Mittwoch, 10. Januar 2018

Der letzte Wunsch [Rezension]

Eine unerwartete Urlaubswoche beschert mir aktuell ungeheuerlich viel Zeit zum Lesen, die ich auch fröhlich nütze. Da kommt mir die folgende Fantasy-Reihe, die mich so richtig in ihren Bann gezogen hat, gerade recht.



Inhalt:


Der Hexer Geralt von Riva verdient sein Geld mit Kämpfen gegen Ungeheuer aller Art. Über einen Mangel an Aufträgen kann er sich nicht beklagen, denn es gibt genügend Leute, die dringend Hilfe gegen Vampire, Drachen und andere dämonische Wesen brauchen.

Mistys Meinung:


Bevor ich mich überhaupt an dem genialen Spiel versucht habe, bin ich bereits mit einem Hörbuch in diese Reihe eingestiegen, allerdings nicht gerade beim geeignetsten Band. Entsprechend verwirrend fand ich die Figuren, aber auch was die Stimmung angeht ist das Hörbuch für meinen Geschmack allzu stark eingefärbt. Das Lesevergnügen hingen hat mich vollends gefesselt. Die Reihenfolge der Witcher Bände bedarf  fast schon einer eigenen Wissenschaft, sollte jemand Interesse an der richtigen Chronologie haben empfiehlt sich jedenfalls diese Seite: Seenadel Blog.

Nach einer fiebrigen Spielewoche, habe ich immerhin in 5 freien Tagen 55h das Spiel durchgesuchtet, war ich vom Witcher Universum -spät aber doch- begeistert. Voll neuen Mutes habe ich mich daher auf diesen Band gestürzt, der sich um einiges besser als Einstieg eignet. Dieser Titel eignet sich auch wunderbar wenn man die Spiele noch nicht kennt.

»Übel ist Übel, Stregobor« , sagte der Hexer ernsthaft und stand auf. »Kleiner, größer, dazwischen, es ist alles eins, die Proportionen sind relativ und die Grenzen verwischt.«

Sapkowski jedenfalls entspannt rund um den eigentümlichen Mutanten Geralt eine anfangs klassisch anmutende High Fantasy Welt, die trotzdem ihresgleichen sucht. Einerseits verwebt er die europäische bzw. osteuropäische Sagenwelt, historische Anspielungen und faszinierende, ambivalente Figuren. Die Fantasy Elemente -ergo all die zahlreichen Monster- kommen nicht zu kurz und man muss sich an keiner Stelle mit der üblichen Schwarz-Weiß Malerei langweilen. Geralts Entscheidungen haben immer Konsequenzen und nicht selten handelt es sich dabei um bitterböse Kompromisse. Für den Leser also umso fesselnder, das Wort Happy End darf man woanders suchen.

Gleichzeitig hat der Beruf des Hexers -also Geralts Brotverdienst- bereits seine Blütezeit überschritten, er ist einer der letzten seines Schlages. Das verleiht der Geschichte mehrmals einen recht düsteren, melancholischen Beigeschmack und der Autor spart auch nicht an gesellschaftskritischen Tönen. Eine Mischung -das kann ich versichern- die wundervoll funktioniert. Gleichzeitig finden sich unerwartete, humorvolle Sequenzen die mich sehr erheitern konnten.

Fazit:


Eine doch durch und durch faszinierende, dunkle Fantasy Reihe, die ganz eigene Wege geht und einen nicht nur wegen des bitterbösen Humors gefangen nimmt. Für die Fans des Spiel sowieso unverzichtbar, aber auch für Liebhaber anspruchsvoller Fantasy ein klares Muss.

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Titel: Der letzte Wunsch
Autor: Andrzej Sapkowski
Verlag: dtv
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 384

2 Kommentare:

  1. Huhu Misty,

    das war mein erstes Hexer-Buch, nachdem ich The Witcher 3 durchgesuchtet habe. :D Mir hat es auch echt gut gefallen, das Spiel fängt die Atmosphäre der Bücher echt gut ein. :)

    LG Alica

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    1. Hallo Alica :)

      Jaaa, ich finde auch, dass das Spiel die ganze Stimmung enorm gut widergibt. Vor allem auch die Charaktere in ihrem Verhalten und mit ihrer individuellen Stimmung :) Wirklich lobenswerte Umsetzung!

      Eine wunderbare Kombination!

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