Samstag, 29. März 2014

Crazy [Rezension]

Sehr lange liegt dieses Buch nun schon auf meinem SuB, das ich mir eigentlich nur besorgt habe, da es als einziges Buch der Kategorie "Jugendbücher" auf der Germanistik-Leseliste zu finden ist. Praktischerweise erfüllt es zugleich auch die Kategorie "Lies ein Buch, in dem Teamgeist groß geschrieben wird" der Olympia-Challenge.







Inhalt:


Der 16-jährige Benjamin wechselt zum vierten Mal die Schule und kommt in das Internat Neuseelen. Wegen einer Halbseitenlähmung hat er mitunter große Probleme sich zurecht zu finden und doch wird er fraglos von seinem Zimmerkameraden Janosch als Freund akzeptiert und dessen Gruppe vorgestellt. Alle gemeinsam leiden sie an den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens und versuchen all die Dinge zu erkunden, die sie crazy finden.

Mistys Meinung:


Nun, wie bereits aus meinen einleitenden Worten dieses Posts hervorgeht, war ich selbst nicht besonders erpicht darauf dieses Buch zu lesen. Witzigerweise steht auf der Innenseite des Covers der Name einer Schülerin und ihrer Klasse, da ich es von einem Flohmarkt mitgenommen habe. Und ehrlich gesagt bin ich mir auch genau so vorgekommen als müsste ich nun dieses Werk wie eine Schullektüre lesen und meiner Meinung nach lässt es auch kaum eine andere Lesart zu.

Prinzipiell lese ich ja sehr gerne Jugendromane und kann gerade mit kritischen Inhalten sehr gut umgehen, lasse mich von ihnen auch gerne aufregen und emotional bewegen. Dieses Buch wirkte für mich jedoch zunächst fast ein wenig wie eine Anbiederung an die Jugend. Nach einer kurzen Recherche im Internet ließ sich jedoch finden, dass der Autor erst 16 Jahre alt war, als er dieses Buch geschrieben hat. Das spricht natürlich gegen eine Anbiederung, vor allem da der Roman stark autobiographisch sein dürfte. Ja, ich habe Achtung vor jungen Autoren, gleichzeitig möchte ich die Werke aber deswegen auch nicht mit Lesesamthandschühchen anfassen.

Insofern muss ich gestehen, dass ich ganz besonders mit der Sprache wenig anfangen kann. So stören mich zwar einfache Sätze ohne große Ausschmückungen wenig, doch jene, die hier zum Einsatz kommen sind mir mitunter einfach zu vulgär. Wenn ich in einem Kapitel vermehrt "scheiße", "Fotze" und "Ficken" lese entzündet sich in mir irgendwann ein Sprachnerv. Jugendliche Prostesthaltung hin oder her. Ebenso fand ich die ständigen Definitionsversuche der Charaktere wenig gelungen. Möglicherweise ist bei mir aber einfach die "alles-scheisse"-Mentalität schon zu lange her um mich damit identifzieren zu können.

Zudem musste ich selbst ständig an Fragestellungen denken, wie sie wohl nach der Lektüre in der Schule behandelt worden wären à la "was versucht die Figur in Kapitel X wohl auszudrücken und welcher Zusammenhang lässt sich zu Kapitel Y finden?". Ich denke ich würde als Lehrerin, soweit im Lehrplan erlaubt, ein anderes Buch wählen, dieses erscheint mir in Summe auch für diesen Zweck zu anspruchslos. Nicht zuletzt deswegen, da es  -und ich plädiere nur dann wenn es mir wirklich notwendig erscheint für Emanzipation- an vielen Stellen wirklich sehr frauenfeindlich ist.

Fazit:


Etwas eingeschränktes, für mich nicht sonderlich gelungenes Jugendbuch, das trotz ernsthafter Thematik nur sehr geringe Ansprüche erfüllt.

