Donnerstag, 31. Dezember 2015

Jahresrückblick 2015 [Statistik]

3...2...1.....und da ist es tatsächlich schonwieder vorbei, das Jahr 2015! Da läuft man ein bisschen seine Regale ab, entnimmt ein Buch und ein paar Seitenschläge später steht ein neues Jahr bevor. Mir kommt es tatsächlich vor, als wäre es derart kurz gewesen. Abgesehen vom 25igsten Geburstag möchte ich euch jetzt zeigen, was dieses Jahr mir während seines gefühlt kurzen Waltens gebracht hat.



Da ich Ende letzten Jahres mein Germanistik Studium abgeschlossen hatte, war es für mich dieses Jahr Zeit in das Arbeitsleben einzusteigen. Ein wenig spontan habe ich mich daher bei einer Buchhandlung beworben, wo ich auch genommen wurde. Seit Februar habe ich mich tapfer eingearbeitet und kann behaupten, dass ich nun in den meisten Abteilungen halbwegs sattelfest bin.

Vollzeit zu arbeiten war aber in jedem Fall eine große Herausforderung für mich, die mich nicht selten an die Grenzen meiner Belastbarkeit gebracht haben (die Arbeitszeiten im Handel sind nunmal nicht immer human). Ich kann also nicht nur Gutes berichten, trotzdem bleibt Buchhändlerin mein Traumjob. In Summe bin ich also trotzdem sehr zufrieden und ich freue mich auf ein weiteres Jahr in diesem Berufsfeld.

Aufgrund der vielen Arbeit hatte ich auch weit nicht mehr soviel Zeit und Muße mich in meiner Freizeit ebenso ausgiebig der Lektüre zu widmen wie in den vorhergehenden Jahren. So habe ich zwar großspurig ein Jahresziel von 60 Bücher festgelegt gehabt, dass ich mir jedoch im Oktober selbst auf 45 Bücher gedrosselt habe. Zwar hätte ich mit viel Mühe die Zahl von 60 erreichen können, aber nur mit großen Abzügen in anderen Bereichen. Darauf wollte ich dann auf jeden Fall verzichten. Dieses Jahr möchte ich in dieser Hinsicht wirklich kürzer treten und genau das lesen, worauf ich Lust habe -ganz gleich ob es sich dabei um ein dickes, ein dünnes Buch, eine SuB-Leiche oder einen Neuzugang handelt. Dementsprechend bleibe ich dieses Jahr erstmals seit langem challangefrei. Ich bin gespannt wie es mir damit gehen wird und ob das Lesen dadurch nicht zu kurz kommen wird.

Nun jedoch wieder zu 2015 und den lesetechnischen Fakten:

  • Gelesene Bücher: 46
  • Gelesene Seiten: 17.237
  • Gelesene Seiten/Tag: 47

  • Hörbücher: 10
  • Gehörte Stunden: ca. 57 h

Wenngleich meine Statistik im gedruckten Bereich natürlich karger ausfällt als im Vorjahr, habe ich zumindest eine gute Menge an Hörbüchern zu verzeichnen, die ich erst dieses Jahr entdeckt habe. Ich bin über dieses Medium wirklich sehr glücklich, da es mir ermöglicht hat auch mit müden Augen noch in Geschichten eintauchen zu dürfen.

Zum Schluss möchte ich euch nun noch meine Buch-und Hörbuchhighlights und Jahres vorstellen, die ich jetzt einfach rückblickend spontan nach Gefühl auswählen werde.



Ich hoffe, dass ich auch im kommenden Jahr wieder soviele tolle Lese-und Hörbuch Erlebnisse haben werde und wünsche mir und all den lieben anderen Bloggern ein hervorragendes literarisches Jahr!

Mittwoch, 30. Dezember 2015

Daughter of Smoke and Bone [Rezension]

Kurz vor Jahresabschluss habe ich gemütlicherweise noch einmal frei und trotz des schönen Wetters klemme ich mich gerne hinter die Tasten, um eine letzte Rezension zu verfassen. Als Büchernarr neigt man ja mitunter schonmal zum Stubenhockertum. Bei guter Lektüre, wie sie bei diesem Buch auf jeden Fall gegeben war, stören Wohnungsstunden aber auch keineswegs.



Inhalt:


Die 17-jährige Karou führt ein sonderbares Doppelleben, das sie jedoch meistens sehr gut in Balance bringt. Einerseits versucht sie ein normales Leben als Kunststudentin in Prag, zugleich erledigt sie gefährliche Aufträge für den Wunschhändler Brimstone, die sie mit Hilfe von Portalen in die ganze Welt führen. Auch wenn sie dabei mitunter in Lebensgefahr schwebt, kann sie sich keine andere Welt vorstellen. Bis eines Tages geflügelte Kreaturen alle Portale zerstören und sie allein in Prag zurück bleibt.

Mistys Meinung:


Dieses Buch geisterte schon eine ganze Weile durch diverse Nachbarblogs, weswegen ich schon öfters darauf gestoßen war. Als dann noch einige meiner Lieblingsblogs sehr positiv darüber berichteten, bekam ich so richtig Lust darauf es endlich zu lesen. Kurz vor Weihnachten durfte der erste Bannd dann bei mir einziehen.

Bereits auf der ersten Seite konnte mich der Schreibstil der Autorin überzeugen und ich stellte dafür einige andere Bücher vorerst auf Eis. Manch eine Formulierung war mir zwar ein wenig zu überspitzt, aber davon ließ ich mich auf Dauer nicht stören. Die phantastischen Wesen, die in dieser Geschichte Einzug halten werden wirklich hervorragend von ihr beschrieben und ihre körperlichen Besonderheiten (davon haben all die Chimären natürlich reichlich zu bieten) werden für den Leser ausgesprochen plastisch. Ebenfalls sogleich mitgerissen wurde ich von den atmosphärischen Kampfszenen, die sich wirklich in wenigen Büchern so gut genießen lassen.

Ein kleiner Minuspunkt war bei mir -wie in vielen Büchern- die Konzentration auf die Liebesgeschichte, die sich leider ein wenig zu sehr auf "Füreinander bestimmt sein" stützt. Abgesehen davon, dass ich es literarisch gerne unschnulzig habe, bevorzuge ich es doch, wenn zwei Charaktere authentische Konflikte ausfechten müssen, ehe sie miteinander zurecht kommen. Die beinah grundlos an sich selbst leidenden Kämpfertypen entsprechen da weniger meinem Leseinteresse.

