Freitag, 26. September 2014

Wen der Rabe ruft [Rezension]

Sehr geschäftig geht es hier momentan zu, wie es manch loyalem Leser vielleicht schon aufgefallen sein mag. Daher nehme ich mir jetzt auch einmal wieder ausreichend Zeit für die vielen interessanten Neuerscheinungen - und habe für einige Reihen noch die ersten Bände nachzulesen. Darunter fiel nun auch Band 1 der Raven Boys und gerne habe ich damit einige Raben durch die Regale flattern gehabt.


Inhalt:


Das Mädchen Blue Sargent hält sich seit sie denken kann von den reichen, aufsässigen Jungen der Aglionby Privatschule fern, um sich Ärger zu ersparen. Als sie jedoch direkt auf Gansay, einen dieser Schüler trifft, dessen Geist ihr auf einem Friedhof bei einem Ritual mit ihrer Tante -einer Wahrsagerin- erschienen ist gibt sie ihren Vorbehalten erstmals nach. Gemeinsam mit ihm und seinen Freunden versucht sie dem Geheimnis der Ley-Linien nachzugehen, die sich quer durch ihren Heimatort ziehen und für allerlei magische Geschehnisse verantwortlich sind.

Mistys Meinung:


Ursprünglich hatte ich ja vor, diese Reihe auf Englisch zu lesen, fand jedoch dann ohnehin keine Zeit und Lust mir die Bände extra zu bestellen. Mittlerweile bin ich etwas englischfaul geworden und da mir die Cover auf Deutsch außerdem sehr zusagen krallte ich mir stattdessen doch Wen der Rabe ruft.

Es fällt mir jedenfalls relativ schwer meine Gedanken zu diesem Buch zu formulieren, das in vielerlei Hinsicht anders ist, als ich es mir erwartet hätte. Dieser Umstand ist jetzt nicht negativ zu verstehen -im Gegenteil- es hebt sich damit für mich etwas von den typischen Jugendbücher (die ich auch schätze) ab. Zwar sind die Figuren vom Alter her, die typischen Protagonisten für dieses Genre, verhalten sich jedoch mitunter ganz anders. So bietet Blue keine augenfällige Identifikationsfigur, da sie mitunter unnahbar und ein wenig duster wirkt. Ich kann nicht sagen, ob dies von der Autorin so indentiert war oder die Charaktergebung ihrer Figurer ein wenig zu grob ausgefallen ist - darunter leiden nämlich einige Nebenfiguren etwas. Interessant fand ich aber die Ausführungen zu Ronan, einem Freund Ganseys, der wirklich einen sehr gelungenen Antihelden darstellt.

Angenehm fand ich außerdem, dass man nicht von vorn herein eine Liebesgeschichte ins Gesicht geklatscht bekommt, wie sich dies vom Klappentext vermuten ließe, wird Blue doch vorher gesagt, dass der Junge, den sie liebt von ihrem Kuss sterben wird. Stattdessen wird dieser Handlungsfaden eher in den Hintergrund gelegt, während die Untersuchung der Ley-Linien in den Vordergrund gehoben wird. Einige der wunderlichen Geschehnisse, die durch diese ausgelöst werden hielt ich wirklich für sehr gelungen und fand die Ausführungen darüber sehr faszinierend. Immer wieder bekommt die Geschichte dadurch unheimliche Züge, was sie für mich aufwertet.

Rein spannungsmäßig erhält die Handlung an mancher Stelle Dämpfer, da die Figuren recht viel Zeit für die Vorbereitung ihrer Exkursionen benötigen, doch diese Passagen sind grundsätzlich leicht zu überstehen, dann man schließlich auch mit einem angemessenen Finale belohnt wird.

Fazit:


Durchaus ein lesenswerter Auftakt einer interessanten Reihe, die ich jedoch noch nicht ganz zu bewerten weiß, da ich den Band auf jeden Fall für eigen halte und abwarten möchte wie sich Figuren und Handlung in den beiden Folgebänden entwickeln. 

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Titel: Wen der Rabe ruft
Autorin: Maggie Stiefvater
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Reiheninfo: Band 1/3 der Raven Boys Reihe

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