Inhalt:
19 Jahre nach dem erfolgreichen Kampf gegen Voldemort steckt Harry Potter in einem scheinbar friedlichen Alltag mit seiner Familie fest. Doch sein jüngster Sohn Albus leidet unter dem Ruhm seines Vaters und fühlt sich in Hogwarts dadurch in eine Außenseiterrolle gedrängt. Sein einziger Freund ist ausgerechnet Scorpius, Dracos Sohn. Schnell verwickeln sich die beiden eine prekäre Situation, die nicht nur sie selbst, sondern auch die gesamte Magische Welt gefährdet.
Mistys Meinung:
Ich habe vor dem Lesen eigentlich ausschließlich negative Bewertungen dieses Buches gehört. Zwar war ich in dieser Zeit kaum auf anderen Blogs unterwegs, aber in meinem Umfeld waren sich so ziemlich alle darüber einig, dass dieses Buch das gewisse Extra abgehen würde. Trotzdem wollte ich es unbedingt lesen, bin ich doch durch die Schmuckausgabe des ersten Bandes aufs Neue für diese Welt begeistert worden.
Eine der wenigen, positiven Stimmen, die ich im Netz über dieses Buch vernommen habe meinte dieser Band würde sich anfühlen wie nach Hause zu kommen. Dem kann ich mich einfach nur anschließen. Zwar war auch ich kurz ein klein wenig verzagt angesichts der Tatsache, dass die Kapitel (oder Akte, wie auch immer) alles entsprechend zusammenpressen und die Auftritte und Geschehnisse reduzieren. Trotzdem habe ich mich wieder vollkommen in der altbekannten Welt wohlgefühlt und für mich war auch wirklich alles drinnen, was ich mir nur wünschen könnte.
Bekannte und geliebte Figuren bekommen ihre Auftritte, gleich wie gealtert sie nun sein mögen, Hogwarts mit all seinen charmanten Eigenheiten darf man als Leser wieder besuchen und auch bekannte magische Objekte laufen einem wieder über den Weg. Trotzdem bekommt man eine ausreichende Portion an völlig Neuem geboten, was den bisherigen Erwartungen entgegen gesetzt wird. Etwa die Tatsache, dass ausgerechnet Harrys Sohn nun bestens mit Dracos Sprößling befreundet ist und beweitem nicht dieselbe Rolle wie sein Vater im sozialen Umfeld einnimmt. Das fand ich wirklich einen erfrischenden Ausgangspunkt und trotzdem bekam ich soviel meiner bisher geliebten Figuren zu gesicht, was durch -ACHTUNG SPOILER- den Einsatz eines Zeitumkehrers (ich glaube das war der deutsche Name) zustande kommt. Ich finde das wirklich sehr geschickt gelöst und mir hat dadurch wirklich gar nichts gefehlt.
Ich war wirklich gefangen in diesem Buch und rückblickend kommt es mir nicht so vor als hätte ich das Skript zum Theaterstück, sondern einfach einen normalen Prosaband gelesen. Trotzdem kann ich mir die Geschickte sehr gut als Stück vorstellen, gerade anhand der kurzen Anweisungen konnte ich mich auch wunderbar in die einzelnen Szenen versetzen. Dennoch bin ich froh es gelesen statt gesehen zu haben, wenngleich ich mir im Anschluss Bilder der Schauspieler heraus gesucht habe und einige wohl durchaus annehmbar gewesen wären. Abgesehen von der dunkelhäutigen Hermine...ist es nicht irgendwo auch eine Form von Rassismus, wenn man unbedingt dunkelhäutige/asiatische/indigene Menschen und/oder Minderheiten in einen Film/Stück bringen MUSS? Aber zurück zu dem Buch: für mich auf ganzer Linie gelungen.
Fazit:
Mir persönlich hat es in diesem Buch an nichts gefehlt. Ich konnte mit allen Neuerungen und alten Bekannten wunderbar umgehen und war so im Lesefluss, dass es mich auch keineswegs gestört hat diese Welt in Form eines Dramas kennenzulernen.
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Titel: Harry Potter and the Cursed Child
Autoren: J.K. Rowling, John Tiffany, Jack Thorne
Verlag: Little, Brown
Sprache: Englisch
Gebundene Ausgabe: 344 Seiten