Aber über diesen Minuspunkt habe ich wirklich gerne hinweggesehen, da die Autorin auch sehr viel für Platz für die unterschiedlichen Chimären und deren Welt einräumt. Zudem erzeugt sie einen gelungenen Spannungsbogen sowie ein aufwühlendes Ende, das ich so nicht voraus sehen konnte. Ich bekam sogleich Lust auf den zweiten Band (der ebenfalls sogleich von mir gekauft wurde), möglicherweise haben wir hier also sogar einen jener seltenen Fälle, da ich zwei Bücher einer Reihe hintereinander lese.

Fazit:


Ein sehr gelungenes Leseerlebnis, das abgesehen von kleinen Abzügen für die ausführliche Liebesgeschichte (hätte knapper ausfallen können) wirklich Fantasy vom Feinsten war.

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Titel: Daughter of Smoke and Bone
Autorin: Laini Taylor
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 492 Seiten
Reiheninfo: Band 1/3

Samstag, 26. Dezember 2015

Golem und Dschinn [Hörbuch-Rezension]

Nun hat das Weihnachtsgeschäft, das den Buchhandel im Dezember wirklich ordentlich auf Trab hält sein Ende genommen und ich komme dazu wieder mal Luft zu holen. Rückblickend muss ich trotzdem sagen, dass mir der Trubel sogar Spaß gemacht hat und ich gerne Geschenke anderer Leute einpacke, sofern es sich dabei um Bücher handelt. Aufgrund des hohen Andrangs beherrsche ich diesen "Skill" nun recht passabel. Durch die stressige Zeit hat mich jedenfalls ein ganz besonderes Hörbuch begleitet, das ich heute näher vorstellen möchte.



Inhalt:


Chava, ein Golem aus Lehm, wurde einzig aus dem Zweck heraus geschaffen ihrem Meister zu dienen. Sie spürt intuitiv seine Wünsche und Sehnsüchte, um diese sogleich erfüllen zu können. Doch bereits kurz nachdem sie zum Leben erweckt wurde, verstirbt ihr Meister und sie ist gänzlich auf sich allein gestellt. Dabei landet sie ausgerechnet in der menschenreichen Stadt New York, in deren zahlreichen Straßen und Gassen sie sich verirrt, während all die Gedanken der Menschen sie fast in den Wahnsinn treiben. Zur selben Zeit entschlüpft ein tausend Jahre alter Dschinn in ihrer Nähe einer Flasche, in welcher ein Zauberer ihn gebannt hatte. Auch für ihn, der es gewohnt war durch die Wüsten Syriens zu fliegen ist diese neue Welt zunächst ein großer Schock. Unweigerlich begegnen die beiden fantastischen Wesen einander auf ihrer Suche durch die Stadt.

Mistys Meinung:


Ich hatte diese Geschichte bereits im Auge, da sie kurz vor der Veröffentlichung (als Printmedium) stand. Allerdings hatte ich einige Vorbehalte was ihren Inhalt anging. Ehrlich gesagt konnte ich mir nicht vorstellen, wie diese beiden Wesen funktionieren sollten. Da ich dennoch neugierig blieb versuchte ich es dann zumindest endlich mit dem Hörbuch.

Gute Entscheidung! Diese Geschichte funktioniert nämlich ganz wunderbar und übertrifft in ihrem gekonnten Genremix wirklich alle meine Erwartungen. Der Titel lässt irgendwie anklingen, dass man sich auf Fantasy einstellen sollte, gleichzeitig suggeriert das Cover jedoch einen historischen Roman. So erhält der Leser oder Hörer zwei fantastische Figuren, deren Handlungsraum in das New York um die Jahrhundertwende gesetzt wird.

Diese Umstände stören sich keineswegs aneinander, zumal die Geschichte für mich viel stärker auf das Innenleben und Verhalten aller Figuren (und da gibt es durchaus einige menschliche) gelenkt wird. Dabei lenkt die Autorin einen Großteil des Buches auf Themen wie Einsamkeit, Freundschaft und der Schönheit des Lebens. Das gelingt ihr dabei wirklich meisterhaft, ohne dass ich einmal das Gefühl gehabt hätte, dass all diese Elemente nicht zusammen passen. Ich habe das Hörbuch sogar meiner Mutter empfohlen, die eine große Abneigung gegen Fantasy hat und auch sie hat die Geschichte in vollen Zügen genossen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr feinfühlig und in seinen unterschiedlichen Beschreibungen zugleich realistisch und magisch. Dadurch wurde ich von Anfang an in die Geschichte hinein gezogen und konnte mich ihr und ihren Figuren gar nicht mehr entziehen. Dabei ist natürlich auch besonders der Sprecher Boris Aljinovic hervor zu heben. Seine angenehm weiche Stimme und seine jeweiligen Imitationen der Figuren machten die Geschichte für mich erst so richtig lebendig. Egal ob er weiblich, männlich, jung, alt - jede Stimme und Tonlage wirkte vollkommen authentisch.

Fazit:


Eines der schönsten und gelungensten Hörbücher, das mir bisher untergekommen ist. Die Geschichte ist außergewöhnlich und sehr ergreifend, wobei ihr vom Sprecher sehr einfühlsam Leben eingehaucht wird. Große Empfehlung!

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Titel: Golem und Dschinn
Autorin: Helene Wecker
Sprecher: Boris Aljinovic
Hörzeit: 7h 30 min

Sonntag, 20. Dezember 2015

Ein Friedhof auf Facebook [News]

https://www.facebook.com/friedhofdervergessenenbuecher/

 Seit längerer Zeit schon spiele ich mit dem Gedanken, meine virtuelle Bibliothek auch auf Facebook online zu schicken, habe jedoch dann meistens gezögert. Einerseits hatte ich immer wieder Vorbehalte gegen dieses soziale Netzwerk, andererseits war ich auch ein wenig zu faul das ganze wirklich in Angriff zu nehmen.

Kurz vor Jahresbeginn habe ich mich nun jedoch mithilfe meines HTML-Regalpolierers aka Freund aufgerafft und mache diesen mitunter recht ruhigen Ort auch auf Facebook publik. Ich denke doch, dass mir dieser Schritt in Zukunft die Kommunikation um einiges erleichtern wird.

