Sonntag, 31. Januar 2016

Leseliste Januar [Statistik]

Obwohl ich mir für dieses Jahr vorgenommen habe, mir lesemäßig überhaupt keinen Druck zu machen, habe ich mich gleich im ersten Monat mächtig tief in die Literatur gestürzt und sehr viele Stunden lesend verbracht. Eine Woche überraschender Urlaub hat natürlich auch für die entsprechende Freitzeit gesorgt.



  • Truman Capote: Other Voices, other Rooms
  • Kerstin Groeper: Wie ein Funke im Feuer
  • Joan Wolf: Daughter of the Red Deer
  • Keith C. Blackmore: Breeds
  • L'hermenier, Looky, Deem: La Belle et la Bête 1/2 [BD]
  • Dufaux, Boiscommun: Meute 1/2 [BD]
  • Tenuta, Letizia, Lupattelli: Izunas 1/2 [BD]
  • Dufaux, Munuera: Sortilèges 1/4 [BD]
  • Guida, Leduc: Les Damnés 1/? [BD]
  • Munoz, Garcia: La Terre des Vampires 1-3 [BD]

  • Gelesene Bücher: 4
  • Gelesene BD: 8
  • Gelesene Seiten: 1774
  • Gelesene Seiten/Tag: 59

Wie an den Zahlen bereits ersichtlich, habe ich mich dieses Monat vor allem über meine neu entdecken Bande dessinée hergemacht. Näheres dazu berichte ich hier. Zwar gilt ein Comic natürlich nicht wirklich als Buch im eigentlichen Sinne, trotzdem möchte ich diese tollen Stücke in meine Statistik mit einbeziehen, da ich mitunter doch ebenso lang auf einer Seite verharre, wie bei einem normalen Buch (was natürlich auch daran liegt, dass mein Französisch noch nicht ganz wieder erwacht ist). Allerdings werde ich sie nicht einzeln, sondern nach Reihe rezensieren, da es sich meistens ohnehin um Di- oder Trilogien handelt (hier meine erste Rezension diesbezüglich). Leider kann ich dieser Leidenschaft in den nächsten Monaten nicht mehr in diesem Ausmaß frönen, da die wunderschönen Hardcover einfach zu teuer sind. Aaaaber zum Trost versuche ich mich demnächst an einigen Softcover Graphic Novels. Die Liebe zum Comic Medium lässt sich einfach nicht mehr stoppen.

Nebst meinen neuen französischen Lieblingen habe ich aber natürlich auch die klassischen Bücher nicht vernachlässigt und immerhin auch zwei eBooks und zwei Printmedien verschlungen. Einen tollen Start in das literarische Jahr machte dabei Breeds, das ich für einen ausgesprochen ausgefallenen und total gelungenen Werwolfroman halte (Rezension). Als zweites Buch in den Startlöchern war Daughter of the Red Deer, das zwar ein wenig kitschig angehaucht war, mir aber trotzdem einen schönen Ausflug in die Welt der ersten Menschen ermöglichte.

Das bisherige Jahreshighlight und mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit wird es dieses Jahr auch zu meinen Top 3 gehören, war jedoch Wie ein Funke im Feuer (Rezension). Dieses Buch konnte mich auf ganzer Linie überzeugen und hat mir das Genre des historischen Romans so richtig schmackhaft gemacht. Daher lese ich jetzt auch bereits das zweite Buch von Kerstin Groeper. Weitere Rezensionen von Büchern der Autorin finden sich bei Buchgefieder, von der ich auch diesen tollen Literaturtipp habe.

Abschließend habe ich gestern noch Other Voices, other Rooms beendet und somit zumindest einen kurzen modernen Klassiker gelesen.Über dieses Buch muss ich mir allerdings noch ein paar Lesegedanken machen, ehe ich es rezensieren werde. Alles in allem war dieser Jahreseinstieg in jeder Hinsicht ganz wundervoll! So war ich auch bloggermäßig wieder viel aktiver und konnte mich sehr viel über guten Lesestoff mit euch austauschen.

Auf ein weiteres Monat voller buchiger Hochgefühle!

