmal an der Autor hat diesen Teil eher humorvoll gemeint, für mich gilt dieser Satz angesichts meiner und vieler anderer wissenschaftlicher Arbeiten auch schon als "Running Gag". Abgesehen davon scheint Heitz sehr gut und breitgefächtert recherchiert zu haben, nennt sehr viele Primär- und Sekundärliteraturquellen.
Wem das jetzt zu wissenschaftlich klingt, der braucht sich trotzdem nicht von diesem Büchlein abwenden, denn der Autor scheint genau zu wissen, wie er seine Quellen für den Leser aufbereitet. Er wählt nämlich bewusst viele -für uns heute- humorvolle Details, die er recht oft ironisch oder bissig (ha- das war mein Wortwitz!) kommentiert. Dadurch wird der Text definitiv aufgelockert und ich musste einige Male herzhaft lachen. Zugleich erscheint mir sein Witz manchmal auch etwas erzwungen, aber darüber kann man schon hinweg sehen.
Abgesehen vom Humor gibt es jedenfalls viel interessantes Hintergrundwissen zur Thematik der Vampire zu erfahren, angefangen von den unterschiedlichen Volksglauben und wichtigen historischen Orten bishin zur Wortherkunft. Gerade nebenher ein recht bekömmliches Sachbuch, wenngleich es für mich auch nicht länger hätte sein dürfen.
Für Leser die Vampire und kleinere wissenschaftliche Texte nicht scheuen auf jeden Fall ein Tipp zum Nebenherlesen!
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Titel: Vampire, Vampire. Alles über die Blutsauger.
Autor: Markus Heitz
Sprache: Deutsch
Taschenbuch:220 Seiten
Inhalt:
Im Jahr 1731 kommt es in der Nähe von Belgrad zu mysteriösen Todesfällen. Die Behörden sprechen von Vampirismus. Doch ist dieser historisch verbürgte Fall wirklich der erste? Woher stammt der Vampirmythos? Gibt es Beweise für ihre Existenz, oder ist alles erlogen? Wie sehen Vampire aus, und mit welchen Mitteln kann man sich gegen sie zur Wehr setzen? Diese und weitere Fragen werden vom Fantasy Autor Markus Heitz in diesem kleinen Sachbuch ergründet.
Mistys Meinung:
Da ich Heitz als Autor von blutrünstiger Fantasyliteratur sehr schätze, war ich gespannt, wie er sich denn als Schreiber von Sachliteratur machen würde. Schließlich ergibt sich da ein gehöriger Unterschied im Stil, selbst wenn das Thema, die populären Blutsauger behandelt. Nun, was die Formatierung angeht fand ich den Text soweit ich das beurteilen kann recht professionell, wobei die Art der Fußnoten bzw. Quellenangaben mich sehr an die typisch germanistischen Zitierregeln erinnern. Ich traue mich also zu behaupten, dass man dem Autor sein früheres Studium anmerkt - was jedoch jetzt nicht weiter von belang ist.
Als im einleitenden Teil jedoch der übliche Satz "der vorgliegende Text kann nur einen kleinen Aussschnitt behandeln, da das Themengebiet den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde" (oder so ähnlich) vorkam, wusste ich jedoch nicht ob ich schmunzeln oder genervt stöhnen sollte. Ich nehme aber jetzt einfach einmal an der Autor hat diesen Teil eher humorvoll gemeint, für mich gilt dieser Satz angesichts meiner und vieler anderer wissenschaftlicher Arbeiten auch schon als "Running Gag". Abgesehen davon scheint Heitz sehr gut und breitgefächtert recherchiert zu haben, nennt sehr viele Primär- und Sekundärliteraturquellen.
Wem das jetzt zu wissenschaftlich klingt, der braucht sich trotzdem nicht von diesem Büchlein abwenden, denn der Autor scheint genau zu wissen, wie er seine Quellen für den Leser aufbereitet. Er wählt nämlich bewusst viele -für uns heute- humorvolle Details, die er recht oft ironisch oder bissig (ha- das war mein Wortwitz!) kommentiert. Dadurch wird der Text definitiv aufgelockert und ich musste einige Male herzhaft lachen. Zugleich erscheint mir sein Witz manchmal auch etwas erzwungen, aber darüber kann man schon hinweg sehen.
Abgesehen vom Humor gibt es jedenfalls viel interessantes Hintergrundwissen zur Thematik der Vampire zu erfahren, angefangen von den unterschiedlichen Volksglauben und wichtigen historischen Orten bishin zur Wortherkunft. Gerade nebenher ein recht bekömmliches Sachbuch, wenngleich es für mich auch nicht länger hätte sein dürfen.
