Inhalt:
Fjodor Kokoschkin, ein Exilrusse, reist 2005 aus den USA an um mit einem
Bekannten die Orte seiner Kindheit und Jugend zu besuchen. Auf dieser
Reise erfährt der Leser aus dem Gespräch der beiden, dass sie direkt an
den Orten führen, von Kokoschkins Vergangenheit. Sein Vater wurde in
St.Petersburg 1918 von den Bolschewiken ermordet. Seine Mutter flieht
daraufhin mit ihm nach Odessa und schließlich auch nach Berlin, wo
Fjodor eine Freistelle in einem Gymnasium bekommt. Als Student sieht er
sich schließlich 1934 auch noch mit dem NS-Regime konfrontiert und
entscheidet sich für ein erneutes Exil.
Mistys Meinung:
Mistys Meinung:
Als "Arbeitslektüre" für mein Referat, für das ich es unter dem Aspekt des Erinnerung und Verdrängung untersucht habe eignete es sich zwar hervorragend und durch die nähere Beschäftigung lernte ich es auch zu schätzen, trotzdem fehlt mir sehr stark der emotionale Anteil. Der Protagonist berichtet durchgehend ohne Erwähnung der eigenen Empfindung, wiewohl er doch sehr viele furchtbare und prägende Ereignisse aus seiner Vergangenheit schildert. Seine Erzählungen sind mehr berichtsähnlich, dabei sehr genau, durchzogen von vielen Jahreszahlen und immer mit ausführlicher Erwähnung des politischen Hintergrunds. Dabei wird jedoch gänzlich auf die -für mich ebenso wichtige- Erwähnung der Gefühle der Hauptgfigur verzichtet. Zwar bin ich kein begeisterter Anhänger von übermäßiger Gefühlsbekundung in Büchern (mit der Spätromantik stehe ich sogar auf Kriegsfuß), aber reine Berichterstattung von persönlichen Erlebnissen fast ohne Emotionen senkt meine Lesekonzentration und mein Interesse an den Figuren sehr stark herab.
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