Sonntag, 17. Januar 2016

Daughter of the Red Deer [Rezension]

In voller Leseeuphorie bin ich in den letzten Tag doch langsamer in diesem Buch unterwegs gewesen als ich mir gewünscht hätte. Aber ich gewöhne mich schön langsam wirklich daran nach einem arbeitsreichen Tag für einige kurze Zeit nach einem Buch zu greifen. Darüber hinaus habe ich nun eine ganze Woche Urlaub und da mir nicht nach Wintersport zu Mute ist, warten gewiss einige literarische Abenteuer auf mich. Zunächst werde ich jedoch meine Zeit noch folgender Rezension widmen.



Inhalt:


Die 15-jährige Alin ist als Angehörige des Rotwild-Clans (meine persönliche Übersetzung) dazu auserkoren die nächste Anführerin nach ihrer Mutter zu werden. Ihr Clan gehört zu einem der  wenigen verbliebenenGruppen mit matriachaler Gesellschaftstruktur. Sie hat ihre Rolle darin akzeptiert und bereitet sich seit vielen Monden auf ihren neuen Platz in der Hierachie vor. Während eines heiligen Fruchtbarkeitsritual dringt jedoch eine Horde fremder Männer in ihr Lager ein und raubt sie gemeinsam mit einem Großteil der anderen jungen Frauen. Alin findet sich mit einem Male in einem Clan wider, da die Große Erdmutter, welcher ihr Clan bisher so emphatisch gehuldigt hatte, zu einem großen Teil vergessen scheint.

Mistys Meinung:


Vor ungefähr zwei Jahren bin ich durch Zufall auf einem anderen Blog auf die Ayla- Reihe von Jean M. Auel gestoßen, die absolut begeistern konnte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich zwar schon viele historische Romane gelesen, allerdings war keiner davon so weit in der Zeit zurück gewandert wie die genannte Reihe. Da mich die ersten Zivilisationsformen seither derart interessieren versuchte ich nun eine weitere Autorin auf diesem Gebiet: Joan Wolf.

Schon vor dem eigentlichen Lesen, habe ich mich durch einige Leser-Kommentare auf GoodReads gearbeitet um einen Eindruck vom Buch und dem Schreibstil der Autorin zu bekommen. Meistens wurde sie bereits im ersten Satz mit Auel verglichen und es wurde ihr und dieser Reihe nach gesagt, dass sie historisch weit nicht so genau wäre, wie es bei Ayla nun mal der Fall ist. Insofern war ich ein wenig vorgewarnt.

Diesem Urteil der anderen Leser kann ich mich nur anschließen. Zwar konzentriert sich Joan Wolf beiweitem nicht nur auf die Handlung, aber man merkt durchaus, dass ihre Herangehensweise weit entfernt ist von den mitunter sogar wissenschaftlich genauen Beschreibungen Auels. Aber ich möchte dieses Buch ja jetzt nicht nur im Vergleich betrachten. Für sich allein stehend kann ich auf jeden Fall sagen, dass ich die Gedanken und Vorstellungswelt der Figuren meist sehr genossen habe und ihren Ausführungen gerne gefolg bin. Viele Beschreibungen und Regeln der Glaubenswelt an eine Erdenmutter brachten mich im positiven Sinne zum Nachdenken und mir gefielen alle Ausführungen in dieser Hinsicht sehr gut. Ich will dabei jetzt gar nicht gefühlsduselig sein, aber wenn ich überhaupt irgendeiner Religion angehören wollte, dann einer solch natürlichen wie sie in diesem Buch beschrieben wird.

Abgesehen davon gefiel mir der Handlungsverlauf die meiste Zeit, zumal die Autorin nicht ständig versucht ist um jeden Preis den äußersten Spannungskitzel herbei zu führen. Oft arbeitet sie auf einen Punkt hin, der sich dann ganz entspannt auflöst, ohne übertriebene Höhepunkte, wie in so vielen anderen Büchern. Das für mich ein sehr großer Pluspunkt, wenngleich man auch dieser Geschichte anmerkt, dass sie darauf hinarbeitet sich schließlich in Wohlwollen aufzulösen.

Diesbezüglich muss ich auch anmerken, dass man dieses Buch als romantische Ausführung der damaligen Zeit akzeptieren muss. Das romantisch bezieht sich sowohl auf die Liebesgeschichte, die in gewisser Weise den Kern der Handlung ausmacht, als auch auf die Lebensumstände der Menschen dieser Zeit. Ich bin keine wirkliche Kennerin, aber auch ich bin mir darüber im Klaren, dass es in diesem Buch einige Ungereimheiten gibt (was das Lebensalter, die Domestizierung der Tiere usw. angeht). Aber als Leser ist man aber ja meistens nicht darauf aus die Geschichten auf ihren historischen Wahrheitsgehalt hin zu scannen.

Das Englisch war übrigens wirklich gut verständlich.

Fazit:


An und für sich interessante Alternative bzw. Ergänzug der Ayla-Reihe, wenngleich sie einige historische Mankos mit sich bringt. Dennoch in weiten Teilen ein passables Lesevergnügen.

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Titel: Daughter of the Red Deer
Autorin: Joan Wolf
Sprache: Englisch
e-Book: 472 Seiten
Reiheninfo: Band 1/3 der Reindeer Hunters Reihe

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