Fazit:
Für Leser die Vampire und kleinere wissenschaftliche Texte nicht scheuen auf jeden Fall ein Tipp zum Nebenherlesen!
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Titel: Vampire, Vampire. Alles über die Blutsauger.
Autor: Markus Heitz
Sprache: Deutsch
Taschenbuch:220 Seiten
Dienstag, 19. November 2013
Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte [Rezension]
Dieses Buch lag leider viel zu lange ungelesen in einem Friedhofseck, obwohl es mir doch von einer sehr guten Freundin geborgt worden war, die es selbst noch nicht gelesen hatte. Da bei einem bücheraffinen Menschen aber nunmal soviele Faktoren zusammenspielen und einen eben nur zu einem ganz bestimmten Buch greifen lassen, passte dieses Werk mir erst kürzlich in meine Leselaune.
Sehr eingehend beschreibt Oliver Sacks, Doktor der Neurologie, in diesem Buch die Lebens-bzw. Krankengeschichten einiger seiner Patienten, die seiner Meinung nach besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Wie der Titel bereits suggeriert beschreibt er dabei unter anderem die Geschichte eines Musikwissenschaftlers dessen visuelle Verarbeitung im Hirn so schlecht funktioniert, dass er mitunter den Kopf seiner Frau mit einem Hut verwechselt. Er geht aber auch auf Patienten ein, die urplötzlich laute Musik in ihrem Kopf hören, mit einem Mal die Gesichter ihrer Familienmitglieder nicht mehr unterscheiden können oder, trotz eines sehr unterdurchschnittlichen IQs, als Zahlengenies gelten.
Der Titel des Buches mag vermutlich schnell dazu verleiten, davon auszugehen die beschriebenen Fallgeschichten wären in besonders amüsanter Weise von dem Autor beschrieben, dies trifft jedoch nur bei einer sehr kleinen Menge zu. Dafür sind mit Abstand alle Berichte ausgesprochen eingehend und vor allem einfühlsam beschrieben und zeigen dadurch mitunter auch die dramatischen Entwicklungen eines Individuums vor, dass von einer starken neurologischen Störung betroffen ist.
Deswegen wird es dem Leser von Anfang an möglich nicht nur über die Situation von Figuren zu lächeln sondern in jeder Hinsicht von ihrem Schicksal betroffen zu sein. Dadurch wurde mir wieder einmal ins Bewusstsein gerufen, dass das Gehirn eben keine gänzlich intakte Rechenmaschine ist und meine Persönlichkeit auch kein Element, dass sich unter allen Umständen steuern lässt. Ein unglücklicher Unfall, eine Unregelmäßigkeit in den Synapsen kann ausreichen um einen großen Teil des Gedächtnisses auszulöschen und somit auch die eigene Vergangenheit. Diese Erkenntnis verhilft nicht nur dazu die eigene Gesundheit mehr zu schätzen, sie birgt auch wirklich faszinierende Möglichkeiten. So gelingt es umgekehrt Erinnerungen durch Reizung der Schläfenlappen im Gehirn hervorzurufen, die sonst nicht mehr reaktiviert werden konnten. Diese und viele andere Forschungen, die von Oliver Sacks beschrieben werden fand ich derart interessant, dass ich beschlossen habe mich definitiv mehr in dieser Richtung zu informieren.
Zudem steht der Arzt und Autor vielen Methoden der Neurologie sehr kritisch gegenüber und versucht mehrmals alternative Konzepte auzuarbeiten, die seiner Meinung nach viel besser auf die individuellen Bedürfnisse seiner Patienten passen. Aufgrund vielfacher negativer Erfahrung mit der Festgefahrenheit einiger Schulmediziner fand ich diese Einstellung sehr bewundernswert und auch sein eigenes Fortbildungsinteresse sehr bewundernswert. Zumindest in diesem Buch vermittelt er den Eindruck eines sehr gebildeten, einfühlsamen Arztes, der sich auch außerhalb seines Arbeitsfeldes sehr eingehend mit seinen Patienten befasst.
Wenngleich vermutlich als populärwissenschaftlich angesehen bietet dieses Buch einen überaus interessanten Einblick in das Fachgebiet der Neurologie und schafft es durch die persönlichen Beschreibungen des Autors trotzdem die emotionale Ebene keineswegs zu vernachlässigen.
