Sonntag, 18. September 2016

Harry Potter and the Cursed Child [Rezension]

Ich bin zwar noch immer etwas überarbeitet, doch dank meiner überraschend guten Wochenorganisation dieses Monat gelingt es mir auch noch Zeit für ein paar Rezensionen heraus zu boxen. Da ich diese Woche dank stressigem Schulbuchgeschäft kaum den Nerv hatte abends noch ein Buch aufzuschlagen, habe ich bald wieder aufgeholt. Längst ausständig jedenfalls der gute Potter. Und ja, ich fand ihn gut.


Inhalt:


19 Jahre nach dem erfolgreichen Kampf gegen Voldemort steckt Harry Potter in einem scheinbar friedlichen Alltag mit seiner Familie fest. Doch sein jüngster Sohn Albus leidet unter dem Ruhm seines Vaters und fühlt sich in Hogwarts dadurch in eine Außenseiterrolle gedrängt. Sein einziger Freund ist ausgerechnet Scorpius, Dracos Sohn. Schnell verwickeln sich die beiden eine prekäre Situation, die nicht nur sie selbst, sondern auch die gesamte Magische Welt gefährdet.

Mistys Meinung:


Ich habe vor dem Lesen eigentlich ausschließlich negative Bewertungen dieses Buches gehört. Zwar war ich in dieser Zeit kaum auf anderen Blogs unterwegs, aber in meinem Umfeld waren sich so ziemlich alle darüber einig, dass dieses Buch das gewisse Extra abgehen würde. Trotzdem wollte ich es unbedingt lesen, bin ich doch durch die Schmuckausgabe des ersten Bandes aufs Neue für diese Welt begeistert worden.

Eine der wenigen, positiven Stimmen, die ich im Netz über dieses Buch vernommen habe meinte dieser Band würde sich anfühlen wie nach Hause zu kommen. Dem kann ich mich einfach nur anschließen. Zwar war auch ich kurz ein klein wenig verzagt angesichts der Tatsache, dass die Kapitel (oder Akte, wie auch immer) alles entsprechend zusammenpressen und die Auftritte und Geschehnisse reduzieren. Trotzdem habe ich mich wieder vollkommen in der altbekannten Welt wohlgefühlt und für mich war auch wirklich alles drinnen, was ich mir nur wünschen könnte.

Bekannte und geliebte Figuren bekommen ihre Auftritte, gleich wie gealtert sie nun sein mögen, Hogwarts mit all seinen charmanten Eigenheiten darf man als Leser wieder besuchen und auch bekannte magische Objekte laufen einem wieder über den Weg. Trotzdem bekommt man eine ausreichende Portion an völlig Neuem geboten, was den bisherigen Erwartungen entgegen gesetzt wird. Etwa die Tatsache, dass ausgerechnet Harrys Sohn nun bestens mit Dracos Sprößling befreundet ist und beweitem nicht dieselbe Rolle wie sein Vater im sozialen Umfeld einnimmt. Das fand ich wirklich einen erfrischenden Ausgangspunkt und trotzdem bekam ich soviel meiner bisher geliebten Figuren zu gesicht, was durch -ACHTUNG SPOILER- den Einsatz eines Zeitumkehrers (ich glaube das war der deutsche Name) zustande kommt. Ich finde das wirklich sehr geschickt gelöst und mir hat dadurch wirklich gar nichts gefehlt.

Ich war wirklich gefangen in diesem Buch und rückblickend kommt es mir nicht so vor als hätte ich das Skript zum Theaterstück, sondern einfach einen normalen Prosaband gelesen. Trotzdem kann ich mir die Geschickte sehr gut als Stück vorstellen, gerade anhand der kurzen Anweisungen konnte ich mich auch wunderbar in die einzelnen Szenen versetzen. Dennoch bin ich froh es gelesen statt gesehen zu haben, wenngleich ich mir im Anschluss Bilder der Schauspieler heraus gesucht habe und einige wohl durchaus annehmbar gewesen wären. Abgesehen von der dunkelhäutigen Hermine...ist es nicht irgendwo auch eine Form von Rassismus, wenn man unbedingt dunkelhäutige/asiatische/indigene Menschen und/oder Minderheiten in einen Film/Stück bringen MUSS? Aber zurück zu dem Buch: für mich auf ganzer Linie gelungen.

Fazit:


Mir persönlich hat es in diesem Buch an nichts gefehlt. Ich konnte mit allen Neuerungen und alten Bekannten wunderbar umgehen und war so im Lesefluss, dass es mich auch keineswegs gestört hat diese Welt in Form eines Dramas kennenzulernen.