Auch kleinere Updates wie Lesefortschritte und Buchbilder lassen sich dort viel leichter unterbringen. Meine bisherigen Polstergeister sind natürlich herzlich eingeladen der Seite einen Besuch abzustatten. Ihr dürft natürlich auch sehr gerne den allseits bekannten Daumen drücken oder eine Inschrift hinterlassen, die ich dort viel schneller beantworten kann.


https://www.facebook.com/friedhofdervergessenenbuecher/


Sofern euer Blog auf FB vertreten ist, könnt ihr mir den Link gerne in den Kommentaren hinterlassen und mir somit einiges an Suchaufwand ersparen. Ansonsten wünsche ich meinen Lesern einen schönen 4. Adventsonntag und hoffe, dass ihr emsig plant euren Liebsten Bücher zum Fest zu schenken!

Vorweihnachtliche Grüße einer virtuellen Wärterin

Sonntag, 13. Dezember 2015

Wer die Nachtigall stört [Hörbuch-Rezension]

Der Dezember ist dieses Jahr für mich erstmals eine sehr arbeitsreiche Zeit, trotzdem begegne ich ihm so gut gelaunt wie seit meiner Kindheit nicht mehr. Das Weihnachtsgeschäft ist zwar sehr stressig, aber die Blütezeit des Buchhandels miterleben zu dürfen macht mir trotzdem großen Spaß. Aktuell entspanne ich mich Abends allerdings lieber mit einem Hörbuch, denn normalen Seiten, so habe ich aber auch endlich diese langen Kapitel hinter mir.



Inhalt:


Die beiden Kinder Scout und Jem Finch wachsen im Alabama der 1930er Jahre heran und genießen das privilegierte Leben wohlhabender Weißer zu dieser Zeit. Spielerisch bewegen sie sich in ihrem kleinen Universum, das sich hauptsächlich auf den eigenen Haushalt und die Nachbarshäuser beschränkt. Ihr größter Verlangen besteht darin einmal den sich stets versteckt haltenden Nachbarn Boo Radley zu Gesicht zu bekommen. Während sie wilde Pläne aushecken und sich Träumereien hingeben, um diesen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen, begegnet ihnen die politische Realität dieser Zeit mit aller Härte.


Mistys Meinung:


Dieses Buch ist mir in meiner Leselaufbahn bereits recht oft begegnet und da es gewissermaßen als einer der modernen Klassiker gilt, nahm ich mir stets vor es eines Tages zu lesen. Nach der überraschenden Erscheinung von "Gehe hin, stelle einen Wächter" entdeckte ich, dass es die Nachtigall auch als Hörbuch gab und ergriff auf diesem Weg endlich Initiative.

Was die eigentliche Rezension angeht, fällt es mir ein wenig schwer mich zu äußern. Deswegen formuliere ich jetzt erst einmal ganz simpel vorneweg: Mir hat diese Geschichte nicht gefallen. Ich habe eine Weile überlegt, ob dies am Medium des Hörbuchs liegen könnte, bin aber zum dem Schluss gekommen, dass ich als Buch wohl noch weniger damit hätte anfangen können, da ich die Handlung ohne die Aufbereitung der Leserin Eva Mattes noch langweiliger gefunden hätte.

Das Hörbuch an sich finde ich soweit ganz gut gestaltet und mochte die Stimme der Leserin auch über weite Teile, nur die Geschichte an sich gab für mich einfach zu wenig her. Das führte dazu, dass ich über 2 Monate gebraucht habe, bis ich das Hörbuch wirklich fertig gehört hatte. Natürlich erkenne ich den ernsten Einschlag der Geschichte, die auf ihre Weise mithilfe der Figuren stark die Ungerechtigkeit des Rassismus in den Südstaaten der USA aufzeigt und bereits erste Ansätze zu einem Umdenken aufzeigt, aber das ändert für mich nichts daran, dass ich mich mit dem langsamen Handlungsaufbau gar nicht zurecht gekommen bin.

Lange Zeit wartet man als Leserin/Hörerin nunmal darauf, was es mit dem mysteriösen Boo Radley auf sich hat und die Autorin konzentriert sich zunächst ausgesprochen stark auf diesen Teil der Geschichte, sodass man etwas Außergewöhnliches und Gruseliges in dieser Richtung erwartet. Dann schwenkt sie jedoch überraschend zur Thematik des Rassismus. Somit wartete ich eine gefühlte Ewigkeit, wie sich der ganze Bogen denn nun letztlich wieder schließen würde. Dies passiert gegen Ende hin auch, allerdings hatte ich zu diesem Zeitpunkt bereits kein Interesse mehr daran.

Irgendwie sieht man sich ein wenig gezwungen sich schlecht zu fühlen, wenn man Bücher oder Texte kritisiert, die ein ernstes menschenrechtliches Thema zum Inhalt haben. Für seine Zeit mag der Zeitgeist des Buches auch durchaus bermerkenswert gewesen sein, aber literarisch taugt es für mich leider nicht genug.

Fazit:


Wenngleich die Geschichte bereits gekonnt Kritik an den Umständen ihrer Zeit übt, ist die Handlung für mich nicht überzeugend und langweilte mich in weiten Teilen zu sehr.

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Titel: Wer die Nachtigall stört
Autorin: Harper Lee
Sprache: Deutsch
Gelesen von: Eva Mattes
Hörbuch-Dauer: 12h 22 min

Sonntag, 6. Dezember 2015

Leseliste November [Statistik]

Und plötzlich ist er wieder angebrochen, der letzte Monat des Jahres. Den November habe ich jedenfalls recht gemütlich verbracht, auch was das Lesen angeht. Witzigerweise habe ich eigentlich sehr oft gelesen, beinah jeden Tag wurde es mehrmals ein Griff zu einem Buch. Da ich aber nie wirklich lange gelesen habe, wurden es schließlich nur zwei Bücher. Aber mittlerweile hat das Weihnachtsgeschäft im Buchhandel begonnen und ich muss sehr viele Stunden zusätzlich arbeiten. Überraschenderweise gefällt es mir im Moment aber sehr gut und es freut mich wirklich sehr wieviele Menschen Bücher zu Weihnachten verschenken. Dieses Medium ist nach wie vor top aktuell!



