Montag, 18. August 2014

Herr der Fliegen [Rezension]

Hier noch schnell ein Buch, dass aufgrund meiner anfänglichen Sommerfreude in die persönliche Meeres/Strand/Schiffbruch Lektüre eingeordnet wurde und zudem dafür sorgte, dass sich meine Klassiker-Liste weiter füllen kann. Es passt außerdem noch gleich in die Kategorie "ein Buch, in dem das Element Wasser eine Rolle spielt".


Inhalt:


Nach einem Flugzeugabsturz auf einer kleinen Insel sind eine Gruppe englischer Jungen vorerst auf sich allein gestellt. Sie ernennen Ralph -einen der älteren unter ihnen- zum Anführer um Ordnung in das vorherrschende Chaos zu bringen. Die Aufgabenverteilung scheint ihnen zunächt zu gelingen, allerdings bilden sich um Jack, einen Feind Ralphs, rebellische Gruppen, die einen Umsturz herbei führen wollen.

Mistys Meinung:


Dieses Buch hat es mir von Beginn an nicht ganz einfach gemacht, sowohl im Bezug auf die Charaktere als auch auf den Handlungsverlauf. Ralphs Auftreten, sowie seine Gedanken wirkten mitunter recht abstrakt und er war daher schwer greifbar als Leser. Was die Handlung angeht, sind die Geschehnisse, die auf einer Insel eintreten können bzw. die Möglichkeit für die Figuren sehr beschränkt, womit sich die Handlung mitunter doch sehr gezogen hat.

Andererseits besitzt das Buch einen ausgesprochen gelungenen sprachlichen Stil, der meiner Meinung nach auch in dieser Übersetzung nicht zu kurz kommt. Die Umgebung und die Geschehnisse erhalten dabei etwas sehr Athmosphärisches, dass die Handlung gerade zum Schluss hin wirklich sehr aufwertet und es dem Leser wiederum sehr leicht macht sich in die Ausschweifungen und Regungen der Jungen einzufühlen.

Zugleich kam ich mir beim Lesen mehrmals vor als hätte ich ein typisches Schulbuch in Händen, dessen aufgeworfenen Fragen sich ideal in der nächsten Deutschstunden verarbeiten lassen würden. Ich werde mir selbst nicht ganz einig, ob ich das positiv oder lieber negativ bewerten sollte (-tatsächlich erfuhr ich im Nachwort übrigens, dass es wiederholt in Lehrplänen auftauchte). Es soll jedenfalls nicht bedeuten, dass es vom Niveau her zu niedrig gewesen wäre, es regt durchaus an vielen Stellen zum Nachdenken an bzw. bleibt der Inhalt etwas ungelöst. Gleichzeitig musste ich mir jedoch vorstellen, welche sinnlosen Diskussionen bzw. Metaphern in andere Textpassagen hineingelesen werden können bzw. sicherlich absichtlich vom Autoren so festgelegt wurden um der Romanhandlung größere gesellschaftliche Bedeutung beizumessen.

Fazit:


Ein durchaus gut lesbarer Klassiker, der einen besonders gelungenen athmosphärischen Schreibstil aufweist, bei vielen Passagen jedoch wie ein typischer Schulroman wirkt - ein jeder Lese möge selbst entscheiden ob ihn dies anspricht oder eher nicht.

----------------------------------------------------------
Titel: Herr der Fliegen
Autor: William Golding
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 247

1 Kommentar:

  1. Das Buch habe ich vor ca einem Jahr gelesen und rezensiert und wusste gar nicht, wie ich es bewerten soll. Ich fand die Geschichte spannend und grausam, aber hier und da gab es Dinge, an denen ich mich gestört habe.
    Dass das Buch wie gemacht für den Unterricht ist, ist mir auch aufgefallen. Man kann sich die Fragen dazu förmlich vorstellen. :)

    LG
    http://lesenundgrossetaten.blogspot.de/

    AntwortenLöschen

Vielen Dank für Eure Inschrift. Bei mir gelten die gängingen Datenschutzbestimmungen!