Inhalt:
Einer Räuberbande gelingt das vermeintlich Unmögliche: in einer Nacht-und-Nebel Aktion brechen sie in die gut gesicherte Bibliothek der Universität Princeton ein und stehlen die handgeschriebenen Manuskripte von Fitzgerald. Um die überaus wertvollen Dokumente zurück zu bringen unternehmen das FBI und die Versicherungsfirma allerlei geschickte Unternehmen - dabei auch eine gut geplante Honigfalle.
Mistys Meinung:
Ich schätze Grishams Bücher sehr und da ich nebst seinen "Anwaltsgeschichten" schonmal einen anderen Roman (Die Farm) von ihm gelesen habe, war ich sehr neugierig auf dieses Werk. Zumal die Idee um gestohlene Manuskripte mein Leserherz in Aufregung versetzt haben.
Das war es jedoch leider bald schon mit meiner Aufregung, der Einstieg in die Geschichte beginnt nämlich vorerst recht langsam. Zwar beginnt der Autor sie sogleich mit dem genannten Raub und dessen gefinkelter Ausführung, dabei handelte es sich aber für mich eigentlich nur um einen recht ausladenden Prolog, die Figuren kommen in der späteren Handlung nämlich kaum mehr vor. Der eigentliche Vorgang war für mich ehrlich gesagt von wenig Interesse und ich hätte mir einen direkteren Einstieg in die Handlung mit den wirklichen Hauptfiguren gewünscht.
Der eigentlichen Protagonistin -Mercer Mann- begegnet man nämlich erst vergleichsweise spät in der Geschichte (Seite 77), den Weg dorthin fand ich etwas mühsam. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich allerdings Gefallen an der Geschichte finden, wobei ich sagen muss, dass die Story in erster Linie Buchhändler und richtige Lesenerds anspricht. Die junge Autorin Mercer hat es nämlich zur Aufgabe einen Buchhändler auszuspionieren und den Weg zu seinem Vertrauen sucht sie sich natürlich über die Literatur. Es gibt sehr, sehr viele Passagen in der Geschichte, die sich dem Buchhandel widmen, dem Schreibprozess und der sonstigen Literaturbranche. Manches beschreibt Grisham mit einem gewissen Augenzwinkern, was mir recht gut gefallen hat. Auch der Leidenschaft des Antiquitätensammelns wird viel Platz in der Handlung gelassen.
Was fehlt bei soviel Buchgespräch und Literaturliebhaberei? Nun...ehrlich gesagt die Spannung. Den eher nüchternen Schreibstil, den ich bei dem Autor so schätze konnte mich zwar grundsätzlich wieder überzeugen, aber die um den Raub konstruierte Story war mir ein wenig zu "konstruiert" und es fehlte dem ganzen schlichtweg an einem Höhepunkt. Dass Grisham schonmal zu stereotypen Figuren greift bin ich soweit auch gewöhnt (und Anwälte stellt sich das Leserhirn gerne mal klischeehaft emotionslos vor), aber in Das Original konnten mich die Figuren nicht für sich gewinnen. Dafür waren sie mir in ihrer Vorgehensweise zu abgebrüht.
Eine fragwürdige Angelegenheit war für mich zudem das Ende. Ich möchte natürlich Spoiler vermeiden, aber ich hätte ein offeneres, von mir aus gerne negatives Ausgehen der Angelegenheit sehr, sehr bevorzugt.
Fazit:
Ein Roman, den ich zwar aufgrund der vielen Literatur-Bezüge gerne gelesen habe, aber nicht wirklich für ein breites Publikum empfehlen kann. Der Raub um die Manuskripte verlor schnell an Spannung und die Figuren blieben eher emotionslos.
Danke an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar!
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Titel: Das Original
Autor: John Grisham
Verlag: Heyne
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Liebe Misty
AntwortenLöschenGrishams Bücher mag ich sehr gerne und denke deshalb, dass "Das Original" mir wirklich zusagen könnte, weshalb das Buch schon länger auf meiner Wunschsliste ist.
Ich denke, dass ich mich vor allem auf den Schreibstil freuen darf :-)
Ganz liebe Grüsse
Livia
Hallo Livia :)
LöschenNurz zu, sein Schreibstil funktioniert in diesem Buch wieder echt super, ich bin schon eingetaucht :) bin gespannt was du zur Handlung bzw. zum sonstigen Aufbau der Story sagen wirst.
Schönen Sonntag!