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Titel: Crazy
Autor: Benjamin Lebert
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 174 Seiten

Freitag, 28. März 2014

Winterreise [Rezension]

Und schon wird es Zeit die nächste Rezension online zu schicken, um mein kleines Rezensionsbergchen abzubauen bevor sich daraus ein stattlicher Hügel entwickeln kann. Auch dieses Buch kann wieder für die Olympia-Challenge gelten und zwar als Liebesroman der gelesen werden muss. Zwar handelt es sich in diesem Fall um eine recht ungewöhnliche Liebesgeschichte, trotzdem baut die ganze Geschichte darauf auf. Darüber bin ich recht froh, da ich mich ansonsten sehr gerne von Liebesgeschichten fern halte.


Inhalt:


Der junge Mann namens Zoile beschließt ein Flugzeug zu entführen, um dieses dann abstürzen zu lassen. Er fühlt sich jedoch nicht als Terrorist und verfolgt dabei auch keine politischen Ziele. Er hat sich diesem Vorhaben vielmehr aus Rache zu einer Frau verschrieben, die seinem Begeheren nicht ausreichend nachgeben wollte. Bevor er das Flugzeug besteigt erzählt er jedoch noch ausführlich was an seinem Verhältnis zu seiner Geliebten ihn nun zu dieser eher drastisten Tat bewegt.

Mistys Meinung:


Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, da ich das erste Buch von Amélie Nothomb aus einer Mängel-Exemplar Bücherkiste zog. Damals musste ich mit meiner Mama sehr über den Klappentext schmunzeln und daher wurde das Exemplar auch gleich gekauft. Da ich von dem witzigen, ungewöhnlichen Inhalt so begeistert war kaufte ich mir auch alle anderen Bücher der Autorin und las diese zum Teil auch im Original.

Wenn man die Vorlieben der Autorin jedoch kennt werden die Motive schließlich doch ziemlich ermüdend und verlieren mit der Zeit dadurch auch ihren Charme. So ging es mir auch beim letzten Buch Cosmétique de l'ennemi (Rezension) das ich von ihr gelesen habe. Die schwer nachzuvollziehenden Gedanken der Figur nervten mich dort regelrecht und der Twist war nach ein paar Seiten abzusehen und langweilte mich gehörig. Insofern war ich nicht besonders glücklich darüber, dass auch dieses Buch seinen Anfang am Flughafen nimmt (wie auch beim bereits genannten). Allerdings war ich mit diesem Buch sofort wieder zufrieden und las gerne von der -wie immer- ungewöhnlichen Kindheit der Hauptfigur.

Ich kann nur bestätigen, dass die Autorin auch in diesem Werk wieder auf die üblichen Motive und Figurentypen zurück greift und trotzdem funktioniert diese Geschichte für mich wieder ganz wunderbar. Die Charaktere können zwar als schräg bezeichnet werden und doch wirkten sie auf mich nicht so grotesk-unverständlich wie manch andere und ergaben so in Summe eine schöne Mischung.

Die Handlung ist wie üblich besonders kurzweilig und ich musste mehrmals wirklich sehr darüber grinsen, wie geschickt unerwartete Wendungen eingebracht wurden. Alles in allem zwar handelt es sich zwar für eingefleischte Nothomb-Fans um kein ungewöhnliches Werk, aber im Vergleich zu anderer Belletristik wirklich ein sehr erfrischender Lesegenuss für Zwischendurch.

Fazit:


Gott sei Dank ein wieder sehr gelungenes, kurzweiliges Lesevergnügen für Zwischendurch. Gerade für fröhliche Ablunkung sehr gut geeignet.

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Titel: Winterreise
Autorin: Amélie Nothomb
Sprache: Deutsche
Gebundene Ausgabe: 117 Seiten

Donnerstag, 27. März 2014

Anatomie einer Nacht [Rezension]

Und schon herrschte auch schon wieder Stille auf meinem Blog. Grabesstille. Ha!
Waren nunmal Seminararbeiten für die Uni fertig zu stellen, daher wurde dieses Monat zunächst nur sehr wenig gelesen. Mittlerweile habe ich aufgeholt, aufgrund einer gehörigen Erkältung bin ich jedoch mit den Rezensionen tatsächlich am Hinterherhinken (wenn das gerade ein Neologismus war bin ich zufrieden). Also los gehts!

Praktischerweise lässt sich auch dieses Buch in meine Olympia-Challenge einordnen, als Roman, der in mehr als einem Land spielt, da die Figuren sich sowohl in Grönland, als auch Dänemark aufhalten.



