Montag, 24. November 2014

Vampire, Vampire [Rezension]

Da es mich recht begeisterte, dass in Markus Heitz' Kinder des Judas soviele Vampirmythen eingewebt wurden empfahl mir ein lieber Freund dieses kleine Sachbuch des Autors, in welchem er sich eben jenen Fabelwesen widmet. Da ich bereits einmal ein ähnliches Buch von anderen Autoren gelesen hatte, war ich gespannt, ob ich in diesem nun etwas Neues erfahren würde.


Inhalt:


Im Jahr 1731 kommt es in der Nähe von Belgrad zu mysteriösen Todesfällen. Die Behörden sprechen von Vampirismus. Doch ist dieser historisch verbürgte Fall wirklich der erste? Woher stammt der Vampirmythos? Gibt es Beweise für ihre Existenz, oder ist alles erlogen? Wie sehen Vampire aus, und mit welchen Mitteln kann man sich gegen sie zur Wehr setzen? Diese und weitere Fragen werden vom Fantasy Autor Markus Heitz in diesem kleinen Sachbuch ergründet.

Mistys Meinung:


Da ich Heitz als Autor von blutrünstiger Fantasyliteratur sehr schätze, war ich gespannt, wie er sich denn als Schreiber von Sachliteratur machen würde. Schließlich ergibt sich da ein gehöriger Unterschied im Stil, selbst wenn das Thema, die populären Blutsauger behandelt. Nun, was die Formatierung angeht fand ich den Text soweit ich das beurteilen kann recht professionell, wobei die Art der Fußnoten bzw. Quellenangaben mich sehr an die typisch germanistischen Zitierregeln erinnern. Ich traue mich also zu behaupten, dass man dem Autor sein früheres Studium anmerkt - was jedoch jetzt nicht weiter von belang ist.

Als im einleitenden Teil jedoch der übliche Satz "der vorgliegende Text kann nur einen kleinen Aussschnitt behandeln, da das Themengebiet den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde" (oder so ähnlich) vorkam, wusste ich jedoch nicht ob ich schmunzeln oder genervt stöhnen sollte. Ich nehme aber jetzt einfach einmal an der Autor hat diesen Teil eher humorvoll gemeint, für mich gilt dieser Satz angesichts meiner und vieler anderer wissenschaftlicher Arbeiten auch schon als "Running Gag". Abgesehen davon scheint Heitz sehr gut und breitgefächtert recherchiert zu haben, nennt sehr viele Primär- und Sekundärliteraturquellen.

Wem das jetzt zu wissenschaftlich klingt, der braucht sich trotzdem nicht von diesem Büchlein abwenden, denn der Autor scheint genau zu wissen, wie er seine Quellen für den Leser aufbereitet. Er wählt nämlich bewusst viele -für uns heute- humorvolle Details, die er recht oft ironisch oder bissig (ha- das war mein Wortwitz!) kommentiert. Dadurch wird der Text definitiv aufgelockert und ich musste einige Male herzhaft lachen. Zugleich erscheint mir sein Witz manchmal auch etwas erzwungen, aber darüber kann man schon hinweg sehen.

Abgesehen vom Humor gibt es jedenfalls viel interessantes Hintergrundwissen zur Thematik der Vampire zu erfahren, angefangen von den unterschiedlichen Volksglauben und wichtigen historischen Orten bishin zur Wortherkunft. Gerade nebenher ein recht bekömmliches Sachbuch, wenngleich es für mich auch nicht länger hätte sein dürfen.

Fazit:


Für Leser die Vampire und kleinere wissenschaftliche Texte nicht scheuen auf jeden Fall ein Tipp zum Nebenherlesen!

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Titel: Vampire, Vampire. Alles über die Blutsauger.
Autor: Markus Heitz
Sprache: Deutsch
Taschenbuch:220 Seiten

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