Samstag, 23. Januar 2016

La Terre des Vampires [BD-Rezension]

Kaum waren meine neuen Bande desinée bei mir eingezogen, waren sie auch schon allesamt von mir verschlungen. Ich habe mir ja schon gedacht, dass sie mir sehr zusagen würden, aber dass ich sie dann derart schnell lesen würde hat mich doch ein wenig überrascht. Somit muss ich auch zugeben, dass es wenig übermotiviert von mir gewesen ist zu behaupten ich würde sie alle einzeln rezensieren. Stattdessen werde ich lieber noch abwarten und sie je nach Reihe gemeinsam rezensieren, zumal die meisten BD, die ich mir gekauft habe ohnehin nur wenige Teile fassen. Wie etwa die vorliegende.

Inhalt:


Eine weltweite Klimakatastrophe hüllt die Welt der Menschen in eisige Dunkelheit und macht das Überleben zu einem Kampf. Ausgerechnet diesen Moment nutzen die seit Jahrhunderten im Verborgenen lebenden Vampire um die Herrschaft der Welt an sich zu reißen. In dieser postapokalyptischen Zeit versucht sich eine kleine Gruppe Überlebender zu einem der verbliebenen Militärstützpunkte durchzuschlagen.

Mistys Meinung:


Wie schon mehrmals erwähnt, habe ich eigentlich keine besondere Vorliebe für Dystopien oder postapokalypische Szenarien, wenn diese jedoch von brutalen Vampiren begleitet wird bin ich dafür durchaus zu haben. So auch bei dieser dreiteiligen Serie in der die Fabelwesen eine ordentliche Portion Grauen über die menschlichen Figuren bringen. Die Geschichte ist dabei nicht sonderlich ausgefallen, aber oft sucht man als Leser ja gerne nach wiederkehrenden Mustern. Die Zeichnungen entsprachen dabei genau meinen Erwartungen und sind soweit recht düster und in ausschließlich dunkler Farbe. Damit passen sie natürlich genau in das Genre würden sicherlich auch bei Leuten gefallen finden, die gerne entsprechende Filme schauen. Der Stil ist generell sehr realistisch gehalten, wobei die Darstellungen bei bewegungsintensiven Szenen sozusagen ein wenig "verwischt" werden, was mir auch recht gut gefallen hat.

Zum Vergrößern klicken

Abgesehen davon gibt es ausreichend Kampfszenen, aber auch wieder ruhigere Bilder, sodass ich es eigentlich recht ausgeglichen und nicht zu anstrengend zu lesen fand. Ich bin zwar in meinem Leseleben bisher kaum mit Comics konfrontiert gewesen, aber ich kann mich doch erinnern, dass es mich immer genervt hat, wenn es eine zu rasche Bildabfolge gibt und ich gar nicht so recht weiß was denn nun in welcher Abfolge geschieht. Das war bei diesen Bänden hier aber keineswegs das Problem und so konnte ich das Geschehen immer sehr gut verfolgen. Das kam mir auch bezüglich meines immer noch nicht ganz erwachten Französisch zu gute, da ich immer wieder einige Vokabel nicht (mehr) verstanden habe. Somit waren die eindeutigen Graphiken eine große Hilfe.

Was den Handlungsverlauf angeht war ich soweit eigentlich zufrieden. Die Geschichte ist wie gesagt nicht sonderlich originell, hielt aber dennoch einige Überraschungen parat, die ich so nicht erwartet hätte. Es gibt einige Rücklblicke und und Parallelgeschehnisse, die etwas an Konzentration erfordert haben, damit ich sie in die Geschichte einordnen konnte (gerade bei meinen dürftigen Sprachkenntnissen). Trotzdem habe ich mich gut zurecht gefunden und kann darüber nicht klagen. Als Einstieg in die Sprache würde ich diesen BD allerdings nicht empfehlen, diesbezüglich sollte man schon einen ausgesprägteren Sprachschatz haben (oder keine Probleme damit das Wörterbuch bereit zu halten). Leider gibt es, soweit ich das ermitteln konnte, keine englische oder deutsche Übersetzung wie bei vielen anderen Comics dieser Art.

Zum Ende hin schwächelt die Geschichte meiner Ansicht nach ein wenig und ich war auch nicht ganz glücklich über das offene Ende, möglicherweise haben sich die Autoren aber auch eine mögliche Fortsetzung offen gehalten.

