Sonntag, 5. November 2017

Fever [Rezension]

Mal lässt der Winter grüßen, dann bekommt man wieder einen Sonnenschock. Der Oktober hat wettermäßig einiges durchgezogen und wenn dabei Gedanken zur Erderwärmung und Klimaveränderung auftauchen kann führt der Weg zum Regal unweigerlich zu folgendem Buch.



Inhalt: 


Nico Storm fährt mit seinem Vater Willem durch ein vollkommen verändertes Südafrika. Nach einem Fieber, das weltweit fünfundneunzig Prozent der Menschen getötet hat, versuchen die beiden, einen sicheren Platz zum Leben zu finden. Das Land ist in einem Zustand der Gesetzlosigkeit. Gangs ziehen schwerbewaffnet umher, wilde Tiere bedrohen die Menschen. Schließlich aber finden Vater und Sohn einen Platz für eine Siedlung. Andere Menschen stoßen zu ihnen – Abenteurer, elternlose Kinder, ehemalige Soldaten. Sie alle müssen die Gesetze des Überlebens neu lernen.

Mistys Meinung:


Ab und an zieht es mich doch zu ein wenig zur Postapokalypse und bei diesem Roman wurde dieser Wunsch endlich wieder belohnt. Solche Szenarien finde ich nur dann spannend, wenn sie vom Autor auch glaubhaft aufgezogen werden und zwar inklusive aller detailreichen Erklärungen warum sich die Welt denn entsprechend verändert hat.

Das bekommt man in dieser Geschichte niet-und nagelfest geboten. Deon Meyer hat auf eine große Anzahl von Fachliteratur zugegriffen (die er am Ende des Buches auch anführt), um seine Welt nach einem verheerenden Fieber authentisch aufzubauen. In dieser Hinsicht war ich wirklich restlos zufrieden gestellt, ja geradezu begeistert. Die kritische Stimme des Autors hinsichtlich der menschlichen Zerstörungswut bleibt natürlich nicht ungehört und führt einem an mehreren Stellen vor Augen wie sehr der Profit immer noch im Vordergrund steht.

Aber auch was die Figuren angeht war ich sofort im Lesefluss und konnte diesen kaum bremsen. Zunächst folgt man Nico und seinem Vater quer durch die ausgestorbene Landschaft, ehe sie sich niederlassen um eine Gemeinschaft zu gründen. Beide Sequenzen fand ich sehr gut ausgearbeitet. Ihre persönlichen Konflikte berühren. Trotz aller Herausforderungen, denen sich die beiden in der neuen Umwelt stellen müssen bleibt ihre Beziehung für den Leser greifbar und verständlich. Aber auch den äußeren Umständen wird sehr viel Platz eingeräumt und ich fand es sehr interessant welchen Problemen die neu gegründete Gesellschaft ausgesetzt ist. Angefangen bei der Nahrungsversorgung, über Stromgewinnung, möglichen Regierungsformen, bishin zu militärischer Verteidigung wird alles ins Geschehen eingeflochten.

Diese gute Ausarbeitung machte die apokalyptische Szenerie für mich rundum glaubhaft und ich war wiederholt sehr interessiert, wie die unterschiedlichen Probleme und Gefahren gemeistert wurden. Gleichzeitig bleibt das Buch aber auch ein sehr guter Roman und die Geschichte der Figuren verliert ebenso wenig an Spannung. Einzig das Ende fand ich etwas zu gesteigert, aber angesichts der opulenten Geschichte möchte ich es gerne akzeptieren. Es mindert meine Begeisterung um dieses Buch nicht.

Fazit:


Ein rundum gelungener postapokalyptischer Roman, dessen beinah menschenleere Welt eine sehr glaubhafte und detailreiche Darstellung bekommt, die wirklich überzeugt. Dabei geraten die Konflikte der Figuren aber an keiner Stelle in den Hintergrund, die Spannung ist auf allen Ebenen garantiert. Ein packender Schmöker!

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Titel: Fever
Autor: Deon Meyer
Verlag: Aufbau
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 702 Seiten

4 Kommentare:

  1. Hallo,
    das ist eine schöne Rezi und steigert meine Vorfreude auf das Buch! Ich habe es bereits als Hörbuch neben mir liegen. Jetzt muss ich mir nur noch die Zeit dafür freischaufeln... :-)
    GlG vom monerl

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    1. Hallöchen :)

      Freut mich, wenn ich dich noch positiver stimmen konnte. Wenn es dich beruhig; die Story ist so spannend, dass sie einem viel kürzer vorkommt. Viel Freude noch damit :D

      Liebe Grüße!

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  2. Liebe Misty

    Ich finde es toll, dass wir in einigen Punkten genau gleich sind (anspruchsvolle Bücher, Gesellschaftsromane usw.) und bei anderen Genres total unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen haben.

    Bei dir kann ich mir immer so tolle Tipps und Anregungen holen und stosse auf Bücher, die ich sonst nie eines zweiten Blickes würdigen würde, die ich aber aufgrund deiner Rezension auf die Wunschliste packe.

    Vielen lieben Dank für diese vielen unendlich toll recherchierten, mit Herzblut geschriebenen und informativen Beitrage. Das muss einfach einmal gesagt sein!!

    Alles Liebe dir
    Livia

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    1. Hallo Livia :)

      Vielen Dank dir für diesen lieben, lieben Kommentar :) Es freut mich total, dass du so eine hohe Meinung von meinen Rezensionen hast *.*

      ich lese deine Rezesionen auch sehr gerne und entdecke dadurch diverse Geheimtipps.

      Wünsche dir eine schöne Woche und danke nochmal :)

      Liebe Grüße!

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