Freitag, 15. Mai 2015

Winterkartoffelknödel [Hörbuch-Rezension]

Bereits eine kurze Weile, nachdem ich entdeckt hatte, dass ich dank meines Spotify Abos einen guten Zugang zu Hörbüchern habe, drohte dieses Interesse schon wieder abzuflauen. Das mag daran liegen, dass ich es hauptsächlich mit Krimis und Thrillern versuchte, die mich als Hörbuch weit nicht so fesseln konnten, wie das gedruckte Pendant. Kürzlich versuchte ich es einmal in der humorvolleren Spate und siehe da - schon hat dieses Medium bei mir wieder Hochsaison!


Inhalt: 


Nachdem der Polizei-Kommissar Franz Eberhofer von seinem Posten bei der Münchner Polizei zurück in seine Heimatgemeinde Niederkaltenkirchen versetzt wurde, scheinen seine Diensteinsätze recht unspektakulär. Dann geschehen jedoch drei unglückliche Todesfälle in Folge und Eberhofer ist davon überzeugt, dass es sich um einen vertuschten Dreifachmord handeln muss.  Mit zweifelhaftem Geschick, aber dem richtigen Riechern beginnt er seine Ermittlungen und versetzt das gesamte Dorf in Aufruhr.

Mistys Meinung:


Gleich Vorneweg: Dieses Hörbuch fand ich von Beginn an einfach nur fabelhaft! Normal falle ich ja nicht so mit der Tür ins Rezensionshaus, aber diese Geschichte gab mir umgehend meine Lust an Hörbüchern zurück.

Ich finde es immer recht angenehm wenn Krimis ein wenig durch den Humor oder die Fehlerchen der jeweiligen Ermittler aufgelockert werden. Das trifft in diesem Fall von Anfang an zu, Franz Eberhofer ist einer der sympathischten Draufgänger, die mir bei der literarschen Polizei bisher begegnet sind. Mit Christian Tramitz bekommt er zudem eine Stimme, die passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Ich könnte mir für diese Figur keinen besseren Leser vorstellen und weiß wirklich nicht, ob das Hörbuch das Buch dadurch nicht vielleicht sogar toppt.

Ich habe vergleichshaber versucht einige Seiten darin zu lesen, hatte jedoch sofort die Stimme von Tramitz dazu im Kopf (insofern kann ich diese Bewertung nicht unvoreingenommen vornehmen). Sein bayrischer Dialekt passt jedenfalls ideal zur Umgebung der Hauptfigur und auch alle anderen handelnden Personen werden durch den Leser perfekt zur Geltung gebracht. Dabei ist es egal, ob Tramitz die schwerhörige Oma der Hauptfigur oder den nasalen Bürgermeister mimt - als Hörer ist man dabei stets bestens unterhalten.

Die Geschichte an sich ist recht spannend, lebt aber vor allem natürlich durch ihren Witz, der besonders dank der mitunter ungeschickten Vorgehensweise von Franz Eberhofer genährt wird. Dies wird durch seine Sprache und die der anderen Figuren noch gestützt, wobei zu erwähnen ist, dass diese nebst Dialekt vor allem durch die vielen Schimpfwörter sehr vulgär ausfällt. Meist fand ich solche Verwendung sehr amüsant, an einigen Stellen jedoch ein wenig erschreckend. Generell ist also mit derben Witzen zu rechnen, die manchem Hörer zu weit gehen könnten.

Ich war jedoch mit dem Gesamtpaket dieses Hörbuchs überaus zufrieden und freue mich schon sehr auf die Fortsetzungen!

Fazit:


Wer Abwechslung von den tiefernsten Großstadtkrimis sucht ist mit dieser Provinzgeschichte wirklich gut beraten. Ein Hörbuchspaß, den ich wirklich sehr gerne weiterempfehle!

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Titel: Winterkartoffelknödel
Autorin: Rita Falk
Gelesen von: Christian Tramitz
Sprache: Deutsch
Hörbuchlänge: 5h 3 min

4 Kommentare:

  1. Schau an, das hätt' ich mir nicht gedacht :D
    Da führst du mir glatt wieder mal vor Augen, dass ich eben doch ein oberflächliches Aas bin *g* Ich bin zwar schon oft über das Buch gestolpert, aber da ich die Aufmachung samt Titel so trottelig fand, hab ich ihm echt von vornherein keine Chance gegeben...

    Das scheint aber doch feiner Hörspaß gewesen zu sein :))

    PS: Ich hab Hörbücher jetzt auch für mich entdeckt, seit ich öfter (und immer länger) mit dem Auto unterwegs bin - ein Traum! ;D

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  2. PPS: TSCHICK!! Ich hoffe, es gefällt dir so gut wie mir! :o)

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    1. Jaa ich fand die Aufmachung all dieser ''Heimatkrimis'' auch immer recht dämlich, aber da ich jetzt so praktischen Zugang habe probier ich doch allerlei aus :D in dem Fall hat es sich wirklich gelohnt.

      zum Autofahrn müssen Hörbücher auch ziemlich fein sein, ich genieße sie vor allem beim Putzen, Einkaufen und solchen Tätigkeiten :D da schafft man dann monatlich quasi ein paar ''Zusatzbücher'' die man lesend nicht noch meistern könnte.

      Tschick finde ich bisher super, der Leser passt auch hier exakt (finde ich).

      Liebe Grüße!

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  3. Puh, mit solchen Heimatkrimis kann ich irgendwie nicht sooo viel anfangen. Ich weiß aber auch nicht so direkt, warum. Ich mag Dialekt in Büchern einfach nicht so, und manchmal werden mir auch zu viele Vorurteile oder Besonderheiten der jeweiligen Region herausgearbietet. Ist halt nicht so mein Stil.

    Freut mich aber trotzdem, dass deine Begeisterung für Hörbücher wieder entfacht werden konnte ;)

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