Fazit:


Eine wunderschön gestaltete düster-apokalyptische Vampir-Reihe, die mir in Summe sehr gut gefallen hat. Die Zeichnungen entsprachen genau meinem Geschmack und es ergab sich eine abwechslungsreiche Geschichte, die ich sofort verschlungen haben.

---------------------------------------------
Titel: La Terre des Vampires
Autoren: David Munoz, Manuel Garcia
Sprache: Französisch
Bande Desinée: 3 Teile zu je ca 50 Seiten
Reiheninfo: Tome 1-3/3

Freitag, 22. Januar 2016

Cover Ranking #1 [Aktion]

Heute nehme ich seit langem mal wieder an einer Aktion teil, ausgehend von Books, Histories and Secrets. Dabei werden schlichtweg die unterschiedlichen Cover bzw. Ausgaben eines Buches verglichen.

Meine heutige Auswahl betrifft den Tierbuch Klassiker Watership Down oder zu Deutsch Unten am Fluss von Richard Adams. Ich habe das Buch bisher zwar noch nicht gelesen, allerdings als Kind begeistert die Zeichentrick Serie davon verfolgt (wenngleich sie ausgesprochen brutal war). Dieses Buch gibt es jeden Falls in zahlreichen unterschiedlichen Ausgaben, wobei ich zwei davon selbst besitze. In Summe habe ich hier wirklich nur eine kleine Auswahl genommen, dieses Buch gibt es in zig weiteren Übersetzungen und entsprechnd unterschiedlichen Covern.



2007
1975
2012




















Ich persönlich mag meine englische, blaue Ausgabe sehr gern und habe sie mich damals beim Kauf auch nach Cover entschieden. Allerdings finde ich auch die italienische Ausgabe sehr interessant. Hasen sind definitiv ein sehr dankbares Motiv und so finde ich, dass all diese Ausgaben ihren Reiz haben. Geschätze 1000 andere Ausgaben des Buches finden sich hier. In diesem Fall würde es sich wirklich lohnen alle zu sammeln.

Was sind eure Favoriten?

Donnerstag, 21. Januar 2016

Wie ein Funke im Feuer [Rezension]

Da meine spontane Urlaubswoche nun irgendwie spontan in eine Lesewoche ausgeartet ist, kann ich meinem liebsten Hobby aktuell in genau dem Ausmaß frönen, dass es verdient. Da ist dann auch ein umfangreicheres Buch wie das vorliegende schnell verschlungen, besonders wenn man den Inhalt genießt. Diesen tollen Buchtipp verdanke ich übrigens Buchgefieder, deren Interview mit der Autorin Kerstin Groeper (nachzulesen hier) mich für Literatur über Native Americans begeistern konnte.



Inhalt:


Tanzt-im-Feuer, ein junger Lakota Krieger trifft auf einer Erkundungstour mit seinem Bruder überraschend auf ein fremdes Cheyenne Mädchen, dass die beiden in ihrer Angst sie könne ihr Dorf warnen schwer verletzen. Obwohl sein Bruder sie sicherheitshalber töten möchte, kann sich Tanzt-im-Feuer nicht zu diesem Schritt durchringen und dabei ahnt er noch nicht welch weitreichende Folgen diese Handlung für ihn und sein Dorf haben würde.

Mistys Meinung:


Zu diesem Buch habe ich wirklich ungewöhnlich viel zu sagen und ich möchte noch kurz konstatieren, dass ich ursprünglich durchaus eine etwas verhaltene Einstellung ihm gegenüber hatte, ehe ich jetzt dann ins Schwärmen komme. Das hatte einerseits mit der Thematik selbst zu tun, denn ich glaube es gibt wenig Völker und Kulturen über die die meisten Menschen soviel Halbwissen und Klischeeglauben besitzen wie über Native Americans. Wenngleich ich selbst kaum Fachwissen habe, ist es in vielen Geschichten und Filmen allzu deutlich vieviel unauthentische Romantik verzapft wird. Zum anderen habe ich leider nicht nur gute Erfahrungen mit kleineren, unabhänigen Verlagen gemacht und so war ich mir nicht sicher, ob mich der Traumfänger Verlag für sich gewinnen würde. Aber abgesehen davon, dass ich nicht ganz glücklich über die vielen kürzeren Absätze im Buch war, die meinem individuellen Lesefluss nicht immer entsprochen haben, war ich rundum zufrieden.

