Inhalt:
Ein junges Mädchen in Vogelkostüm zieht durch die Weiten des Wilden Westens, um in den Städten Geschichten darüber zu erzählen, wie der Tod sich in eine wunderschöne Frau verliebte. Begleitet wird sie von einem blinden Mann, der versucht sie vor einer mysteriösen Verfolgerin zu beschützen.
Mistys Meinung:
Ich weiß der von mir beschriebene Inhalt klingt jetzt ausgesprochen kryptisch, doch es ist mir wirklich schwer gefallen, die Geschichte knapp zu umreißen, ohne weit ausholen zu müssen bzw. einige der mysteriösen Zusammenhänge zu spoilern, die man erst im Laufe der Geschichte versteht. Jene beiden Sätze hingegen beschreiben genau was der Leser auf den ersten Seiten erkennen und verstehen kann.
Zudem passt diese knappe Beschreibung eigentlich sehr gut auf die nicht gerade leicht verständliche Geschichte dieses Comics. Für mich war es nämlich wirklich gar nicht so leicht in den mitunter wilden Zeichnungen und vielen Rückblicken und der Rahmenerzählung den roten Faden zu erkennen. Der Hauppteil gegenwärtigen Geschichte jedenfalls spielt sich im sogenannten Wilden Westen ab und vom Zeichenstil her auch stark etwas von den äteren gut bekannten Western Comics. Gleichzeitig entwickelt er sich in vielen Szenen aber davon weg und wird zu etwas viel wilderem und vor allem chaotischerem. Die Bilder und Charaktere verschwimmen und verwischen ineinander und dabei ist es oft wirklich nicht leicht gewesen zu verfolgen, wer etwa in einer Kampfszene die Oberhand gewinnt oder ähnliches.
Gleichzeitig hat mir der Stil und die Farbgebung der Bilder extrem gut gefallen und ich war wirklich fasziniert von dieser interessanten Genremischung. Von allegorischen Figuren, über Western, Endzeit und Abenteuer bekommt man in dieser Comicserie (präsentierter Band vereint die ersten fünf Teile in sich) wirklich alles geboten. So wird die Geschichte der Hauptfiguren von einem (ja...) toten Hasen und einem Schmetterling erzählt, während diese Figuren wiederum die Geschichte des Todes und seiner Liebe erzählen. Allein diese Aufstellung finde ich sehr außergewöhnlich und spannend.
So habe ich das Geschehen wirklich sehr gerne verfolgt und war bei den temporeicheren Geschehnissen auch mit voller Konzentration mit dabei. Nebst den wilden Bildern und Farben ist aber auch das Englisch in diesem Comic gar nicht zu unterschätzen und bei manchen Vokabeln hat es mich umgangsprachlich "aufgestellt". Wenn man also nicht übermäßig sicher im Englischen unterwegs ist, eignet sich diese Reihe nicht zum Einstieg, da das Verständnis des Textes als wichtige Erzänzung zum Text auf jeden Fall notwendig ist.
Wenn man dennoch fasziniert von der Geschichte ist, sollte man sich darauf einstellen einige Seiten mehrmals lesen zu müssen und sich auch nicht davor scheuen einige Vokabel nachzuschlagen. Aber ein erneutes Lesen ist mir persönlich bei Comics und Graphic Novels stets willkommen und auch dieses Buch lädt einen regelrecht dazu ein, es noch einmal von Neuem zu entdecken.
Fazit:
Ein ebenso wundervolles wie konfuses Leseerlebnis, dessen Ebenen sich mitunter schonmal chaotisch übereinander schieben. Trotzdem vor allem aufgrund der spannenden Bilder sehr zu empfehlen.
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Titel: Pretty Deadly Volume 1
Autoren/Illustratoren:Kelly Sue Deconnick, Emma Rios
Verlag: Image Comics
Sprache: Englisch
Softcover: 136 Seiten
Reiheninfo: Volume 1 (Band 1-5)/2
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