Inhalt:


In nur einer Nacht in Grönland nehmen sich elf Menschen das Leben und der Leser erfährt stückweise was zuvor in diesen geschehen ist und wie manche davon zusammen hängen. Erzählt wird dabei etwa die Geschichte der Studentin Sara, die nach Grönland zurückkehrt um nach ihren Wurzeln zu forschen, nur um festzustellen, dass sie sich auch hier nicht mehr zuhause fühlen kann. Verschränkt werden diese Lebensgeschichten mit der bezaubernden Landschaft Grönlands, das sowohl Einsamkeit wie tröstliche Schönheit repräsentiert.


Mistys Meinung:


Zunächst war ich nicht sonderlich angetan vom Klappentext des Buches, denn -wer kann mir das übel nehmen- ich bevorzuge Geschichten die nicht den Selbstmord mehrerer Menschen als Zentrum habem. Nach einer kurzen Überwindung hatte ich auch große Probleme mit dem Anfang des Romans, da dieser mir wirklich zu grotesk, konfus und von mir aus auch kafkaesk daher kommt. Ich bereitete mich bereits seufzend darauf vor, dass das Geschehen weiterhin so merkwürdig verlaufen würde, da änderte sich der Stil mit einem mal (meiner Meinung nach zum Guten!).

Nun konnte ich wirklich ganz in die Geschichte und vor allem die Schönheit Grönlands eintauchen, lernte die interessanten Figuren näher kennen und erfuhr gerne mehr von ihrem Schicksal. Es laufen dabei mehrere unterschiedliche Handlungsstränge nebeneinander her, die jedoch an mehreren Stellen immer wieder verknüpft werden was mit der Zeit immer spannender und kurzweiliger wird. Natürlich stimmten mich einige Stellen sehr traurig -wie sollte man es bei diesem Inhalt auch anders erwarten- andererseits war ich berührt von der tröstlichen Stimmung, die der Roman in anderen Teilen vermittelt. Der Autorin gelingt es besonders gut die Besonderheiten der extremen Umfelt einzufangen und diese für den Leser vorstellbar zu machen. Ich muss gestehen, dass ich mich eigentlich kaum für fremde Länder begeistern lasse, doch dank diesem Buch habe ich tatsächlich den Wunsch entwickelt diese Landschaft einmal selbst erforschen zu dürfen.

Abgesehen von den Figuren erfährt man auf sehr indirekte Weise auch von der Vergangenheit des Landes, den Einfluss von Dänemark und die schwierige soziale Situation des Landes- besonders in einem modernen Zeitalter. Diese einfühlsamen und dabei sehr poetischen Beschreibungen ließen mich Schritt für Schritt begreifen warum diese Nacht im Roman tatsächlich nur so ablaufen konnte, wie sie es eben tat.

Fazit:


Sehr poetische Erzählung über das Schicksal verlorener Menschen und die Schönheit Grönlands und dessen Kampf zwischen Vergangenheit und Zukunft. Lesenswert.

Leseprobe:


"Wenn man das erste Mal einen sterbenden Menschen sieht, versteht man einerseits nicht, was man sieht, andererseits weiß man genau, was man sieht. Vielleicht ist es auch weniger ein Wissen, im Sinne von Erkennen, sondern ein Verstehen, das sich zunächst auf einer emotionalen Ebene vollzieht, man versteht fühlend, doch genau darin liegt das Verhängnis: Wenn man fühlend versteht, vergisst man niewieder."*

*Anna Kim: Anatomie einer Nacht. Berlin: Suhrkamp Taschenbuch 2013, S.69
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Titel: Anatomie einer Nacht
Autorin: Anna Kim
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 299 Seiten 

Sonntag, 9. März 2014

Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge [Rezension]

Nun, was soll ich sagen...zäh geht es schonwieder voran bei mir im Lesemonat März. Die Motivation wäre zwar da, doch der Stresspegel zu Semesterbeginn war dann doch wieder enorm erhöht und so kam meine Lektüre mal wieder ins Hintertreffen. Auch in nächster Zeit sehe ich wenig Veränderung diesbezüglich, aber wenigstens muss ich auch von der Uni aus einiges lesen, was meiner Challenge zugute kommen wird. Darunter jetzt übrigens auch dieses Werk, dass ich schon einmal gelesen habe und so praktischerweise unter die Kategorie "Lies ein Buch, dass du schoneinmal gelesen hast und umwerfend findest" fällt.



