Inhalt:
Das Journalisten-Ehepaar Rebecca und Stefan befindet sich auf einer gefährlichen Mission durch das ehemalige Jugoslawien, um dort einen ehemaligen Söldnerhauptmann zu interviewen. Dieser Auftrag ist gewissermaßen überlebenswichtig für ihren Job. Allerdings rechnen die beiden nicht damit, dass sie dabei auf ein viel älteres und vor allem viel gefährlicheres Geheimnis stoßen als sie angenommen hätten.
Mistys Meinung:
Einer meiner letzten deutschsprachigen Werwolfromane (ich kenne wirklich beinahe alle), aber dafür mein erster Hohlbein. Eine vielversprechende Kombination? Nun ja...
Werwölfe habe ich in all meinen Lesejahren wirklich in vielen verschiedenen Facetten und Abwandlungen kennen gelernt und es gab wenige Umsetzungen, die mir dabei nicht zugesagt hätten. Der Autor Hohlbein wiederum ist mir zwar natürlich sehr oft untergekommen, allerdings habt es sich nie zuvor ergeben, dass ich selbst ein Buch von ihm gelesen hätte (wenngleich ich durch Berichte anderer Leser eine ungefähre Vorstellung seines Streibstils entwickelt habe). Von dieser Geschichte wurde behauptet, dass der Werwolffluch eine gänzlich neue, interessante Umsetzung erfahren würde. Nun...das kann ich nicht wirklich behaupten...mittlerweile ist es einige Wochen her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber mir fällt nicht eine ungewöhnliche Eigenschaft mehr ein (ganz im Gegenteil zu Wolfen oder Roter Mond, obwohl diese Bücher nun schon Jahre zurück liegen).
Den Einstieg fand ich zunächst noch recht gelugen, ebenso wie die Vorstellung der der Hauptfiguren, wenngleich diese doch etwas schablonenhaft wirkten. An vielen Stellen konnte ich den Figuren ihre Gefühle schlichtweg nicht wirklich abkaufen. Für den Schreibstil finde ich genau eine passende Formulierung: "Thomas Brezina für Erwachsene". Dies ist jedoch durchaus positiv gemeint, ich genieße solch schlichte Abenteuerliteratur manchmal wirklich gerne und auch die 90er Jahre Umgebung inklusive der Kleidung und viel genutzten Telefonzellen fand ich sehr stimmungsvoll.
Was den sonstigen Plot angeht, ergaben sich für mich viele Lesemomente, die mich ausgesprochen amüsierten. Bei einem solch ernsten Gruselroman waren diese Situationen jedoch ziemlich sicher unfreiwillig komisch. Dazu kommen viele zwar nicht vorhersehbare Twists, die jedoch ein wenig...nun ja...wild herbei geschrieben wirkten und die mein Leseflow zwar erstaunt, aber nicht immer wohlwollend hinnahm. Aber wie erwähnt habe ich mich trotzdem recht gut amüsiert, wenngleich dies wohl die Intention des Autors gewesen sein mag. Aus tausend Wunden blutende Protagonisten, die eine grundsätzlich tödliche Wunde nach der anderen einstecken und in jeder Kampfszene scheinbar ein Leben lang aushalten um dann -zum guten Ton gehörend- ohnmächtig darnieder fallen habe ich schon lange nicht mehr so intensiv erlebt.
Konkret lästig fand ich jedoch -bei aller Liebe für Abenteuergeschichten und Werwölfe- die zahlreichen DEUS EX MACHINA Situationen. Eine Passage pro Buch halte ich gut durch, häufen sie sich jedoch wird mir das ernsthaft lästig. Abschließend fällt es mir jedenfalls wirklich schwer auszuwerten, ob mir dieses Buch denn nun gefallen hat oder nicht. Ich bin also wirklich froh, dass ich keine Punktebewertungen hergebe, ich wüsste wirklich nicht wohin diese Geschichte ausschlägt.
Fazit:
Eine mitunter sehr merkwürdig anmutende Werwolfgeschichte, die von einer überzogenen Situation in die nächste jagt und es mir aufgrund uneinschätzbarer Plot-Twists schwer machte wirklichen Gefallen daran zu finden. Sicherlich keine Abenteuerliteratur-Perle, wenngleich es trotzdem auf manchen Ebenen einen Charme entwickelte, dem man ihm auf jeden Fall zusrpechen kann.
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Titel: Wolfsherz
Autor: Wolfgang Hohlbein
Verlag: Bastei Lübbe
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 636 Seiten
Ich muss gestehen, dass ich noch kein Buch von Hohlbein gelesen hab. Aber eines liegt sogar auf meinem SuB ;)
AntwortenLöschenIch kann mir nicht helfen, aber bisher wurde ich mit Hohlbein nicht warm. Keine Ahnung warum. LG Danni
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