Nun jedoch zur Geschichte selbst; ich bin wirklich positiv überrascht darüber, wie gut es der Autorin gelingt dem Leser das Leben des betreffenden Lakatostammes (und auch jenes der befreundeten und befeindeten Stämme) authentisch näher zu bringen und trotzdem noch eine spannende Handlung aufrecht zu erhalten. Dabei geht sie durchaus auch schonungslos vor, ändert Sitten und Bräuche nicht zugunsten der heutigen Lesererwartung ab. Genau damit macht sie meiner Meinung nach einem historischen Roman auch alle Ehre, denn ich habe bei diesem Genre sonst oft das Problem, dass ich sie in der Regel nämlich ausgesprochen ahistorisch finde. Bei Wie ein Funke im Feuer wird nichts zugunsten einer harmonischen Liebesbeziehung beschönigt, wenngleich eine solche immer wieder im Mittelpunkt der Handlung steht. Diese bleibt in großen Teilen auch durchaus harmonisch, wenngleich so mancher Verhaltenscodex Nachteile für das eine aber auch das andere Geschlecht bringt. Trotzdem empfand ich die beschriebene Kultur überhaupt nicht als sexistisch, man lernt als Leser vielmehr die uns unbekannte Mentalität zu akzeptieren und sie in ihrer Vielschichtigkeit zu schätzen.

Diese Vielschichtigkeit zeichnete sich für mich auch ganz stark in den Figuren aus, die alles andere als schwarz/weiß dargestellt wurden. Dabei ertappte ich mich selbst dabei, wie ich mitunter versucht war einen schwierigen Protagonisten in die "Gut/Böse"-Schublade einzuordnen. Dabei kippte meine Einstellung mitunter innerhalb weniger Sätze. So hat die Figur ein gewisses Verhalten (etwa Untreue), das sie für mich eher unsympathisch macht, einige Sätze weiter beschreibt die Autorin hingegen wieder eine für mich bewunderswerte Einstellung ebenjenes Charakters. Noch nicht einmal die weißen Einwanderer bekommen von Kerstin Groeper die Zielscheibe der Bösen. Diese Herangehensweise steigerte mein Interesse an den Figuren wirklich sehr. Zudem fand ich es toll wieviele verschiedene Menschen und deren Leben im Buch näher beschrieben wurden, ohne dass die Hauptfiguren dadurch zu kurz gekommen wären.

Auch erzähltechnisch wurde ich von dieser Geschichte sehr positiv überrascht. Ich wusste nie wirklich wohin mich die Autorin denn nun führen würde. Ein klassischer Einstieg mit Spannungsaufbau-Höhepunkt-Schluss, der gerade in abenteuerlicher Literatur (zu der ich diese auf jeden Fall zählen würde) wieder und wieder durchgekaut wird, findet sich in diesem Buch nicht. Trotzdem bleibt die Geschichte ausgesprochen spannend und witzigerweise verwirrte sie mich damit mehrmals in meiner Erwartungshaltung. So hatte ich ungefähr zu Mitte des Buches das Gefühl, dass nun die Geschichte abgeschlossen werden könnte inklusive einem Happy-End. Doch die Autorin scheint sich damit nicht zufrieden zu geben und zeigte mir damit sehr lebensnah, dass das Leben ihrer Figuren nicht an einer glücklichen Stelle einfach aufhört.

Nicht zuletzt möchte ich auch noch den Humor besonders hevorheben. Die Erzählung hält sich an vielen Stellen an die grausame Realität des Lakota Stammes, vergisst aber keineswegs den Spaß zu erwähnen, welche die Figuren trotz eines fortdauernden Überlebenskampfes haben. Obszöne Scherze, kleinere Sticheleien und andere lustige Situationen ließen mich wirklich an vielen Stellen herzhaft lachen und rundeten die Geschichte zusätzlich ab.

Ich denke aus meinen Worten geht deutlich hervor, dass dies sicherlich nicht das letzte Buch der Autorin für mich war. Ich kann es wirklich kaum erwarten mich ihren weiteren Büchern zu widmen.

Fazit:


Eine rundum gelungener historischer Roman, der die perfekte Balance zwischen historischer Realität und spannender Fiktion hält. Eine in positiver Hinsicht aufwühlende Geschichte, die auch den Funken in meinem Leserherz entfachen konnte. Klare Leseempfehlung!

