Sonntag, 11. Dezember 2016

Das Buch vom Meer [Rezension]

6 Tage Weihnachtlicher Werktage Wahnsinn nun ein genüsslicher Sonntag. Trotzdem habe ich es diese Woche wieder geschafft abends ein wenig zu lesen und meine Seiten-Statistik ist noch nicht erfroren. Apropos: ich vermisse den Schnee!


Inhalt:


Seit Jahren schon hegen zwei skandinavische Freunde den Traum eines Tages einen Eishai zu fangen. Als sie sich schließlich wirklich zusammentun, um in einem kleinen Boot auf dem Nordatlantik nach einem zu angeln, sehen sie sich allerlei kleineren und größeren Pannen gegenüber gestellt. Dies lässt dem Autor -einer dieser Freunde- jedoch genügend Zeit um über das Meer und seine Bewohner an sich zu berichten.

Mistys Meinung:


Da ich mir sehr gerne Bücher angle, deren Cover ich vielversprechend finde, gelangte auch dieser Titel in mein Netz (Achtung: im folgenden Text wird es womöglich weitere subtile sprachliche Anspielungen geben). Dabei war mir jedoch noch gar nicht bewusst, dass ich hier kein rein fiktionales Werk, sondern eigentlich eine recht dichte Sammlung an wissenschaftlichen Daten & Fakten in meinen Bücherfundus gebracht hatte.

Da ich mich aber auch sehr für Tierbiologie interessiere war dieses Buch für mich ein kleiner Leseschatz. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich schonmal auf eine ähnliche Mischung aus Sachtext und Roman gestoßen bin, denke aber, dass es sich hierbei wohl um ein Debut handelt. Mich verwundert es nicht, dass der Autor bereits zahlreiche Preise für seine sprachlich hochwertigen Publikationen eingeheimst hat. Ein schöner Ansatz aus Sachtexten zugleich literarische Perlen zu machen.

Anders als das Meer selbst, das gerne einmal stürmischer unterwegs ist, zeigt sich dieses Buch jedoch auschließlich von seiner ruhigen Seite. Dramatische, blutige Kämpfe mit einem Meeresungetüm braucht man als Leser also nicht erwarten. Dafür bekommt man aber alle möglichen kuriosen Meeresgeschöpfe und deren Besonderheiten vorgestellt, die sich immer wieder durch die Rahmenerzählung schlängeln und mehrere Seiten einnehmen. Auch historische Erzählberichte  finden ihren Weg aus den Untiefen ans Licht, wobei man nicht umhin kommt über den damaligen Glauben schmunzeln zu müssen und sie fast noch kurioser zu finden als eine Qualle mit 300 Mägen.

Die Berichte bleiben dabei allerdings nicht nur locker und amüsant, es gibt auch viele ernsthafte und besorgende Einblicke in den Status des Meeres heute und den irreversiblen Schäden, die der Mensch der Umwelt immer mehr zufügt und die drastischen Auswirkungen. So wurde mir zum ersten Mal wirklich bewusst welche große Rolle (womöglich die größte?) das Meer und seine Verschmutzung einnimmt, mein Fokus lag bisher mehr auf den Vorgängen an Land. Dass die Schwärmerei des Autors von einem Moment zum anderen kippt hin zu dunkler Zukunftsprognose spricht für mich noch mehr für den Wert dieses Buches und seine Wichtigkeit.

Fazit:


Eine ganz besondere, für mich einzigartige Mischung aus fiktiver Geschichte und Sachtext, die es auf jeden Fall verdient gelesen zu werden.

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Titel: Das Buch vom Meer oder wie zwei Freunde im Schlauchboot ausziehen, um im Nordmeer einen Eishai zu fangen und dafür ein ganzes Jahr brauchen
Autor: Morton A. Stroknes
Verlag: DVA
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 368 Seiten

2 Kommentare:

  1. Was für eine tolle Rezension zu einem ein wenig alternativen Roman! ;) Danke dir, habe deine Gedanken dazu mit großer Neugier gelesen.
    Besonders die besorgniserregenden Einblicke in den Status des Meeres und den Schäden, die der Mensch mit all seinen drastischen Auswirkungen der Umwelt/dem Meer "zufügt" würde ich auch als sehr lesenwert empfinden. Ich lege mir das Buch mal auf den Wunschzettel. Beizeiten muss ich es unbedingt lesen!

    Alles Liebe dir,
    Janine

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    1. Hoi hoi Janine!

      Freut mich dass du meine Rezension bereits gelesen hast :) ich fand die Fakten zur Umweltschädigung in diesem Buch so Augen öffnend wie bei wenigen anderen Berichten. Bin gespannt ob es dir auch bald ins Netz gehen wird :D

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