  • Stephen King: Tot
  • Jeff Kinney: Gregs Tagebuch (1: Von Idioten umzingelt)

  • Gelesene Bücher: 2
  • Gelesene Seiten: 970
  • Gelesene Seiten/Tag: 33 

30 Seiten pro Tag sind natürlich keine leserische Höchstleistung, aber nebst einer 50 Stunden Woche eigentlich sehr annehmbar. Abgesehen davon bin ich lesemäßig momentan sehr entspannt geworden und möchte es auch nächstes Jahr entsprechend gemütlich angehen. Neben der Arbeit ist es mir einfach zu stressig mich Bücher-Challenges zu stellen, zumal ich soviele tolle, neue Bücher als Leseexemplare herein bekomme, die ich dann gerne vorziehe (wodurch mein SuB natürlich kontinuierlich wächst). Ich bin schon gespannt, ob ich durch den fehlenden Ansporn sogar unter 30 Bücher kommen werde. Aber das wird ein durchaus interessanter Selbstversuch werden.

Zu den gelesenen Büchern dieses Monats kann ich jedenfalls sagen, dass sie mich beide gut begleitet haben. Stephen Kings dritter Roman der Reihe vom Dunklen Turm hat wirklich begeistern können und dazu gebracht ganz erpicht darauf gemacht auch den weiteren Handlungsfortlauf zu verfolgen. Gregs Tagebuch hingegen war ein Spontangriff, nachdem eine Arbeitskollegin von mir gemeint hatte, sie fände die Büchlein eigentlich recht unterhaltsam. Ich hatte sie bisher ehrlich gesagt als sogenannten Klamauk abgetan. Doch während des Lesens wurde ich eines Gegenteils belehrt und fand den ersten Teil tatsächlich ganz amüsant.

Neben dem Lesen konnte ich dieses Monat vor allem die drei wichtigsten "K"s des Winters genießen, die sich Kekse, Kerzen und Katze heißen und sehr zu meinem allgemeinen Wohlbefinden beigetragen haben. Zudem bin ich erstmals dazu gekommen ein Malbuch für Erwachsene zu versuchen (der Zusatz "für Erwachsene" sagt hierbei übrigens lediglich aus, dass die auszumalenden Formen und Figuren sehr ins Detail gehen und von der Komplexität her nicht wirklich für Kinder geeignet sind...sonst gar nichts!). Vielleicht werde ich dieses "Genre" einmal in einem eigenen Post vorstellen. Nebenbei konnte ich jedenfalls sehr gut an meinem Hörbuch weiterhören, sodass ich dieses Jahr "Wer die Nachtigall stört" auch noch zu Ende bringen dürfte.

Einen schönen gemütlichen Dezember mit allem Drumherum wünsche ich meinen lesebegeisterten Lesern!

Sonntag, 29. November 2015

Tot [Rezension]

Dieses Lesejahr lasse ich gerade sehr gemütlich ausklingen. Meine anfangs so übertriebene Jahreschallenge habe ich um weitere 5 Bücher gekürzt und so habe ich zumindest mal keinen Lesestress. Daher reise ich nur sehr gemächlich durch die Seiten, kann aber gerade deshalb jede Geschichte in Ruhe auskosten. Thematisch bin ich allerdings weit abseits der Festtagsbücher.


Inhalt:


Achtung Spoiler!

Roland und seine zwei Begleiter wagen sich auf ihrer Reise zum Dunklen Turm immer weiter durch die sterbenden Gebiete von Mittwelt vor. Während es ihnen gelingt die äußeren Gefahren zu überstehen, führt Roland einen innerlichen Kampf mit seinen Gedanken und gespaltenen Erinnerungen. Diese drehen sich hauptsächlich um den Jungen Jake, der von ihm zurückgelassen und dadurch zum Sterben verurteilt war. Roland droht über der Frage, ob Jake nun tot oder lebendig ist wahnsinnig zu werden.

Mistys Meinung:


Der erste Band dieser Reihe hat mich wirklich überlegen lassen, ob ich mich mit einer solchen Endzeit-Geschichte beschäftigen möchte. Der zweite Band jedoch konnte mich viel mehr begeistern, wenn er auch seine Längen hatte. Der dritte Band nun jedoch hat mich vollends von dieser Erzählung überzeugt. Selbst wenn es nun die nächsten ein, zwei Bände wieder träger sein sollten, habe ich wohl genug Begeisterung mich nicht vom Weiterlesen abbringen zu lassen.

Die Geschichte und Vergangenheit von Roland geht in diesem Buch weiter in die Tiefe, was einen die Gesamtumstände noch besser begreifen lässt. Zudem bringen auch die anderen Hauptfiguren sehr viel in die Geschichte ein und sorgen dafür, dass sie vielfältig ausgebaut werden kann. Dass nun auch der Junge Jake wieder auftaucht halte ich für besonders gelungen und finde, dass sie dadurch -soweit dass in einer solchen Umgebung vorstellbar ist- mehr Farbe bekommt.

Neben den Hauptfiguren sorgt King zudem für viele weitere interessante und einzigartige Figuren sowie Kreaturen, die dafür sorgen, dass die Geschichte wirklich nicht langweilig wird. Die Ideen und Neuerungen des Autors in diesem Band bringen wirklich sehr viel neuen Lesewind in die anfangs etwas träge Geschichte von Roland. Nun kann ich mir auch wirklich sehr gut vorstellen, dass die nächsten vier Bände nötig sein werden um seine Reise zu erzählen (vom ersten Band ausgehend hatte ich bereits befürchtet die Handlung würde sich unnötig strecken).

Nur die lange Passage von Jake in dessen Welt fand ich ein kleines bisschen langweilig, wobei ich auch sagen muss, dass sie ihre Berechtigung hat und eine kürzere Version nicht entsprechend für Stimmung gesorgt hätte. Dies lässt sich eigentlich für alle Figuren so formulieren; zwar war es mitunter ein wenig anstrengend sie und ihre Welt zu verfolgen, dafür wirken sie im späteren Handlungsverlauf auch authentisch.

Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf den nächsten Band.

Fazit:


Eine überaus gelungene Fortzung und der erste Band dieser Reihe, der mich vollkommen überzeugen konnte. Ich empfehle einem jeden, dieser Reihe zumindest bis zu diesem, dritten, Band eine Chance zu geben!

