Montag, 28. August 2017

Die letzten Tage der Nacht [Hörbuch-Rezension]

Der August schreitet forsch voran und bereits jetzt kann ich auf ein tolles Bücherpensum zurück blicken. Hörbuch habe ich zwar bislang nur eines geschafft, das konnte dafür auf der ganzen Bandbreite für mich glänzen.


Inhalt:


Im Jahr 1888 bekommt der Junganwalt Paul Cravath seinen ersten gewichtigen Klienten. Es handelt sich um einen reich gewordenen Erfinder namens Westinghouse, der mit niemand anderem als Thomas Edison einen Patentrechtsschreit führt. Der Fall scheint von vorn herein verloren, dennoch bringt Paul alle ihm zu Verfügung stehenden Kräfte auf, um den tückischen Edison zu schlagen, der die Erfindung der Glühbirne für sich beansprucht.

Mistys Meinung:


Bücher mit einem gewissen wissenschaftlichen Anteil finde ich immer sehr reizvoll, besonders wenn es sich um Biologie, Astronomie oder Physik handelt. Mein Physikwissen bekam ich bei diesem Hörbuch noch dazu in einem geschichtlichen Rahmen aufgebessert und das in äußerst unterhaltsamer Form!

Die Hauptfigur, ein junger New Yorker Anwalt, war mir witzigerweise von vorn herein sympathisch, wenngleich er in sehr klassischer Weise dem Amerikanischen Traum hinterher jagt und sich entsprechend ambitioniert in seine Arbeit stürzt. Aus seiner Sichtweise bekommt der Leser bzw. Hörer die Stadt zu dieser Zeit näher gebracht, mitsamt ihren damaligen technischen Neuerungen. Diese Herangehensweise fand ich äußerst geschickt, ich denke die Story hätte mir aus Sicht von Edison oder Westinghouse selbst nicht so gut gefallen. Cravath erzählt die Angelegenheit -trotz seiner Voreingenommenheit gegenüber Edison- viel objektiver.

Was das Buch für mich so unheimlich toll machte, waren die vielen Details rund um die Glühbirne. Damit meine ich nicht nur die vielen guten Erklärungen von Gleich- sowie Wechselstrom (die wirklich so erläutert wurden, dass auch ein Laie wie ich mich wieder meines Wissens entsinnen konnte), sondern die weitreichenden Informationen rund um diesen Patentrechtsstreit. Zwar lernt man in der Schule stets "Edison erfand die Glühbirne", aber niemand erwähnt, dass es bereits lange zuvor ähnliche Entwürfe anderer Erfinder gab, oder dass Edison ein ganzes Labor von vielen talentierten Ingenieuren beschäftigte, das sich seiner Problemstellungen in gemeinschaftlicher Arbeit annahm. Das hob meinen naiven Wissensstand natürlich aus seinem Morast und machte mir die Komplexität einer technischen Erfindung und deren Vermarktung zum ersten Mal so richtig bewusst.

Last but not least möchte ich den wunderbaren Sprecher David Nathan loben, der nicht nur die Hauptfigur, sondern auch alle anderen involvierten Personen gekonnt spricht. Mit einigen Nachahmungen -wie etwa dem serbischen Akzent von Tesla- konnte er mich richtiggehend erheitern, aber auch die ruhigeren Passagen genoss ich dank seiner Stimme sehr. Er ist unmittelbar zu meinen Lieblingssprechern geworden und mein nächstes Hörbuch ist auch schonwieder von ihm gesprochen.

Fazit:


Ein rundum gelungenes (Hör-)buch, das es genau versteht Allgemeinbildung in einen unterhaltsamen Roman zu verpacken. So viel habe ich schon lange nicht mehr aus einem Buch lernen können. Dank des Sprecher zudem noch richtig erheiternd.

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Titel: Die letzten Tage der Nacht
Autor: Graham Moore
Sprecher: David Nathan
Sprache: Deutsch
Verlag: Lübbe Audio
Hörzeit (gekürzt): 7h 2 min

4 Kommentare:

  1. Hallo:)
    Ich bin soeben auf Deinen Blog gestoßen und finde den ja voll cool:)
    Der Hintergrund und der Header, alleine der Blogname ist ja echt der absolute hammer:)
    ich finds auch gut, dass Du Hörbücher vorstellst, denn die mag ich auch sehr gerne.
    Deine Rezi hört sich voll interessant an und werde mir mal den Titel notieren, da ich von der Geschichte noch nichts gehört habe.
    Gerne lasse ich Dir ein Abo da:)
    Vielleicht hast Du ja auch mal Lust bei mir vorbei zu schauen?
    http://www.printbalance.blogspot.de
    Liebe Grüße
    Andrea
    P.S. eine voll hübsche Katze hast Du:)

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  2. Huhu!

    Darüber, dass es berechtigte Zweifel daran gibt, ob man Eddison wirklich als Erfinder der Glühbirne bezeichnen kann, wusste ich schon, das hat mir mein Mann mal erzählt! (Hat er wohl in seinem Physikstudium gelernt.) Das war auch ein Grund, warum dieser Roman direkt auf meine Wunschliste gewandert ist, ich finde das Thema sehr interessant.

    David Nathan ist immer klasse, aber ich höre Hörbücher auch immer gerne in der Originalsprache, und das englische Hörbuch wird von Johnathan McClain gelesen, den ich als Sprecher auch gerne mag... Mal sehen!

    Jedenfalls schöne Rezension! :-)

    Ich habe deinen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt!

    LG,
    Mikka

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  3. Auch auf meiner Wunschliste steht das Buch schon - schön, dass es hiervon auch die vertonte Version gibt! Danach werde ich mal Ausschau halten.

    Liebe Grüße,
    Anne

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