------------------------------------------------------------
Titel: Wie ein Funke im Feuer
Autorin: Kerstin Groeper
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 535 Seiten

Mittwoch, 20. Januar 2016

Ein Herz für Bande dessinée [News]

Heute öffne ich meine Tore für ein Buchmedium, dass den meisten wohl nur aus dem Französisch Unterricht bekannt sein dürfte: Bande desinée. Während im deutschsprachigen Raum Comics nur eine sehr geringe Verbreitung finden (Graphic Novels und Mangas zähle ich jetzt nicht dazu), gibt es in Frankfreich einen gut gepflegten Kult rund um das graphische Medium. Bisher bin ich dort in jedem größeren Buchladen auf eine eigene umfangreiche Abteilung von Bande desinée -kurz BD- gestoßen. BD-Klassiker wie "Asterix und Obelix" und "Tim und Struppi" dürften aber auch hierzulande den meisten ein Begriff sein.

https://www.flickr.com/photos/woolamaloo_gazette/2310699065



Wie komme ich jetzt plötzlich auf die französchen Comics im Buchformat? Ich habe mich zwar schon immer ein wenig von Mangas und einigen Graphic Novels angezogen gefühlt, allerdings hat dieses Interesse nie ganz gereicht einen tatsächlichen Einstieg zu wagen. In letzter Zeit musste ich allerdings feststellen wie furchtbar eingerostet meine Französisch-Kenntnisse mittlerweile sind und so stöberte ich auf diversen französischen Buch-Foren wie Booknode, um mit leichter Lektüre diesem Sprachverfall entgegen zu wirken. Als ich dort auch auf die BD stieß war meine Liebe für sie neu entbrannt und ich habe sehr viele Stunden damit verplempert mir Reihen heraus zu suchen, die mir gefallen könnten. Aber die lange Suche und der nicht zu unterschätzende pekuniäre Einsatz haben sich gelohnt und jetzt blicke ich auf meine erste große Bestellung und kann mich gar nicht entscheiden welches ich mir zuerst vornehmen sollte.



Jedenfalls werde ich die einzelnen Bände auch auf meinem Blog rezensieren, auch wenn ich weiß, dass nicht gerade ein euphorischer Aufschrei durch meine Leser gehen wird à la "Französische Comics! Darauf haben wir gewartet!". Aber die ein oder andere Geschichte gibt es durchaus auch in englischer oder deutscher Ausgabe und es gibt wirklich kaum ein verständlicheres, schöner gestaltetes Format um Franzöisch zu lernen!

Ich bin jedenfalls sehr glücklich über diese Neuentdeckung.

Sonntag, 17. Januar 2016

Daughter of the Red Deer [Rezension]

In voller Leseeuphorie bin ich in den letzten Tag doch langsamer in diesem Buch unterwegs gewesen als ich mir gewünscht hätte. Aber ich gewöhne mich schön langsam wirklich daran nach einem arbeitsreichen Tag für einige kurze Zeit nach einem Buch zu greifen. Darüber hinaus habe ich nun eine ganze Woche Urlaub und da mir nicht nach Wintersport zu Mute ist, warten gewiss einige literarische Abenteuer auf mich. Zunächst werde ich jedoch meine Zeit noch folgender Rezension widmen.



Inhalt:


Die 15-jährige Alin ist als Angehörige des Rotwild-Clans (meine persönliche Übersetzung) dazu auserkoren die nächste Anführerin nach ihrer Mutter zu werden. Ihr Clan gehört zu einem der  wenigen verbliebenenGruppen mit matriachaler Gesellschaftstruktur. Sie hat ihre Rolle darin akzeptiert und bereitet sich seit vielen Monden auf ihren neuen Platz in der Hierachie vor. Während eines heiligen Fruchtbarkeitsritual dringt jedoch eine Horde fremder Männer in ihr Lager ein und raubt sie gemeinsam mit einem Großteil der anderen jungen Frauen. Alin findet sich mit einem Male in einem Clan wider, da die Große Erdmutter, welcher ihr Clan bisher so emphatisch gehuldigt hatte, zu einem großen Teil vergessen scheint.

