Freitag, 28. September 2018

Bösland [Rezension]

Ich bin eindeutig wieder im Lesefieber. Der Herbst erwärmt mir das Herz und all die tollen Novitäten bringen ihm erst so richtig das Feuer. Trotz Arbeit oder vielleicht gerade weil ich in der Arbeit all diese Bücher zu sehen bekomme, bewegt sich auf meiner Leseliste gerade einiges.



Inhalt:


Sommer 1987. Auf dem Dachboden eines Bauernhauses wird ein Mädchen brutal ermordet. Ein dreizehnjähriger Junge schlägt sieben Mal mit einem Golfschläger auf seine Mitschülerin ein und richtet ein Blutbad an. Dreißig Jahre lang bleibt diese Geschichte im Verborgenen, bis sie plötzlich mit voller Wucht zurückkommt und alles mit sich reißt: Der Junge von damals mordet wieder …

Mistys Meinung:


Noch immer bringt mich die Bitte um einen guten Krimi in Verlegenheit. Kein Genre fällt mir so schwer die passenden Empfehlungen zu finden wie dieses. Deshalb bin ich jetzt umso glücklicher, dass ich endlich wieder ein richtig gutes Buch in diesem Bereich entdecken durfte. Richtig, Bernhard Aichners neuer Thriller konnte mich so echt überzeugen.

Was mich sonst bei diesem Genre so aufregt, nämlich eine unnatürliche Sprache, überzogene Figuren, unnötige Wendungen - nichts davon war in Bösland zu finden. Der Stil ist eigentümlich und man muss die kurzen Satzabfolgen und vielen Dialoge eindeutig mögen, aber für mich erzeugen sie eine perfekte Dynamik, die sehr authentisch wirkt. Ich mochte den Stil des Autors wirklich sehr und fühlte mich der Hauptfigur Ben auch gerade deswegen sehr nahe. Trotz seiner Vergehen leidet man mit schnell mit ihm.

Die Stimmung ist den Umständen entsprechend düster, aber auch das passte für mich wunderbar ins Gesamtbild. An Spannung mangelt es von Beginn an nicht, es kommen einige Geheimnisse ans Licht, schließlich leben Thriller nunmal von ihren Wendungen. Doch in Bösland sind sie nicht an den Haaren herbei gezogen, alles hält sich im Rahmen und lässt einen als Leser dennoch erschaudern. Perfide psychologische Wickel zwischen den Figuren gibt es ebenso und schön langsam beginne ich zu begreifen, was eingefleischte Thrillerfans an diesem Genre so fasziniert und warum sie gerne ausschließlich zu dieser Literatur greifen.

Last but not least tat mir der Autor dann sogar noch den Gefallen die Geschichte nicht mit dem üblichen langweiligen, körperlichen Schlagabtausch auf den letzten 20 Seiten zu lösen, sondern er hat sich ein viel geschickteres Ende ausgedacht, das ich sowohl spannend als auch schlüssig fand. Ich habe endlich mal keine Verbesserungsvorschläge und fühlte mich bestens unterhalten. Nach kaum 2 Tagen war ich mit der Geschichte durch. Das soll was heißen.

Fazit:


Ausgezeichnet. Bösland hat genau meinen Geschmack getroffen. Ein Thriller der mich restlos überzeugen konnte.

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Titel: Bösland
Autor: Bernhard Aichner
Verlag: btb
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten

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