Inhalt:


Der verarmte Nachkomme einer aussterbenden Adelsfamilie Malte Laurids Brigge findet sich in der Großsstadt Paris des angehenden 20.Jahrhunderts wieder. Entsetzt von der Fabritmäßigkeit des dortigen Lebens versucht er sich zurecht zu finden und wagt den Blick hinter die Oberfläche der Dinge. Mit radikaler Subjektivität und großer Sensibilität beschreibt er auch rückblickend die Welt seiner Kindheit, wobei sich besonders der Tod immer wieder hervorhebt.


Mistys Meinung:


Als große Rilke-Verehrerin lese ich schon sehr lange und sehr oft Rilke-Gedichte aus allen seiner Schaffensphasen. Seinen einzigen Roman jedoch ließ ich bis vor einigen Jahren unbeachtet. Dabei entging mir einiges, da auch seine Prosa-Sprache von besonderer poetischer Feinheit ist und dabei weit-gefasstere Zusammenhänge als in seiner Lyrik herstellen kann. Schon damals war ich von diesem Werk sehr angetan, als ich es im Zuge eines Seminars zu lesen hatte. Bei der wiederholten Lektüre allerdings fand ich nun nur umso mehr gelungene Reflektionen der Figur und unterstrich haufenweise gelungene Zeilen.

Die Beschreibungen des Lebens in der Großstadt von Brigge erschreckte mich auch beim zweiten Lesen mehrmals, so unverholen beschreibt er seine Zustände des Ekels und der Furcht vor den anderen. Besonders die "unschönen" Beobachtungen erzählt er schonungslos bis ins kleinste Detail. Sein Fokus liegt dabei wiederholt auf dem Tod bzw. dem Sterben, das er in den Großstädten als fabrikmäßig und unangemessen empfindet. Er zeichnet dazu im Gegensatz das frühere Sterben auf dem Land, da jeder noch seinen "eigenen Tod" hatte.

 Seine Kindheitserinnerungen, die ebenfalls einen großteil des Romans ausmachen zeigen ihn als sensiblen Jungen, der eine tiefe wenn auch seltsame Bindung zur Mutter hat. Dabei liest man, wenn man Rilkes Lebensumstände kenn, auch schnell mal etwas Biographisches heraus, wie ich selbst gestehen kann, allerdings finde ich diesen Umstand bei manchen Passagen durchaus gerechtfertigt.

Trotz der feinen, gelungen Formulierungen lässt sich dieses Buch nicht einfach "dahin lesen", da die nicht immer eindeutigen Reflektionen und Beobachtungen der Hauptfigur einiges an Konzentration erfodern und mitunter auch langatmig werden. Daher benötigte ich für dieses Buch wieder einige Tage, aber die lange Lesezeit hat sich auf jeden Fall -auch zum zweiten Mal- sehr gelohnt.


Fazit:


Rilke gelingen in seinem einzigen Prosaroman vielfältige, interessante Beobachtungen in gewohnt poetisch und feinfühliger Sprache, die diesen Roman der literarischen Moderne besonders aufwerten. Trotz Ruhe und Konzentration, die für dieses Buch vonnöten ist sehr lesenswert.

Leseprobe:


"...alles ist von einer zähen Unvergänglichkeit, alles das besteht auf sich und hängt, eifersüchtig auf alles Seiende, an seiner schrecklichen Wirklichkeit. Die Menschen möchten vieles davon vergessen dürfen; ihr Schlaf feilt sanft über solche Furchen im Gehirn, aber Träume drängen ihn ab und ziehen die Zeichnungen nach. Und sie wachen auf und keuchen und lassen einer Kerze Schein sich auflösen in der Finsternis und trinken, wie gezuckertes Wasser, die halbhelle Beruhigung. Aber, ach, auf welcher Kante hält sich diese Sicherheit. Nur eine geringste Wendung, und schon wieder steht der Blick über Bekanntes und Freundliches hinaus und der eben noch so tröstliche Kontur wird deutlicher als ein Rand voll Grauen."*