Mistys Meinung:


Vor ungefähr zwei Jahren bin ich durch Zufall auf einem anderen Blog auf die Ayla- Reihe von Jean M. Auel gestoßen, die absolut begeistern konnte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich zwar schon viele historische Romane gelesen, allerdings war keiner davon so weit in der Zeit zurück gewandert wie die genannte Reihe. Da mich die ersten Zivilisationsformen seither derart interessieren versuchte ich nun eine weitere Autorin auf diesem Gebiet: Joan Wolf.

Schon vor dem eigentlichen Lesen, habe ich mich durch einige Leser-Kommentare auf GoodReads gearbeitet um einen Eindruck vom Buch und dem Schreibstil der Autorin zu bekommen. Meistens wurde sie bereits im ersten Satz mit Auel verglichen und es wurde ihr und dieser Reihe nach gesagt, dass sie historisch weit nicht so genau wäre, wie es bei Ayla nun mal der Fall ist. Insofern war ich ein wenig vorgewarnt.

Diesem Urteil der anderen Leser kann ich mich nur anschließen. Zwar konzentriert sich Joan Wolf beiweitem nicht nur auf die Handlung, aber man merkt durchaus, dass ihre Herangehensweise weit entfernt ist von den mitunter sogar wissenschaftlich genauen Beschreibungen Auels. Aber ich möchte dieses Buch ja jetzt nicht nur im Vergleich betrachten. Für sich allein stehend kann ich auf jeden Fall sagen, dass ich die Gedanken und Vorstellungswelt der Figuren meist sehr genossen habe und ihren Ausführungen gerne gefolg bin. Viele Beschreibungen und Regeln der Glaubenswelt an eine Erdenmutter brachten mich im positiven Sinne zum Nachdenken und mir gefielen alle Ausführungen in dieser Hinsicht sehr gut. Ich will dabei jetzt gar nicht gefühlsduselig sein, aber wenn ich überhaupt irgendeiner Religion angehören wollte, dann einer solch natürlichen wie sie in diesem Buch beschrieben wird.

Abgesehen davon gefiel mir der Handlungsverlauf die meiste Zeit, zumal die Autorin nicht ständig versucht ist um jeden Preis den äußersten Spannungskitzel herbei zu führen. Oft arbeitet sie auf einen Punkt hin, der sich dann ganz entspannt auflöst, ohne übertriebene Höhepunkte, wie in so vielen anderen Büchern. Das für mich ein sehr großer Pluspunkt, wenngleich man auch dieser Geschichte anmerkt, dass sie darauf hinarbeitet sich schließlich in Wohlwollen aufzulösen.

Diesbezüglich muss ich auch anmerken, dass man dieses Buch als romantische Ausführung der damaligen Zeit akzeptieren muss. Das romantisch bezieht sich sowohl auf die Liebesgeschichte, die in gewisser Weise den Kern der Handlung ausmacht, als auch auf die Lebensumstände der Menschen dieser Zeit. Ich bin keine wirkliche Kennerin, aber auch ich bin mir darüber im Klaren, dass es in diesem Buch einige Ungereimheiten gibt (was das Lebensalter, die Domestizierung der Tiere usw. angeht). Aber als Leser ist man aber ja meistens nicht darauf aus die Geschichten auf ihren historischen Wahrheitsgehalt hin zu scannen.

Das Englisch war übrigens wirklich gut verständlich.

Fazit:


An und für sich interessante Alternative bzw. Ergänzug der Ayla-Reihe, wenngleich sie einige historische Mankos mit sich bringt. Dennoch in weiten Teilen ein passables Lesevergnügen.

-----------------------------------------------
Titel: Daughter of the Red Deer
Autorin: Joan Wolf
Sprache: Englisch
e-Book: 472 Seiten
Reiheninfo: Band 1/3 der Reindeer Hunters Reihe

Mittwoch, 6. Januar 2016

Breeds [Rezension]

Das neue Jahr ist erst ein paar Tage alt, aber meine Leselaune befindet sich bereits auf Hochtouren. Da ich beschlossen habe, mir dieses Jahr keinerlei Lesezwänge aufzuerlegen, kann ich wirklich das lesen worauf ich Lust habe und brauche weder auf meinen SuB oder irgendwelche Challenges Rücksicht zu nehmen. Das hat mir zwar die letzten Jahre schon angespornt, aber zur Abwechslung wieder ohne Regeln in den Regalen unterwegs zu sein hat auf jeden Fall ebenso einen Anreiz. So bin ich aktuell literarischer Wilderer und passend dazu feiere ich meinen Einstieg ins Lesejahr mit meinen Lieblingsbestien. Werwölfe!

