Donnerstag, 26. Oktober 2017

Der englische Botaniker [Rezension]

Feiertag ist Lesetag. Und Lesetag nimmt sich Zeit für Rezensionen. In meinem aktuellen Genreerforschungsdrang wage ich mich auch wieder ein wenig in historische Gegenden, allerdings habe ich dabei wieder einen recht ungewöhnlichen Roman aufgegabelt, der sich abseits des beliebten Mittelalters bewegt. Nicht nur zeitlich.



Inhalt:


1843: Der Engländer Robert Fortune wird beauftragt nach China zu reisen, um von dort unbekannte Pflanzen und bestenfalls wertvollen Tee mitzubringen. Das Forschungsjahr führt ihn für ein Jahr fort von seiner jungen Familie und in eine für ihn gänzlich unbekannte Region der Erde. Dort trifft er nicht nur auf idyllische Landschaften und wunderschöne Blüten, sondern auch auf die Kämpferin Lian. Auf seinen weiteren Wanderungen entdeckt er nicht nur unbekannte Botanik, sondern auch ungewohnte Gefühle.


Mistys Meinung:


Ich bekenne mich schuldig; das Cover hatte es mir angetan und erst dadurch bin ich wirklich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Der asiatische Raum übt auf mich keinen sonderlichen Reiz aus, aber als Leser darf man schon mal aufgeschlossen sein. Dafür bin ich jetzt sehr dankbar.

Das Buch hat mir nämlich sehr gut gefallen, allerdings möchte ich gleich zu Beginn bekennen, dass es sich in seinem Genre abseits der klassischen Geschichten erzählt. Der Titel nimmt es bereits vorneweg; die Botanik hat einen sehr großen Stellenwert innerhalb der Geschichte. Blumen und andere Pflanzen sind quasi der grüne Faden der Geschichte, dem alle Figuren folgen. Ihren Namen und Besonderheiten wird viel Zeit gewidmet, dessen sollte man sich vor dem Lesen auf jeden Fall bewusst sein.

Gleichzeitig und vielleicht gerade deshalb ist die Geschichte eher ruhigerer Natur, es gibt kaum große Aufregungen oder Kämpfe und ähnliche Gefahren (obwohl auch davon ein Hauch zu finden ist). Robert Fortune ist zudem ein sehr ruhiger, fast schon stoischer Charakter. Im Laufe der Handlung ist es aber umso schöner zu beobachten wie er für seine Expeditionen Risiken eingeht und Seiten an sich entdeckt, die nur China in seiner Wildheit bei ihm zu Tage bringen kann. Lian ist da schon ein anderes Kaliber, die streunende Schwertkämpferin ist in gewisser Weise manchmal ein Gegenpol zu Fortune.

Die Geschichte zwischen den beiden entwickelt sich recht langsam, was ich wirklich genossen habe! Wie sehr ermüden mich hingegen Liebesgeschichten, da vom ersten Augenblick bekannt ist wer sich in wen verliebt. Hier ist der Vorgang gänzlich anders und auch dessen Fortlauf. Fortunes Zweifel und Gewissensbisse sind derart greifbar, zumal man in kurzen Kapitel auch mit seiner zurückgebliebenen Frau konfrontiert wird. Eine wunderbare Mischung!

Das Buch lebt also hauptsächlich von der faszinierenden Landschaft und den Gefühlen der Hauptfiguren, wer actionreiche Szenen sucht wird hier nicht fündig. Dafür darf man sensible, liebenswürdige Charaktere kennen lernen, die wirklich authentisch wirken und einen sehr für sich einnehmen. Ich habe die Geschichte deswegen wirklich sehr geschätzt!

Fazit:


Eine wunderschöne Geschichte, die ein langsames Erzähltempo anschlägt, das perfekt auf seine Figuren passt. Es erblüht das Leserherz gemeinsam mit den Gefühlen der Protagonisten. Eine ganz besondere Geschichte.

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Titel: Der englische Botaniker
Autor: Nicole C. Vosseler
Verlag: HarperCollins
Sprache: Deutsch
ebook: 500 Seiten

7 Kommentare:

  1. Huhu ^^

    erst war Aleshanee so begeistert von dem Buch, jetzt schwärmst du hier rum... so wird das doch nie was mit dem SuB Abbau hier ^^'. Wo soll ich denn bitte so viel Lesezeit herkriegen? Dx

    Liebe Grüße von der verzweifelten
    Insi Eule

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    1. Der Eule grauts, der Eule grauts!

      Na aber hallo, dieses schwere Schicksal müssen wir alle nunmal teilen :D ich staple ungelesenes auf dem Nachtkästchen und denke schnell voran zu kommen, aber ein kleiner Kauf macht alles zunichte und stapelt den Berg wieder höher als die Lampe ;__;

      Wir sollten unseren Verdienst augenblicklich für Survival Futter Rationen ausgeben, uns von der Gesellschaft zurück ziehen und alle Bücher auslesen, die wir ungelesen besitzen. Damit würde ich für gute 2 Jahre von der Bildfläche verschwinden :D

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    2. So lange es nur höher als die Lampe ist und der Stapel nicht bis zur Decke reicht... *hust* Oo
      Da bist du dann ja noch gut dabei xD.

      Ich auch! Vielleicht nicht ganz 2 Jahre, aber doch, das könnte machbar sein. Aber welcher Arbeitgeber macht sowas nur mit ^^'. Wenn du einen findest, sag Bescheid xD.

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  2. Liebe Misty

    Das klingt wirklich nach einem tollen Buch und ich denke, dass mir "Der englische Botaniker" sehr gut gefallen würde. Herzlichen Dank für diesen Tipp.

    Alles Liebe dir
    Livia

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    1. Hi Livia,

      ich könnte mir auch gut vorstellen, dass das Buch etwas für dich wäre :)

      Liebe Grüße!

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  3. Hey,

    das Buch steht bei mir noch ungelesen rum und ich muss sagen, die positiven Meinungen machen mich doch neugierig auf das Buch. Optisch finde ich es nämlich gar nicht ansprechend.

    Asien interessiert mich jetzt an sich auch nicht so, aber wie du schon sagst, in Buchform kann man sich damit mal beschäftigen.

    Liebe Grüße
    Julia

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    1. Hallo Julia :)

      Waaaaa, das Cover gefällt dir nicht ;___; wiesooooo? :D

      In diesem Buch darf man das historische China auf jeden Fall mal kennen lernen :)

      Liebe Grüße!

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