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Titel: Harry Potter and the Cursed Child
Autoren: J.K. Rowling, John Tiffany, Jack Thorne
Verlag: Little, Brown
Sprache: Englisch
Gebundene Ausgabe: 344 Seiten

Montag, 12. September 2016

Rabenherz [Rezension]

Aufgrund meiner aktuellen Tätigkeit im Jugenbuchbereich, musste ich mir sogleich einige Bücher dieser Warengruppe besorgen, wobei ich mich ein wenig von hübschen Covern verführen ließ. Ausgerechnet bei diesem Buch hätte ich mir jedoch auch ausgehend von dem interessanten Setting inhaltlich einiges erwartet...nun...


Inhalt:


Die junge June besucht dank eines Stipendiums eine der teuersten und gefragtesten Schulen des Landes, die St. Gilberts High School. Sie liebt ihre Zeit in der Schule, ebenso wie das Gebäude beeindruckende, riesige Anwesen. Doch eben diese Umgebung birgt plötzlich eine große Gefahr für sie, als sich die alte Legende über die Schulländereien Schritt für Schritt zu bewahrheiten scheinen. Mit einem Male verschwinden auf unerklärliche Weise Menschen, wie auch schon in den Jahrhunderten zuvor, wobei nichts als einige dunkle Feder zurück bleiben. Dennoch lässt sich June sich nicht davon abhalten die Schule zu besuchen und ignoriert auch die Warnungen ihrer hellseherisch begabten Tante.

Mistys Meinung:


In meinem zugegeben etwas merkwürdigen Inhaltsabriss wirkt die Geschichte vermutlich ein wenig komisch, für mich hätte sie zunächst aber wirklich interessant geklungen: ein geheimnisvoller Rabe (Raben finde ich schlichtweg wundervoll), eine alte Legende, ein schönes englisches Schulanwesen, verwunschene Ländereien....wie kann da eigentlich noch etwas schief gehen?

Unter anderem dadurch, dass die Figuren in dieser Geschichte für mich wirklich nicht glaubhaft gewirkt haben, sondern sehr schablonenhaft mit unnachvollziehbaren Handlungen. So wäre da die Hauptfigur June, die eigentlich klasse dadurch beweist, dass sie sich trotz all der Gefahren nicht davon abbringen lässt die St. Gilberts Schule zu besuchen, da sie ihr so am Herzen liegt. So weit so gut. Gefährlichen, mysteriösen Vorkommnissen und Vorhersagen kann sie also standhalten.Jedes kleinste zwischenmenschliche Vorkommnis dort bringt sie jedoch mehr auf die Palme, als alle Flüche dieser Welt! Mehrmals bricht sie wegen Kleinigkeiten in Tränen aus und muss von ihrer besten (für mich ebenfalls nicht greifbaren) Freundin stundenlang getröstet werden. Nach dem dritten Weinanfall begann mir diese Eigenschaft aber ordentlich auf die Nerven zu gehen.

Jacob, der geheimnisvolle neue Mitschüler ist wohl natürlich vermutlich für June ausgesprochen reizend, ich als Leser verstehe aber wirklich nicht wieso sie sich mit einem Male gerade in ihn verliebt und wieso er sie oft links liegen lässt und wegen unbedeutender Dinge grollt und ihre tiefe, zweitätige Freundschaft in Frage stellt, dann wiederum merkwürdig zugänglich wirkt. Die Klassenzicke, die abgesehen von June Jahrgangsbeste ist, erfüllt jeden 10er Punkt auf jeglicher bekannter Tussiskala, wobei ich nicht verstehe wo ihre guten Noten herkommen, wenn sie -wie beschrieben- im Unterricht lieber Mädchenzeitschriften anstelle von Shakespeare liest. Ich könnte auch über viele andere Figuren derart lamentieren, aber ich denke mit diesen dreien bekommt man bereits ein gutes Bild. Mit ihnen allein ist die Story eigentlich für mich schon gefallen, so gern ich sie auch wirklich gemocht hätte.

Die Grundidee finde ich nämlich nach wie vor sehr toll und ich kann mich ja generell gut damit abfinden, dass viele Jugendbücher (warum auch immer) nunmal mit ihren Figuren nicht sonderlich in die Tiefe gehen, aber in diesem Fall haben sie für mich wirklich wie unbeholfene Marionetten gewirkt, die der ihnen vorgeschriebenen Rolle ungeschickt vor sich hin zappeln. Ein wenig Spannung ist für mich trotzdem gegen Ende hin noch aufgekommen, da die Autorin hier durchaus Geschickt verschiedene mögliche Hinweise bezüglich der Identität des geheimnisvollen Rabenlords legt. Dennoch wird mich auch das offene Ende nicht dazu bringen, den zweiten Teil zu lesen, für ein weiteres Intermezzo mit diesen Figuren fehlt mir leider die Geduld.