Inhalt:


Kurz vor dem Eintreffen eines fürchterlichen Schneesturmes werden die beiden Wächter Morris und Kirk an eine abgeschiedene Küste Neufundlands geschickt, um einen abtrünnigen ihrer Gattung zu töten. Zwar gelingt es den beiden den alten Werwolf Borland zu stellen, doch dieser birgt in seiner Scheune ein grausames Geheimnis.

Mistys Meinung:


Da ich mittlerweile einen Großteil der deutschen Werwolfbücher verschlungen habe, begab ich mich kürzlich auf die Suche durch GoodReads, um meinen immer währendes Bedarf doch mal mit englischsprachiger Kost zu decken. So wie es aussieht habe ich diesbezüglich noch größere Lesefreuden vor mir, als ein Wolf im gut gefüllten Schafspferch. Einen wunderbaren Einstieg hatte ich jedenfalls sogleich mit diesem Wunderstück.

Der Slogan "A werewolf book. Not a romance. Not at all." konnte sogleich meine Aufmerksamkeit erregen, denn kuschelige Erotikwölfchen (die sich in den letzten Jahren ziemlich ausgebreitet haben) sagen mir so gar nicht zu. Dieses Buch präsentiert meine liebsten Ungeheuer wie angekündigt in anderer Manier und trotzdem alles andere als ein klassisch blutiges Werwolfbuch.

Nun blutig ist es durchaus und Werwölfe nehmen auch einen großen Teil der Handlung ein, dennoch ist das Buch wirklich ganz anders aufgebaut, als man es zunächst erwarten würde. Ich möchte gar nicht zuviel ins Detail gehen, um Spoiler zu vermeiden, aber ich kann nicht umhin zu verraten, dass der Autor sich auf ganz andere Vorgänge fokussiert. Ich habe ja mittlerweile wirklich schon eine Vielzahl des Shapeshifter Genres gelesen, aber eigentlich kenne ich nebst diesem Buch nur ein anderes (Wolfen), dass ähnlich originell vorgeht wie Keith C. Blackmore. Abgesehen davon, dass mich das Buch von der ersten Seite an packen konnte, wusste ich eine Weile nicht was ich von den unerwarteten Vorgängen in der Geschichte halten sollte. Zunächst erschien mir dieser Vorstoß doch ein wenig schräg, doch dann war die Story in sich so stimmig und spannend ausgeführt, dass sie mich gänzlich überzeugen konnte.

Abgesehen von den neuen Ideen, die der Autor einbringt war der Handlungsverlauf voller Spannung und wirkte an vielen Stellen wie ein gelungener Horrorfilm. Den Terminus Horror möchte ich unterstreichen, denn dieses Buch ist mit manchen seiner Figuren wirklich nicht zimperlich. Da endet die Beute schonmal als scharlachroter Sprühregen an der Wand.

Abgesehen von der Brutalität, die ich für ausgesprochen angemessen hielt ist dieses Buch aber auch noch unerwartet witzig. So sorgten einige Passagen (wie vom Autor intendiert) für große Heiterkeit bei mir und versüßten das Lesevergnügen zusätzlich. Das Englisch war nicht immer allzu leicht verständlich für mich, ins Horrorgenre und seine grausamen Vokabel muss ich noch ein wenig einlesen. Aber die mitunter vulgäre Sprache des Autors, aufgepeppt durch das Vorkommen des neufundländischen Akzents, konnte mich aber ausgesprochen gut unterhalten.


Fazit:


Ein wundervolles Jahreshighlight, dass das Herz eines jeden Werwolfliebhabers, der die Fabelwesen blutig und brutal walten sehen will, höher schlagen lässt. Der Autor präsentiert eine ausgefeilte, spannende Geschichte, wobei er den Fokus in eine gänzliche neue Richtung legt, die diese Geschichte zu einem wundervollen Unikat werden lässt! Wer vor Horror nicht zurück schreckt sollte auf jeden Fall zugreifen.

---------------------------------------------------------
Titel: Breeds
Autor: Keith C. Blackmore
Sprache: Englisch
e-Book: 378 Seiten