Inhalt:
Der Söldner Jonathan Yeager wird von der amerikanischen Regierung für einen streng geheimen Auftrag im Kongo angeworben. Da sein Sohn schwer krank ist und die Behandlung die Familie bereits in die Schulden getrieben hat sagt er schließlich zu. Der Auftrag entpuppt sich jedoch als Mordmission an einem Pygmäenstamm im Urwald, angeblich auf Grund einer anstreckenden Virusinfektion. Schnell kommen dem Söldner jedoch Zweifel an dieser Begründung
Mistys Meinung:
Eigentlich interessiere ich mich überhaupt nicht für Geschichten, die auf einer Epidemie und ähnlichen Bedrohungen für die Menschheit aufbauen. Doch dieses Buch konnte mich schließlich mit seinem Cover und dem auch recht packenden Titel gewinnen. Dafür bin ich sehr dankbar, denn ich war mit diesem Buch wirklich sehr gut unterhalten.
Die Geschichte der Virusinfektion ist zwar auf dem Klappentext zu finden, allerdings -ohne zuviel zu spoilern- tut sich in diesem Buch noch sehr viel mehr und so steht eine ganz andere Bedrohung für die Menschheit im Vordergrund der Geschichte. Dies war eine sehr angenehme Überraschung für mich und so konnte mich die Geschichte noch viel schneller für sich gewinnen.
Inhaltlich wird der Handlungshintergrund sehr ausführlich und vor allem sehr wissenschaftlich beschrieben. Somit gab es also einige Passagen, da ich als Laie vollkommen ausgestiegen bin, mit Genetik und Vererbung konnte ich zwar noch etwas anfangen, die pharmakologischen Vorgänge und Experimente waren jedoch weit jenseits meines Verständnisses. Damit hatte ich persönlich jedoch überhaupt kein Problem, denn selbst wenn sie Schwindel gewesen sein mögen, die Geschichte wirkte dadurch recht authentisch und logisch. Gerade bei einem Thriller, der sich in seiner Idee sehr weit hinaus wagt war eine solche wissenschaftliche Basis definitiv ein Muss! Mich persönlich regen ja dystopische bzw. pseudoapokalyptische Geschichten, die keine glaubhafte Basis bieten können immer ungemein auf, dieses Buch sichert sich diesbezüglich jedoch mehr als genug ab.
Abgesehen davon tut sich auch auf spannungsmäßiger Ebene einiges, die Protagonisten geraten vermehrt in Konflikte und es finden sich zahlreiche unerwartete Wendungen und interessante Überraschungen für den Leser. Diesbezüglich macht das Buch seinem Genre auf jeden Fall alle Ehre.
Etwas bedenktlich bzw. erschreckend waren einige Beschreibungen des Autors bezüglich der Kriegshandlungen im Kongo, der die Figuren auch mehrmals direkt betrifft. Die Beschreibungen waren zum Teil wirklich sehr erschreckend für mich und ich bin garantiert nicht zart besaitet. Allerdings muss ich zugeben, dass die meisten wohl wahrheitsgemäßig wiedergegeben wurden, der Autor hat auch diesbezüglich sicherlich ausreichend recherchiert. Ein jeder Leser sollte sich allerdings bewusst sein, dass ihn sehr realistische und grausame Passagen diesbezüglich erwarten.
Letztlich fand ich das Ende ein klein wenig lasch, verglichen mit der Brisanz des restlichen Buches, aber grundsätzlich kann ich diesen Umstand jetzt auch nicht wirklich kritisieren, denn ansonsten hat das Buch wirklich alles zu bieten, was man sich von einem Buch mit dieser Thematik erwartet.
Fazit:
Ein durchgehend spannender, auf allen Gebieten wissenschaftlich einwandfreier bzw. zumindest sehr gut recherchiertes Thriller, der mir das Genre auf jeden Fall wieder sehr schmackhaft gemacht hat. Wer also auch bereit ist sich brutaleren Kriegsbeschreibungen zu stellen, dem kann ich dieses Buch gerne empfehlen.
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Titel: Extinction
Autor: Kazuaki Takano
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 560 Seiten
Hallo Misty,
AntwortenLöschendas Buch habe ich kürzlich entdeckt und schon sehe ich deine Rezension dazu. Also, Viren und Epidemien sprechen mich immer an. Habe es schon einmal auf die WL gepackt.
Liebe Grüße,
Nicole
Hallo Misty,
AntwortenLöschenmir hat das Buch damals auch gut gefallen und kann es auf jeden Fall empfehlen. Was die wissenschaftlichen Themen betrifft, kann ich dir zustimmen. Sie waren zwar schon sehr fachspezifisch, doch gut erklärt (auch wenn ich nur einen Teil verstanden habe :) ).
Liebe Grüße,
Uwe