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Titel: Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte
Autor: Oliver Sacks
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 319 Seiten
Inhalt:
Mistys Meinung:
Deswegen wird es dem Leser von Anfang an möglich nicht nur über die Situation von Figuren zu lächeln sondern in jeder Hinsicht von ihrem Schicksal betroffen zu sein. Dadurch wurde mir wieder einmal ins Bewusstsein gerufen, dass das Gehirn eben keine gänzlich intakte Rechenmaschine ist und meine Persönlichkeit auch kein Element, dass sich unter allen Umständen steuern lässt. Ein unglücklicher Unfall, eine Unregelmäßigkeit in den Synapsen kann ausreichen um einen großen Teil des Gedächtnisses auszulöschen und somit auch die eigene Vergangenheit. Diese Erkenntnis verhilft nicht nur dazu die eigene Gesundheit mehr zu schätzen, sie birgt auch wirklich faszinierende Möglichkeiten. So gelingt es umgekehrt Erinnerungen durch Reizung der Schläfenlappen im Gehirn hervorzurufen, die sonst nicht mehr reaktiviert werden konnten. Diese und viele andere Forschungen, die von Oliver Sacks beschrieben werden fand ich derart interessant, dass ich beschlossen habe mich definitiv mehr in dieser Richtung zu informieren.
Zudem steht der Arzt und Autor vielen Methoden der Neurologie sehr kritisch gegenüber und versucht mehrmals alternative Konzepte auzuarbeiten, die seiner Meinung nach viel besser auf die individuellen Bedürfnisse seiner Patienten passen. Aufgrund vielfacher negativer Erfahrung mit der Festgefahrenheit einiger Schulmediziner fand ich diese Einstellung sehr bewundernswert und auch sein eigenes Fortbildungsinteresse sehr bewundernswert. Zumindest in diesem Buch vermittelt er den Eindruck eines sehr gebildeten, einfühlsamen Arztes, der sich auch außerhalb seines Arbeitsfeldes sehr eingehend mit seinen Patienten befasst.
Fazit:
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Titel: Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte
Autor: Oliver Sacks
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 319 Seiten
Freitag, 13. Juli 2012
Buchneuzugänge & deren Vorstellung [News]
Ich habe mir fest vorgenommen keine neuen Bücher zu kaufen, tauschen, stehlen oder sonst irgendwie in meinen Besitz kommen zu lassen, solange nicht wenigstens mein Salzburg-SuB auf die Hälfte reduziert wurde. Daran habe ich mich bisher fest gehalten und alle Büchererstehorte gemieden. Tapfer halte ich mich von Flohmärkten fern und stolpere mit geschlossenen Augen durch Buchgeschäfte...bei einer solchen Querung stürzte ich jedoch vor wenigen Tagen geradewegs auf jenen Stapel im Thalia zu, auf welchem Bildbände aufbewahrt werden. Leider musste ich dabei entdecken, dass ich auch gegen deren "Lieb mich, lies mich - KAUF MICH!"-Rufen nicht immun bin.
Während sich also Buchengel und Buchteufel über meine Schulter hinweg beschimpften, beschloss ich schlicht, dass Sachbücher und Bildbänder ja nicht auf meinen SuB-Listen aufscheinen, ich folglich getrost welche kaufen darf.
Nun also in meinem Besitz das Werk "Kunst verstehen", das nicht nur mit schönen Farbbildern durch die verschiedenen Kunstepochen führt, sondern auch zunächst eine Einführung in das Verständnis von Kunst allgemein bietet (Farben, Formen, Räume etc.).
Ebenfalls errungen außerdem noch das Buch "Verganene Reiche&Kulturen" das einen Einblick in die diversen frühen Hochkulturen bis ins Mittelalter hinein gibt. Wunderbar bebildert dabei deren Eroberungen, Bauten und Erfindungen.
Beide Bücher sind sehr empfehlenswert und gemeinsam für unter 20 Euro erhältlich.
Während sich also Buchengel und Buchteufel über meine Schulter hinweg beschimpften, beschloss ich schlicht, dass Sachbücher und Bildbänder ja nicht auf meinen SuB-Listen aufscheinen, ich folglich getrost welche kaufen darf.
Nun also in meinem Besitz das Werk "Kunst verstehen", das nicht nur mit schönen Farbbildern durch die verschiedenen Kunstepochen führt, sondern auch zunächst eine Einführung in das Verständnis von Kunst allgemein bietet (Farben, Formen, Räume etc.).
Ebenfalls errungen außerdem noch das Buch "Verganene Reiche&Kulturen" das einen Einblick in die diversen frühen Hochkulturen bis ins Mittelalter hinein gibt. Wunderbar bebildert dabei deren Eroberungen, Bauten und Erfindungen.
Beide Bücher sind sehr empfehlenswert und gemeinsam für unter 20 Euro erhältlich.
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