Sonntag, 16. August 2015

Der Marsianer [Rezension]

Hoppla, schon Mitte August?! Dann wird es wohl definitiv Zeit endlich die restlichen Bücher vom Lesemonat Juli zu rezensieren! Lesemäßig tut sich bei mir aktuell wieder einiges und ich habe so gut wie jeden freien Abend mit einem Buch auf dem Balkon verbracht. Da ist es gar nicht so verwunderlich, dass ich den ersten kühlen Sonntag nun zu einem Rezensionstag erklären muss!


Inhalt:


Der Astronaut Mark Whatney ist mit seiner Crew auf dem Mars stationiert. Während eines Außeneinsatzes gerät er jedoch mit seinen Kollegen in einen unerwartet starken Sandsturm und wird von ihnen getrennt. Da seine Kameraden ihn für tot halten und selbst in einem Überlebenskampf von dem roten Planeten fliehen bleibt Whatney vollkommen allein und auf sich selbst gestellt zurück. Trotz der unmöglichen Bedingungen versucht er verzweifelt sein Überleben zu sichern.

Mistys Meinung:


Eigentlich habe ich Science-Fiction bisher meist eher gemieden und Romane zu dem Thema fanden sich wirklich nur sehr sporadisch zwischen meinen Regalreihen. Doch irgendwie faszinierte mich das Thema dieses Buches derart, dass ich nach einer kurzen Leseprobe sofort zugreifen musste! Die Erforschung unseres Sonnensystems verfolge ich seit früher Kindheit mit einiger Begeisterung, nur bin ich bisher nicht auf den Gedanken gekommen, dass sich ja nicht ein jedes Sci-Fi Buch mit wilden Kriegen in anderen Galaxien beschäftigt, sondern natürlich genauso gut Abenteuer in naher Zukunft beschreiben kann.

Vom Begin des Buches war ich wirklich sehr angetan. Der Schreibstil des Autors ist locker und man steigt sofort in das Geschehen bzw. die Gedanken von der Figur Mark Whatney ein, welcher seine Erlebnisse in Tagebuchform festhält. Eigentlich hätte ich bei einem solcher tragischen Thematik -schließlich bleibt Whatney als einziger Mensch auf einem Planeten zurück- mit ausschließlich ernsthafter, verzweifelter Berichterstattung gerechnet. Doch stattdessen bleibt die Figur bis auf einige Momente fast immer sehr humorvoll und der Autor spart an keiner Stelle mit Witzen. Somit brachten mich recht viele Passagen zum Lachen, was dieses Buch in Summe seinen Unterhaltungswert bringt.

Abgesehen davon war ich zunächst auch von all den wissenschaftlichen Tricks und Vorgängen der Figur recht angetan und las die einzelnen Beschreibungen und Ideen dazu recht konzentriert. Man merkt auf alle Fälle, dass der Autor etwas davon versteht und sich sicherlich auch sehr, sehr detailgetreu informiert hat, was mir als Leser für die Authentizität immer sehr wichtig ist. Erscheinenen Beschreibungen über zukünftige Technologien oder ähnliches zu lasch verliere ich sehr schnell das Interesse. Diesbezüglich muss ich das Buch also sehr loben, gleichzeitig lag genau darin für mich auch das Problem, dass diese Beschreibungen auf Dauer doch recht zäh werden.

Natürlich kann man sich denken, dass eine Geschichte, die fast ausschließlich auf dem Mars spielt nunmal keine klassische Strandung auf einer unbewohnten Insel ist. Die Figur ist ausschließlich auf die wenigen Gegenstände und das Equipment angewiesen, welches von der Erde mitgebracht wurde. Dass der Autor sich allein aus diesem Reservoir bedienen kann sorgt nunmal für Einschränkungen. Da ich aber in vielen Bereichen plump gesagt "einfach ausgestiegen" bin, waren die technischen Probleme zwar bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar, die von der Figur gefundenen Lösungen aber natürlich für mich nicht wirklich greifbar. Anstelle eines Aha-Moments hatte ich also stattdessen viele Äh-Momente. Das zieht die Geschichte dann wirklich in die Länge.

Abgesehen vom zähen Mittelteil, über welchen ich mich mit den witzigen Kommentaren der Figur retten konnte, waren die letzten Kapitel doch wieder ausgesprochen spannend und sorgten wieder für eine kurzweilige Lesezeit.

Fazit:


Nach dem spannenden Einstieg rettet sich das Buch mit dem Witz der Hauptfigur über den etwas zähen Mittelteil, um dann wieder mit einiges an Spannung aufzuwarten. In Summe auf jeden Fall ein sehr spannendes Thema, das von konventioneller Figurenumgebung abweicht.

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Titel: Der Marsianer
Autor: Andy Weir
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 509 Seiten

2 Kommentare:

  1. Huhu!

    Ich hab mich ja bei dem Buch einfach mitreißen lassen xD Teilweise waren es wirklich viele viele, viele Beschreibungen bis ins kleinste Detail, was es für mich aber auch irgendwie fesselnd gemacht hat. War schon irgendwie krass zu sehen, was er alles machen muss, um die Zeit irgendwie zu überstehen.

    Liebste Grüße, Aleshanee

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  2. Hallo!

    Die Geschichte um diesen Mars-Robinsion-Crusoe reizt mich total. Schön, dass es dir im Großen und Ganzen gefallen hat. Vom zähen Mittelteil habe ich jetzt schon öfter gelesen.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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