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Titel: Tot
Autor: Stephen King
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 752 Seiten
Reiheninfo: Band 3/7 der Dunklen Turm- Reihe

Sonntag, 22. November 2015

Glück ist eine Gleichung mit 7 [Rezension]

An nicht geschriebenen Rezensionen habe ich zwar keine so große Auswahl wie an nicht gelesenen Büchern, dennoch kann ich momentan definitiv auf einige zurück greifen. So fiel mir die Entscheidung heute gar nicht so leicht, da einige tolle Bücher noch darauf warten, dass ich über sie berichten möge. Den Sieg davon getragen hat aber schließlich dieses tolle Stück Literatur:

Inhalt:


Die kleine Willow ist in vielerlei Hinsicht ausgewöhnlich: sie verfügt über eine für ihr Alter erstaunliche Intelligenz, die sie auch ausgiebig für allerlei Studien in den unterschiedlichsten Wissenschaften nützt. Dabei bringt sie eine Euphorie an den Tag, die ihresgleichen sucht. Allein die soziale Integration fällt ihr recht schwer, wodurch sie sich jedoch nicht entmutigen lässt, da sie bei ihren Eltern allen Rückhalt findet, den sie benötigt. Als sie diese jedoch bei einem tragischen Unfall verliert hebt dies ihre bisherige Welt vollkommen aus den Angeln...

Mistys Meinung:


So tragisch, wollte ich den Inhalt jetzt eigentlich gar nicht ausklingen lassen, denn diese Geschichte ist eigentlich trotz der erwähnten Handlung nur in kleinen Teilen traurig. Dazu jedoch gleich.

Um dieses Buch bin ich auch einige Male herum gestrichen, der Titel und das Cover haben mich nämlich sogleich angezogen, allerdings gibt es ja ausreichend Bücher auf dieser Welt und ein nicht unbeachtlicher Teil davon befindet sich bereits auf meinem SuB! Schließlich habe ich diesem Buch aber doch eine Chance gegeben (mit dafür entschieden hat übrigens eine gute Rezension von Nana).

Bereits nach wenigen Seiten war ich sehr froh über diese Entscheidung, da ich mich von Beginn an mit der liebenswürdigen und originellen Protagonistin anfreunden konnte. Willow ist einer jener exzentrischen Charaktere, die ich wegen ihrer Fähigkeiten und Eigenheiten sehr schätze und mich stets an einige meiner nerdigen Freunde erinnern (die mir natürlich sehr am Herzen liegen). Als dann jedoch weitere Figuren die Bühne betraten, die ebenfalls allesamt aus unterschiedlichen Gründen Besonderheiten aufwiesen, hatte ich zunächst die Befürchtung, dass es sich dabei um einen "Overkill" handeln könnte. Autoren neigen ja immer wieder dazu ihre Figuren mit herausragenden Eigenschaften zu bedenken. Irgendwie fügten sich die Charaktere dieser Geschichte dann jedoch ganz wunderbar in die Handlung, ohne diese dadurch entgleisen zu lassen.

Stichwort Handlung: Wie bereits erwähnt scheint diese zunächst stark auf das große Unglück in Willows Leben konzentriert zu sein. Dieser Part ist natürlich ausgesprochen traurig zu lesen, dennoch ist das Gesamtkonzept der Geschichte sehr positiv und passt perfekt zum positiven Wesen von Willow. Ich finde zudem, dass der Autorin eine schöne Balance zwischen Anpassung und Individualismus ihrer Figuren gelingt.

Einzig gegen Ende hin schlägt sie ein wenig über die Stränge, was die Lösung gewisser finanzieller Probleme der Figuren anbelangt. In dieser Hinsicht hätte ich mir weniger "Deus ex Machina" gewünscht, aber solche Twists ist man als Bücherfreund ja bereits gewöhnt.

Fazit:


Eine sehr liebenswerte Geschichte über eine noch liebenswürdigere Hauptfigur, die nicht zuletzt die anderen Figuren, sondern auch den Leser beigeistert.

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Titel: Glück ist eine Gleichung mit 7
Autorin: Holly Goldberg Sloan
Sprache: Deutsch
Hardcover: 304 Seiten

Sonntag, 15. November 2015

Harry Potter und der Stein der Weisen - Schmuckausgabe [Rezension]

Schön langsam kühlt dieses Jahr nun doch ab und im Handel kündigt sich leider unabwendbar das Weihnachtsgeschäft an. Daher treffe ich aktuell lieber Vorkehrungen genügend Essensvorrat in der Wohnung zu haben, bevor dieser Wahnsinn beginnt und ich mich lediglich von der Arbeit nach Hause schleppen kann. Ich habe ja bereits angekündigt, dass es im letzten Monat noch ruhiger hier zugehen wird, daher hier nun eine kurze Rezension, die mir doch am Herzen liegt.

Inhalt:


Ich denke ein jeder, der auch nur annähernd in Kontakt mit Büchern oder anderen Medien gekommen ist kennt die Geschichte des jungen Zauberers Harry, der auf wundersame Weise den Todesfluch von Lord Voldemort entgeht und zu einer großen Berühmtheit in der fiktiven und wirklichen Welt heran wächst. In diesem Band bekommt er erstmals seinen Brief aus Hogwarts und erfährt, dass es ihm bestimmt ist sich an diesem magischen Ort ausbilden zu lassen.


Mistys Meinung:


Meine Harry Potter Phase ist nun wirklich schon ewig her und sie war auch nie so intensiv wie bei anderen Fans. Zwar habe ich natürlich auch jährlich auf das Erscheinen des jeweils neuen Bandes gewartet und konnte mich mit den Figuren, die meist nur wenig jünger waren als ich selbst, sehr gut identifizieren und wie ein jeder wünschte ich mir, ich könnte ebenfalls Hogwarts besuchen. Allerdings habe ich auch als Kind schon sehr viele verschiedene Bücher gelesen und hatte anstelle von Rowling sehr viele Autoren, die wirkliche Herzensbücher von mir verfasst haben.

Der ganze Hype hat mich schließlich ebenso genervt und ich habe mich noch mehr auf andere Bücher konzentriert, sodass die Welt um Harry Potter zwar durchaus wichtig gewesen ist, aber gerade literarisch keineswegs die einzige prägende Reihe. Daher war ich zunächst eigentlich nicht sonderlich von der Idee einer Schmuckausgabe angetan. Als ich sie dann jedoch im Geschäft in Händen hielt, war ich wirklich entzückt von all den tollen Zeichnungen und seitengroßen Illustrationen. Dennoch legte ich sie zweimal wieder zurück, da ich mir dachte es wäre schade ein Buch nur wegen der Zeichnungen zu kaufen, wenn ich es nicht noch einmal lesen wollte. Dann konnte ich aber doch nicht widerstehen und wieder zuhause war ich so fasziniert, dass ich beschloss das ganze Buch - nach über 10 Jahren- wieder zu lesen.

