Dienstag, 11. September 2018

Das weibliche Prinzip [Rezension]

Spätsommer bishin zu Frühherbst. Die perfekte Jahreszeit. Man kann völlig legitim ein Teestündchen einlegen und bereits flauschige Langarmoberteile tragen ohne verdächtig zu wirken. Und schon hat man bereits ein perfektes Buch dazu parat. Mit den letzten Sonnenstunden glüht meine Leseleidenschaft.


Inhalt:


Die schüchterne Greer Kadetsky ist noch nicht lange auf dem College, als sie der Frau begegnet, die ihr Leben für immer verändern soll: Faith Frank. Die charismatische Dreiundsechzigjährige gilt seit Jahrzehnten als Schlüsselfigur der Frauenbewegung, und sie ist das, was Greer gerne wäre: unerschrocken, schlagfertig, kämpferisch. So sehr Greer ihren Freund Cory liebt und sich auf die gemeinsame Zukunft freut, wird sie doch von einer Sehnsucht umgetrieben, die sie selbst kaum benennen kann. Durch die Begegnung mit Faith Frank bricht etwas in der jungen Frau auf, und sie stellt sich die entscheidenden Fragen: Wer bin ich, und wer will ich sein?


Mistys Meinung:


Dieses Buch habe ich dank des Lesetreffs, dem ich regelmäßig beiwohne, aufgegriffen. Wir haben zum ersten Mal versucht ein Buch gemeinsam zu lesen und ich muss sagen; diese Erfahrung war wirklich toll für mich! Zumal sich dieser Titel wirklich hervorragend für Diskussionen eignet.

Zunächst war ich noch etwas unschlüssig was den Schreibstil anging, die Autorin verwendet viele Fremdwörter, gerade zu Beginn, um ein wenig Humor in die Geschichte einzustreuen. Damit hatte ich anfangs Schwierigkeiten, da mir die Sätze dadurch zu gestelzt wirkten. Doch daran gewöhnte ich mich schnell und habe mich im Verlauf der Handlung nicht weiter daran gestört. Trotzdem sollte man sich vorab darauf einstellen.

Was dieses Buch letztlich so brisant für mich machte, war seine Thematik. Wie es der Titel bereits erahnen lässt ist Feminismus der rote Faden, der sich durch die ganze Geschichte zieht. Zunächst war ich diesbezüglich etwas skeptisch, ich bin eigentlich keine Freundin von Figuren, die vor allem als Verstärker einer Botschaft dienen oder von Nebenschauplätzen, die Beispiele und Situationen verdeutlichen sollen. Trotzdem konnte mich das Buch wirklich von sich überzeugen, weil die Vermittlung für mich dennoch gelingt.

Gerade wenn man sich noch nicht wirklich aktiv mit den drängenden Themen des Feminismus befasst hat ist die Geschichte um Greer und Faith ein idealer Einstieg. Als Leser wird gerade durch die offensichtlichen Anspielungen schnell dazu verleitet einmal eingehend zu reflektieren. Abgesehen von dieser Message und ja, die Message hat dieses Buch nunmal wirklich sehr präsent, war aber auch die Geschichte von Greer packend. Die verschiedenen Zeitsprünge sorgten für Dynamik und ich habe alle Figuren gerne begleitet.

Fazit:


Ein Buch, das wirklich sehr stark eine Botschaft vermitteln möchte und das merkt man auch. Trotzdem bleibt die Geschichte auch für sich spannend und letztlich ist das Thema wieder sehr aktuell.

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