*Rainer Maria Rilke: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge.Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch 2009, S.59
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Titel: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
Autor: Rainer Maria Rilke
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 224 Seiten

Donnerstag, 6. März 2014

The Nature of Knowledge [Zitat]

"Of what a strange nature is knowledge? It clings to the mind, when it has once seized on it, like a lichen on the rock. I wished sometimes to shake off all thought and feeling; but I learnt that there was but one means to overcome the sensation of pain and that was death - a state which I feared yet did not understand."*

*Mary Shelley: Frankenstein.Richmond: Oneworld Classics 2008, S.99

Montag, 3. März 2014

Etwas ältere Neuzugänge [News]

Selbst ein kurzer Aufenthalt in Wien hat ausgereicht mich wieder ordentlich mit neuen Büchern einzudecken. So stolperte ich mit meinem Freund gemeinsam über einen winzigen Laden, der tatsächlich ausschließlich Second-Hand-Bücher extrem billig anbietet. Na wenn dieses Geschäft meinem Bloggernamen nicht alle Ehre macht! Nach einigem Wühlen fand ich dabei in eine der Kisten Die Schatzinsel, die ich mir sogleich zuglegte, wenn ich das Buch auch lieber auf Englisch gelesen hätte. Aber für 50cent macht man doch gerne mal eine Ausnahme. Zudem zupfte ich auch noch ein kleines Taschenbuch von Utta Danella heraus. Kann man immer gebrauchen.

Und dann entdecke ich an einer U-Bahn Station tatsächlich ein weiteres Buchgeschäft, dass den gesamten Bestand preislich jeweils auf die Hälfte reduziert hat!! Nein, ich konnte daran nicht vorüber gehen und somit ist jetzt mein Klassiker-Bedarf wieder ordentlich aufgestockt worden.



Nun erfreut mein Regal:

  • Utta Danella: Der Schatten des Adlers
  • Robert L. Stevenson: Die Schatzinsel
  • William Golding: Herr der Fliegen
  • Heinrich Heine: Buch der Lieder
  • Herman Hesse: Der Steppenwolf
  • F. Scott Fitzgerald: Der große Gatsby (zweisprachige Ausgabe)
  • Fjodor Dostowjewski: Schuld und Sühne

Ich bin höchst erfreut über meinen Zuwachs und würde jedes einzelne Buch davon am liebsten sofort beginnen! Momentan passen diese ideal zu meiner Klassiker-Lese-Phase.

Sonntag, 2. März 2014

Leseliste Februar [Statistik]

Ja, der Februar ist nunmal kein idealer Lesemonat und so habe ich es nicht einmal geschafft meine 5 vorgenommenen Bücher zu lesen. Aber gut, irgendwann sollte ich dieses schon noch für meine 60 Bücher Challenge aufholen können. Ehrlich gesagt habe ich es dank dieser überhaupt geschafft immerhin 4 Bücher zu lesen, da ich neben großer Lernerei sonst wahrscheinlich so gut wie gar nichts gelesen hätte.



  • Marcel Proust: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (1:Unterwegs zu Swann)
  • Anna Seidl: Es wird keine Helden geben
  • Alice Sebold: In meinem Himmel
  • Mary Shelley: Frankenstein

  • Gelesene Bücher: 4
  • Gelesene Seiten: 1296
  • Gelesene Seiten/Tag: 46

Ja, das war ein ausgesprochen dürftiger Lesemonat...zugegeben. Aber wenn der Februar ja auch nur 28 Tage hat...hust...natürlich ist es nur daran gelegen. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit jedenfalls nahm auch ausgesprochen viel Zeit in Anspruch, allerdings war ich in Summe positiv davon überrascht und spekuliere damit auch noch die restlichen sechs Bände zu lesen.

Es wird keine Helden geben überraschte ebenfalls positiv und einzig dieses Buch hatte ich rasch beendet. In meinem Himmel hingegen war vielmehr eine Enttäuschung, was ich wirklich schade finde, da es einige wirklich gut gelungene Elemente enthält. Frankenstein schließlich war ein schöner Abschluss, da es mir wieder sehr behagte, wenngleich ich wegen zahlreicher Ablenkungen auch wieder übermäßig lange daran gelesen habe.