Gesagt getan. Und wie war ich verzaubert! Ehrlich gesagt hatte ich an einigen Stellen Gänstehaut, da ich mich plötzlich sehr gut an die jeweilige Situation und meine Gedanken zu der Zeitpunkt des Erstlesens (mit wohl 8 Jahren) erinnern konnte. Zudem sind einige Anspielungen der Autorin wirklich sehr witzig, wenn man weiß wie die Geschichte weitergeht. Die Illustrationen waren zudem auf jeder neuen Seite wieder eine große, schöne Überraschung, die mir das Lesen überaus versüßt haben. Ich finde sie ausgesprochen gelungen und es gefällt mir, dass viele der Figuren und Kreaturen von Jim Kay ganz neu interpretiert wurden, sodass sie sich auf jeden Fall von den Filmen abheben.

In Summe war dieses Buch also eine vollkommen gelungene Mischung aus nostalgischem Ausflug und neuen farbenprächtigen Eindrücken. Ich bin nun tatsächlich wieder ein wenig im Potter-Fieber und würde mich irrsinnig freuen, sollte es sich ergeben, dass auch die restlichen Bände so gestaltet werden (wenngleich das bei der hohen Seitenzahl der späteren Bände schwierig werden sollte).

Das Buch ist auf jeden Fall ein Gewinn für ein jedes Regal!

Fazit:


Ein wunderschöner Band, den ich wirklich wärmstens empfehlen würde, selbst wenn man (noch) kein eingefleischter Fan dieses Zauberer ist. Für all jene, die Harry bereits in der Kindheit begleiten durfte ein Muss!

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Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen
Autorin: Joanne K. Rowling
Illustrator: Jim Kay
Sprache: Deutsch
Hardcover: 256 Seiten

Sonntag, 8. November 2015

Leseliste Oktober [Statistik]

Da ist er auch schon, der Einbruch. Nicht im räumlichen Sinne natürlich, sondern in meiner Leselaune. Im Oktober habe ich beschlossen meine Challenge um 10 Bücher zu kürzen, da ich ansonsten wirklich nurmehr Kampflesen betreiben hätte müssen und darauf hatte ich absolut keine Lust mehr. Somit war ich gleich mal mehrere Bücher voraus und habe mich auf diesen Lorbeeren ordentlich ausgeruht. Dann allerdings den Wiedereinstieg verpasst und so befinde ich mich mal wieder in einer gehörigen Flaute. Das belastet mich allerdings nicht weiter und ich präsentiere euch gerne die wenigen Bücher, die ich im Oktober noch gelesen habe.


  • Joanne K. Rowling: Harry Potter und der Stein der Weisen (Schmuckausgabe)
  • Holly Goldberg Sloan: Glück ist eine Gleichung mit 7
  • Helen MacDonald: H wie Habicht

  • Gelesene Bücher: 3
  • Gelesene Seiten: 970
  • Gelesene Seiten/Tag: 31

Zahlenmäßig sieht das natürlich ein wenig nüchtern aus, aber aktuell gefällt mir meine beinah lesefreie Zeit recht gut. Ich tanke noch ordentlich Energie, bevor dann der Weihnachtswahnsinn im Buchhandel ausbricht (und ich Arbeitswochen von über 50 Stunden haben werde). Juhu. Schätzungsweise werde ich daheim dann vermutlich auch kein Buch mehr freiwillig anfassen, also stellt euch schonmal darauf ein, dass mein Blog im Winter ein bisschen einfrieren wird.

Jetzt aber zu den gelesenen Büchern. Auch ich konnte nicht an der wunderschönen Schmuckausgabe von Harry Potter vorbei gehen, obwohl ich sie dreimal fast wieder aus der Hand gelegt hätte! Gott sei Dank habe ich sie mir dann aber doch gegönnt, denn ich war wirklich entzückt von den herrlichen Zeichnungen. Da ich mich jedoch nicht auf sie beschränken wollte, habe ich jetzt seit beinah 10 Jahren wieder ein Harry Potter Buch gelesen und muss sagen, dass ich positiv überrascht gewesen bin wie schnell ich wieder in diese Zauberwelt abgetaucht bin. Zudem habe ich mich daran erinnert, wie ich diesen ersten Band damals als Kind gelesen habe und welche Gedanken ich dabei hatte. Nostalgisch wertvoll dieses Stück!

H wie Habicht war ein merkwürdiges Stück Literatur und ich habe bereits in meiner Rezension zum Ausdruck gebracht, dass es mir zwar irgendwie gefallen, mich aber gleichzeitig recht verwirrt hat. Glück ist eine Gleichung mit 7 hingegen konnte mich vollends überzeugen. Zu Beginn hatte ich ein wenig Sorge, dass es eines jener Bücher werden könnte, da die Autorin krampfhaft versucht besondere Persönlichkeiten zu erschaffen, doch dem war dann nicht so. Die Figuren heben sich zwar allesamt vom Durchschnitt ab, wirken dabei jedoch nicht übermäßig inszeniert. Ein sehr schönes Lesevergnügen!

Das war es vorerst auch schonwieder von mir und meinen buchischen Erfahrungen. Aber ich werde dieses Monat sicher noch einige Rezensionen abhaken.

Ein schönes, hoffentlich lesetechnisch erfolgreiches Monat!

Sonntag, 18. Oktober 2015

Der gute Gott von Manhattan [Hörspiel-Rezension]

Eine 8-stündige Busfahrt hat natürlich auch Vorteile. Neben paralyseartigem Starren in die Autobahnlandschaft und wiederholtem Positionswechsel kann man nämlich ganz wunderbar Hörbücher hören. Somit habe ich es jetzt nach Monaten endlich geschafft mein Rezensionsexemplar von Der gute Gott von Manhattan vollständig anzuhören. Wie es mir damit ergangen ist, möchte ich euch nun berichten.


Inhalt:


Der sogenannte gute Gott von Manhattan muss vor einen Richter treten, da ihm vorgeworfen wird Bombenattentate auf Liebende auszuüben. Rückblickend erfährt man von seinem letzten Opfer Jennifer, eine Studentin der Politikwissenschaften, welche auf einer Reise nach New York auf den Geschäftsmann Jan trifft. Sie ermutigt ihn ihre Zeit gemeinsam zu verbringen und dabei entdecken sie langsam die Liebe zueinander. Im Gefühlstaumel verstärken sich die gegenseitigen Liebesschwüre bis sie ein Maß erreichen, da der gute Gott sich genötigt sieht einzugreifen.