Fazit:


Trotz der wunderbaren Grundidee für mich aufgrund der flachen, unlogisch handelden Figuren kein Lesegenuss.

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Titel: Rabenherz
Autorin: Anja Ukpai
Sprache: Deutsch
Verlag: Planet!
Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Reiheninfo: Band 1/2

Sonntag, 11. September 2016

Gelesen im August [Statistik]

Hier sause ich nun endlich wieder mit dem Staubwedel durch meine virtuellen Regale und verspreche Besserung (wie sooft, die dann aber zugegeben auch meist wie sooft eintritt). Ausreden habe ich  natürlich auch im Gepäck, denn nebst den vielen Sonnentagen, die ich dieses Jahr noch genützt habe, hatte ich auch einiges mehr zu arbeiten und auch einige Umstellungen in der Arbeit. Diese waren zwar sehr positiv (so betreue ich nun etwa die Kinder-und Jugenbuchabteilung), aber definitiv auch kräfteraubend. Gelesen habe ich im August dennoch ein wenig und darf folgende Bücher präsentieren.




  • Sarah Waters: Fremde Gäste
  • Anja Ukpai: Rabenherz
  • J.K. Rowling, John Tiffany, Jack Thorne: Harry Potter and the Cursed Child
  • Nathan Filer: Nachruf auf den Mond
  • Robin Dix: Tigerherz - der Prinz des Dschungels

  • Gelesene Bücher: 3
  • Gelesene Seiten: 1394
  • Gelesene Seiten/Tag: 45

  • Hörbücher: 2
  • Hörzeit: 11h 52 min

Ein bisschen Lese-und Hörfreude war im August also trotzdem auf jeden Fall vorhanden, wenngleich ich sonst sehr viel von anderen Dingen beansprucht wurde. Das Bloggen ist dementsprechend zu kurz gekommen.

Auf die Neuerscheinung Fremde Gäste konnte ich jedenfalls nicht verzichten, war doch Sarah Waters eine Autorin, die ich während meiner Schulzeit gemeinsam mit meinen Freunden verschlungen habe. Dabei war sie soweit ich mich erinnern kann die einzige Autorin, die wir im Bereich GLBT gelesen haben. Auch dieses Buch fiel wieder in diesen Bereich und ich fand es größtenteils auch wieder ebenso ansprechend wie ihre früheren Romane, allerdings konnte es mich nicht mehr ganz so sehr begeistern.

In meiner Begeisterung für meine neue Abteilung musste natürlich auch sogleich ein aktuelles Jugendbuch auf meinen Bücherspeiseplan, wobei meine Wahl eher zufällig auf Rabenherz fiel. Das Setting und die Story hörten sich einfach ausgesprochen vielversprechend an, wobei das Buch selbst mich dann eigentlich recht enttäuscht hat. Weiteres wird in einer Rezension folgen.Wenig Erwartung hatte ich hingegen beim neuen Potter (der gar nicht mal so leicht in die Hände zu bekommen war!). Eine liebe Arbeitskollegin berichtete schlechtes, so begann ich zunächst eher sehr verhalten zu lesen. Doch siehe da, ich fand diesen Titel wirklich großartig. Zwar jagt nach wie vor eine negative Rezension die andere auf all meinen abonierten Blogs, doch ich persönlich kann mich dem wirklich nicht anschließen. Für mich hatte dieses Buch wirklich alles was ich mir gewünscht habe und ich konnte wieder herrlich in die Welt eintauchen. Daran hat auch das höfliche Streitgespräch mit meiner Kollegin nichts mehr geändert.

Hörbücher waren im August auch gleich zwei mit von der Partie, die ich sogar schon rezensiert habe. Zwar waren beide nicht wirklich Highlights, so fand ich Nachruf auf den Mond doch sehr bedrückend und Tigerherz war mir auch für ein Kinderbuch zu sehr als Moralapostel unterwegs.

Soweit so gut, Rezensionen habe ich auch schon eifrig in Planung, für den September befürchte ich lesemäßig jedoch, dass mich Netflix ein wenig aus der Bahn werfen wird (ich war nie ein Fan von Serien, doch dieses Medium ist die Verführung persönlich).

Dennoch hoffe ich auf bunte Seiten im September!