Für dieses Monat bin ich wieder fest entschlossen mein Leseziel von 5 Büchern zu vollenden und werde in den kommenden Tagen auch meine wunderbaren Neuzugänge posten.

Samstag, 1. März 2014

Frankenstein [Rezension]

Da ich auf Besuch bei meinen Eltern bin, musste für dieses Foto Baby-Pilgrim anstelle von Nabu einspringen. Keine Sorge, mein sonstiges Friedhofsmaskottchen ist nicht etwa vom Regal gefallen oder ähnliches. Zu Frankenstein; Da ich kürzlich den (mehr oder weniger) aktuellen Film I Frankenstein im Kino gesehen habe, dessen Handlung mich -abgesehen davon, dass ich sie nicht besonders gelungen fand- eher verwirrt hat, wollte ich endlich die Orginal Geschichte lesen. Diese fügt sich nun wunderbar in mein Gothic-Horror-Fiction Quartett, das ich unbedingt gelesen haben wollte (dazu zähle ich noch Dracula, The Strange Case of Dr.Jekyll and Mr. Hyde und The Picture of Dorian Gray, die ich ebenfalls schon gelesen habe).


Inhalt:


Der junge Polarforscher Robert Walton trifft auf seiner Expedition überraschenderweise mitten im Eismeer auf einen Reisenden, der sich ihm als Victor Frankenstein vorstellt. Gebannt lässt er sich von diesem dessen Lebens-und vor allem Leidensgeschichte erzählen, die sich rund um ein gefürchtetes Wesen dreht, dass Frankenstein selbst erschaffen hat.

Mistys Meinung:


Ehrlich gesagt hat mich die Geschichte des Frankenstein Monsters nie interessiert, genau genommen habe ich erst beim Film neulich kapiert, dass Frankenstein der Name des Erschaffers und nicht der des Monsters selber ist. Dieses Unwissen spricht für sich. Natürlich kenne ich einige Szenen aus den alten Filmen, fand aber nie Begeisterung für den großen Mann mit den beiden-ja sind es Metallstifte?- seitlich am Hals. Da konnte ich mit Graf Dracula stets mehr anfangen.

Meine jetzige Bilanz jedoch: Schade! Wirklich ausgesprochen schade, dass ich mich diesem Horror-Klassiker nicht früher genähert habe! Ich war ausgesprochen erstaunt und positiv überrascht über den gelungenen und detailreichen Schreibstil von Mary Shelley und begeistert mit welcher Sensibilität sie sich der Thematik des Lebens und der Frage nach dem Wert des Lebens annähert.

Dabei hätte ich erwartet die üblichen schwarz-weißen gegnerischen Instanzen vorzufinden und die erschaffene Kreatur rein böse gewähnt. Doch so einfach wird es dem Leser nicht gemacht, die Autorin verstand es ausgezeichnet zu differenzieren und erschuf damit eine ausgesprochen tragische Figur, die sich keineswegs von vorn herein grausam zeigt. Obwohl die Geschichte bereits 1818 publiziert wurde und sich leicht zeitliche Schwierigkeiten beim Lesen solch alter Geschichten ergeben können, war ich wirklich ergriffen vom Leiden der Figuren. Zeitweise konnte ich mich nicht entscheiden ob ich Frankensteins Kreatur oder ihn selbst mehr bedauern sollte.

Auch der Verlauf und das Ende der Geschichte passen sich angemessen ein und gehen über banales Happy-End und Rachegelüste hinaus. Das Englisch ist durchaus anspruchsvoll und die Sprache enthält natürlich einige veraltete Begriffe, doch ich fand den Lesefluss dadurch kaum unterbrochen.

Fazit:


Ausgesprochen gut gelungene Geschichte, die durch ihre vielseitigen, tragischen Charaktere überzeugt und auch den heutigen Leser noch stark emotional bewegen kann.

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Titel: Frankenstein
Autorin: Mary Shelley
Sprache: Englisch
Taschenbuch: 206 Seiten