Mistys Meinung:


Ich habe mich während meines Studiums ein ganzes Semester lang mit den Hörspielen von Elfriede Jelinek beschäftigt, die sich sehr gerne einem schnellen Verständnis entziehen. Von Frau Jelinek bin ich verstrickte, mehrdeutige Sätze und Szenen gewöhnt, einen Zugang muss mir meist erst hart erarbeiten. Ich liebe Bachmanns Lyrik und Prosa sehr und sie erschließt sich mir meistens fast von selbst, doch nach diesem Hörspiel saß ich zunächst wirklich als sehr großes Fragezeichen in meinem Sitz.

Einige Internetanalysen später war ich nicht wirklich schlauer geworden, entdeckte aber dann im Booklet welches bei der CD enthalten ist, dass Hans Höller eine gut verständliche, kompakte Interpretation verfasst hat. Als Bachmannkenner (übrigens durfte ich auf der Uni seine Vorlesungen besuchen) gelingt es ihm wirklich famos Licht in dieses sprachlich dichte Hörspiel zu bringen. Daher möchte ich jetzt auch gar keine zweitklassige Paraphrasierung seiner Zusammenfassung vornehmen, verweise aber sehr gerne auf die Texte dieses Booklets, die eine Beschäftigung mit dem Stück wirklich sehr erleichtern.

Abgesehen vom Inhalt, der wie bereits erwähnt etwas Geduld und Zeit zum Nachlesen benötigt, sofern man erst noch mehr Erfahrung für Bachmann sammeln muss, ist dieses Hörspiel unter der Regie von Gert Westphal recht gelungen. Die Sprecher passen meiner Meinung nach ganz ausgezeichnet in ihre Rollen, besonders Jennifer wird für den Hörer richtig zum Leben erweckt.

Sprachlich ist dieses Hörspiel recht poetisch und gespickt mit den typischen Formulierungen der Autorin, die ich wie immer sehr gelungen fand. Dank der medialen Aufbereitung können Fans der Autorin ihre Sprache ganz neu erleben. Wer sich bereits in Bachmanns Todesarten Projekt eingelesen hat, wird hier übrigens auch inhaltlich eine interessante Parallele entdecken.

Fazit:


Ein recht interessantes Hörspiel, das sich einem unerfahrenen Hörer (wie mir) nicht gerade leicht erschließt, jedoch dank des beigelegten Booklets einen ganz neuen Zugang zu Bachmanns Werk ermöglicht.

Vielen Dank an der Hörverlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars!

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Titel: Der gute Gott von Manhattan
Autorin: Ingeborg Bachmann
Sprache: Deutsch
Regie: Gert Westphal
Hörspieldauer: 1h 30 min

Samstag, 17. Oktober 2015

Die FBM und ich...[News]

...werden wohl keine Freunde mehr. Eigentlich habe ich ja überlegt, ob ich überhaupt etwas darüber berichten sollte, aber ganz vorenthalten möchte ich euch mein Erlebnis auch nicht. Allerdings werde ich damit wohl ein wenig gegen den allgemeinen Hype schwimmen, was jedoch unter anderem auch gesundheitliche Gründe hatte.




Dieses Jahr habe ich es zum ersten Mal auf die Frankfurter Buchmesse geschafft und zwar als Fachbesucherin (als Buchhändlerin, nicht als Blogger), aber leider war ich schon vor der 9 stündigen Busfahrt relativ verkühlt. Natürlich wollte ich trotzdem unbedingt fahren, war jedoch enorm erschöpft, als wir mit gehöriger Verspätung in Frankfurt eingetroffen sind. Trotzdem hetzten wir weiter zur offiziellen Eröffnung am 13.10.. Leider kamen wir so spät, dass ich gerade einmal die letzten 10 Minuten anhören konnte. Zurück in der Herberge freute ich mich auf eine erholsame Nacht, um am nächsten Morgen erfrischt in die Messe starten zu können.

Die Schulklassen auf meinem Stockwerk befanden jedoch es sei Zeit für PARTY HARD und von Disco-Musik, über Türenknallen, Grölen, Flaschengeklimper bis hin zu Möbelrücken war alles vertreten. Kurz nach 12 habe ich die Truppe dann mal angebrüllt, natürlich ohne Erfolg. Um halb 2 habe ich beim Nachtdienst herum gejammert, bis die Lehrer der Klasse geweckt wurden. Um 2 war somit endlich Ruhe, da ich jedoch um 6 wieder auf musste, war die Nacht alles andere als erholsam und mein Hals so dick wie meine Wut. Tja, ich werde definitiv alt...


 



Die Messe war leider dementsprechend anstrengend und der ganze Trubel hat mich wirklich überfordert. Ich durfte zwar einigen interessanten Beiträgen von Verlagen beiwohnen, was meine Laune merklich besserte, in Summe konnte mich der Auflauf jeodoch nicht begeistern. Bei den Lesungen bestand keine Chance einen Sitzplatz zu ergattern und so lehnte ich meist stark verkühlt am Rand. Im Vorfeld war mir zudem berichtet worden, die Verlage wären Buchhändlern gegenüber sehr großzügig in der Vergabe von Leseexemplaren. Das ist korrekt, allerdings nicht was Wahlexemplare angeht. Viele meiner Kollegen räumten daher wahllos Bücher en masse ab, ich hingegen hätte es auf ein, zwei ausgewählte Bücher abgesehen gehabt - keine Chance. Da der Verkauf erst ab Sonntag beginnt, konnte ich sie mir auch nicht kaufen. Ein zusätzlicher Dämpfer.

Am nächsten Tag war ich dann derart krank, dass ich in der Herberge bleiben musste. Somit versäumte ich noch Markus Heitz, was mich wirklich geärgert hat. Auf ihn hätte ich mich nämlich am allermeisten gefreut. Am Freitag war dann leider auch schon wieder die Busfahrt ins Heimatland angesagt und so sitze ich heute immer noch mit tiefem Husten wieder daheim.




Damit ich nicht nur herum gejammert habe, sei zu sagen, dass ich die Messe zumindest einmal erleben durfte und wirklich beeindruckt von der RIESIGEN Fläche gewesen bin! Ich konnte Gespräche mit Alina Bronsky und Jenny Erpenbeck verfolgen und bekam interessante Einblicke in das Verlagsleben. Der ganze Trubel wäre mir aber wohl auch ohne Erkältung sehr anstrengend gewesen und für mich hat das einmalige Erlebnis auf jeden Fall gereicht.

