Inhalt:
Als die 25-järhrige Alice Salmon tot aus einem Fluss geborgen wird stehen die Bewörden, aber auch Freunde und Familie vor einem Rätsel. Wie starb die junge Frau? War es ein Unfall, Selbstmord oder doch Fremdeinwirkung? Einer ihrer ehemaligen Professoren macht sich an die Arbeit ihr Leben und vor allem ihre letzten Stunden zu rekonstruieren, um diese Tragödie für alle begreiflich zu machen.
Mistys Meinung:
Hier wieder einmal ein typischer Covergriff von mir. Ich finde die Aufmachung des Buches wirklich sehr gelungen und er passt ganz wunderbar zum Inhalt. Erst als ich das Buch schon gelesen hatte, stolperte ich haufenweise über negative Rezensionen zu dem Titel. Das hat mich doch etwas überrascht, da ich die Geschichte in Summe eigentlich recht gut gefunden habe.
Ein wenig stört mich der Umstand, dass dieses Buch die Zuteilung "Roman" bekommen hat, denn es handelt sich durch und durch um einen Thriller und in den abgedruckten Werbetexten auf der Innenseite wird es auch als ein solcher bezeichnet. Der Inhalt nämlich widmet sich der Aufklärung des rätselhaften Todes von Alice und legt die meiste Zeit Fährten aus, wer oder was genau zu Ableben der Figur geführt hat. Man könnte somit also sogar von einem klassischen "Whodunit" sprechen, das einen sogar etwas in Richtung Krimi leitet. Der Anteil, der die Psyche und den Charakter von Alice Stück für Stück aufdeckt ist jedenfalls minimal und reicht in meinen Augen keineswegs aus um für die Bezeichnung "Roman" zu sorgen. Das aber nur ein kleines Ärgernis meinerseits vorneweg.
Abgesehen davon war ich in großen Teilen mit der Handlung sehr zufrieden. Ich finde das collagenartige Konzept des Buches recht spannend (einen solchen Aufbau mag ich meistens), der dem Leser Stück für Stück eröffnet was für ein Mensch Alice denn nun eigentlich gewesen ist. Dabei bekommt man sowohl Tagebucheinträge und journalistische Essays als auch Twittermeldungen und Facebookposts von ihr zu lesen. Das Einbinden neuer Medien gerade in Thrillern finde ich immer sehr spannend und man glaubt gar nicht wieviel Information ein kurzer Text für den Leser beinhalten kann.
Ich muss zugeben, dass manche dieser Meldungen nicht immer ganz authentisch wirkten, die Foreneinträge ihres Mitbewohners waren doch in manchen Teilen recht überzogen, aber damit konnte ich mich eigentlich arrangieren. Soweit fand ich die Aufdeckungen immer spannend und mir gefiel es, wie der Autor den Verdacht stets in eine andere Richtung lenken konnte. Dieses Prinzip ist natürlich alles andere als neu, aber wenn man im Thrillergenre unterwegs ist, ist man ja auch genau auf sowas aus.
Auch das Ende war für meinen Geschmack nicht ganz ideal, wenngleich überraschend. Mehr möchte ich dazu jetzt nicht verlautbaren, um Spoiler zu vermeiden, aber in Summe hat auch dieser Schluss nicht dafür gesorgt, dass mir das Buch weniger zugesagt hätte.
Fazit:
An und für sich spannend aufgebauter Thriller, der mir mit seinen vielfältigen Textpassagen aller Art ein kurzweiliges Lesevergnügen bereitet hat. Zwar gab es auch in meinen Augen kleinere Schwächen, aber ich kann mich dem allgemeinen Unmut gegenüber diesem Buch nicht anschließen.
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Titel: Wer war Alice
Autor: T. R. Richmond
Verlag: Goldmann
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 445 Seiten
Hi Misty :)
AntwortenLöschenDass die Beiträge und Berichte so wenig authentisch wirkten, war auch der größte Kritikpunkt meiner Freundin, die das Buch abgebrochen hat. Ich freu mich für dich, dass dich "Wer war Alice" begeistern konnte und bin schon sehr gespannt, wie's mir damit gehen wird. :)
LG! Nana
Hoi :)
LöschenIch kann verstehen, dass man von manchen der Beiträge genervt ist, bei mir hat Gott sei Dank das Interesse am generellen Aufbau überwogen :) Möglicherweise wirken manche der Texte, vor allem die Chatnachrichten im Original auch besser.
Liebe Grüße, ich warte auf deine Rezension!