Inhalt:
Nachdem Ayla ihren Clan verlassen musste zieht sie ruhelos durch die Steppen, auf der Suche nach anderen Menschen ihrer Art. In einem kleinen Tal findet sie schließlich Zuflucht in einer Höhle und fühlt sich der Einsamkeit so wohl, dass sie unentschlossen ist, ob sie je wieder aufbrechen sollte.
Mistys Meinung:
Ich halte jetzt den Klappentext bewusst kurz, da ich selbst über jenen auf dem Buchcover in Rage geraten bin. Dieser erzählt doch tatsächlich den kompletten Inhalt! Nicht etwa die ersten 300 Seiten, was schon schlimm genug gewesen wäre, nein, er erzählt den kompletten Inhalt, bis auf die letzten 50 Seiten dieses fast 800 Seiten langen Buches!
Abgesehen vom Klappentext hatte ich auch mit dem Schreibstil dieses zweiten Bandes zunächst meine Probleme. Merkwürdigerweise schwankt dieser im Erzählen bei Beschreibungen plötzlich ins Präsens, was mich doch recht irritiert hat, war dies beim ersten Band nämlich nie der Fall gewesen. Auch manche längeren Sätze ergaben für mich kaum oder nur schwerlich einen Sinn, sodass ich schließlich kontrollierte, ob dieser Band denn denselben Übersetzer hat wie der erste Band. Und siehe da, es ist ein anderer. Die ganze deutsche Reihe wechselt übrigens mehrmals den bzw. die Übersetzer, bei manchen Bänden sind es dann nämlich gleich drei auf einmal. Da bin ich ja mal gespannt wie sich die anderen Kollegen schlafen, ich hoffe doch bitte besser als der dieses Bandes!
Auch wenn man über die zum Teil merkwürdigen Übersetzungen hinweg sieht hatte dieses Buch für mich einige inhaltliche Schwächen. Diese zeigten sich besonders in der Beschreibung des Lebens der Homo Sapiens. Im ersten Band bekommt man als Leser ja abgesehen von der Hauptfigur hauptsächlich Neanderthaler in den Fokus gerückt und deren Leben war für mich wirklich authentisch beschrieben. Natürlich kann ich beim Leben der anderen Menschen ebenso wenig sagen, dass die Autorin falsch liegt, fehlen mir doch die historischen Fakten, doch manches erscheint mir einfach hergezwungen. So etwa der Umstand, dass es bereits das Küssen gibt. Natürlich...wer weiß schon wann dieses sich entwickelt hat, möglicherweise tatsächlich in einer so frühen Phase der Evolution, aber hier wirkt es für mich einfach ein wenig zu sehr hergezwungen und generell habe ich bei diesem Band das Gefühl er wäre auf Mainstream Wünsche hingeschrieben wurden. Auf die Art: Steinzeit? Ja, aber nur mit Lovestory!
Soviel zu den negativen Aspekten. Nach all meinem Lamentieren möchte man meinen, dass ich das Buch in Summe ja nur negativ empfunden haben kann, aber das stimmt so nicht. Die Szenen, in denen Ayla in der Wildnis überlebt fand ich ebenso wie im ersten Band sehr gelungen und realistisch. Ich habe sehr gerne all die Beschreibungen über ihre Werkzeug und Nahrungsherstellung gelesen und fand auch einige neue Ereignisse, welche die Autorin eingebracht hat sehr gelungen. So gesehen gelingt ihr das Füllen der vielen Seiten sehr gut, wenngleich schon sehr viel passiert ist bisher. Die meisten neuen spannenden Szenen wirken trotzdem nicht überzogen.
Weil ich ein derart großer Fan der ganzen Geschichte rund um die Figur bin, konnte ich die Geschichte somit doch noch genießen und mich auch gut mit der Übersetzung abfinden.
Fazit:
Leider ist die Übersetzung dieses Bandes nicht so gelungen wie jene des ersten, wodurch manche Beschreibungen doch etwas leiden. Zudem wirken einige neue Elemente sehr publikumsbezogen, sprich rein für den Verkauf geschrieben. Trotzdem enthält der Roman viele positiven Seiten, mit denen er ähnlich wie der Vorgänger punkten kann.
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Titel: Ayla und das Tal der Pferde
Autorin: Jean M. Auel
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 781 Seiten
Reiheninfo: Band 2/6 der Kinder der Erde-Reihe
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