Sonntag, 11. Oktober 2015

H wie Habicht [Rezension]

Einen wunderschönen Morgen allen Lesern und loyalen Blogbesucher, die zumindest brav meine Beiträge verfolgen. Heute ist es Zeit bei einer Tasse Ginkgo Tee über ein Buch zu sprechen, das mich ein wenig ratlos zurück gelassen hat. Folglich weiß ich auch gar noch nicht so recht, wie ich diese Rezension am besten aufbauen sollte. Dabei dürft ihr mich natürlich gerne begleiten.


Inhalt:


Nach dem Tod ihres Vaters beschließt Helen MacDonald sich einen Habicht zu kaufen, um diesen abzurichten. Zwar konnte sie schon seit ihrer Kindheit viel Erfahrung in der Falknerei sammeln, doch wurde ihr von den eigensinnigen Habichten bisher immer abgeraten. Dennoch kann sie nichts davon abhalten ein Habichtweibchen zu erstehen, welches sie auf den Namen Mabel tauft. Mit Mabels Hilfe versucht sie nun über den schmerzhaften Verlust hinweg zu kommen.

Mistys Meinung:


Wie bereits erwähnt weiß ich überhaupt nicht wie ich dieses Buch angehen soll, weder als Leser noch als Rezensent. Banal vorneweg gesagt sei, dass es für mich unter anderem ein Coverkauf gewesen ist, da dieses Bild wirklich zu den schönsten Einbänden gehört, die mir dieses Jahr untergekommen sind. Zudem war dieses Buch sehr viel im Gespräch und ich wollte herausfinden, ob es diese Aufmerksamkeit auch verdient hat.

Obwohl ich es nun gelesen habe, kann ich diese Antwort nicht geben. Bei mir beginnt es schon damit, dass ich Schwierigkeiten habe es überhaupt einzuordnen. Zwar wird es unter Sachbuch geführt und beschäftigt sich in vielen Passagen auch mit der Falknerei und deren Vorgehensweisen und Regelungen, aber dabei macht es keineswegs halt. Es ist desweiteren auch eine Autobiograpie, soweit ich das richtig beurteilen kann, ich denke nicht, dass die Geschichte von Helen in dem Buch fiktiv aufgebaut ist. Neben dem Abtragen ihres Habichts und der Trauer über den Tod ihres Vaters widmet die Autorin aber auch sehr viele Kapitel dem britischen Autor T.H. White und dessen Werk über die Falknerei.

Grundsätzlich wäre das auch eine recht interessante und abwechslungsreiche Kombination gewesen. Allerdings bin ich leider nicht wirklich damit zurecht gekommen. Natürlich verstehe ich die Parallelen ihres Lebens und jenem von White und finde auch dass die Überschneidung zu einem großen Teil recht gut funktioniert und stimmig wirkt. Allerdings komme ich gar nicht mit ihren Interpretationen und Projektionen zurecht. Mich hat es während des Studiums schon immer massiv genervt, dass einige Forscher zugerne das Leben eines Literaten nach eigener Logik und wilden psycholgischen Ansätzen auslegen. Damit hät sich Helen MacDonalt auch nicht zurück und weiß Whites Leidenschaft zur Falknerei folgendermaßen zu deuten:

"Durch das gekonnte Abrichten eines Jagdtiers, durch die enge Bindung zu ihm, die Identifizierung mit ihm, durfte man vielleicht all seine vitalen, ehrlichen Begierden ausleben, auch die blutrünstigen, und dabei dennnoch völlig unschuldig bleiben."*

Im weiteren Verlauf fallen dann noch Begriffe wie "Potenz", "Männlichkeit", "Homoerotik" und viele mehr. Da fühlt man sich als Literaturwissenschaftlicher doch gleich ganz heimelig. Es sei denn man hatte schon immer einen kritischen Blick auf solche Auslegungen. Ich wäre sehr viel glücklicher gewesen, wenn die Autorin einfach möglichst objektiv das Leben von White aufgezeichnet hätte, ohne jede Begegnung mit seinem Greifvogel als sadistische, lustvolle Phantasie zu betiteln.

Auch ihren eigenen Rückzuck von der Zivilisation weiß sie genau zu deuten und spart auch hier nicht an Eklärungen und Einteilungen. Nichtsdestoweniger bleibt ihre Verzweiflung und Trauer für den Leser sehr greifbar und die Aufzucht von Mabel ist definitiv lesenswert. Sofern jemand meiner Besucher dieses Buch gelesen hat, würde ich mich sehr über eine Diskussion freuen.

Fazit:


Ein vielschichtiges Sachbuch, das auf sehr vielen Ebenen gleichzeitig arbeitet, jedoch eine Toleranz gegenüber literaturwissenschafltlichen Auslegungen erfordert, sofern man diesen kritisch gegenüber steht. Sicherlich ein lesenswertes Buch, das jedoch einiges an Diskussionsmaterial bereit hält.


*Helen MacDonald: H wie Habicht. Berlin: Ullstein Buchverlage 2015, S. 64.
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Titel: H wie Habicht
Autorin: Helen MacDonald
Sprache: Deutsch
Hardcover: 415 Seiten

Sonntag, 4. Oktober 2015

Verschwörung [Rezension]

Eine extra große, dampfende Tasse voll Kakao, eine frische Herbstbrise, ein mauzender Kater, gemütliche Musik - was fehlt einem Morgen wie diesem noch um als ein perfekter zu gelten? Richtig, eine Buchrezension! Daher klopfe ich jetzt ohne viel Aufhebens mal kräftig in die Tasten!

Inhalt:


Mikael Blomkvists Zeitung Millenium steht vor einem neuerlichen finanziellen Problem, die ihren Ruin bedeuten könnten. Dennoch zeigt Mikael sich zunächst nicht sonderlich interessiert, als ihm von dem renomierten Wissenschaftler Frans Balder geheime Informationen angeboten werden. Erst als er heraus findet, dass Lisbeth Salander mit diesem befreundet ist, stimmt er einem persönlichen Gespräch zu. Doch dann wird der Wissenschaftler vor seinen Augen ermordet und Blomkvist befindet sich inmitten eines gefährlichen Spiels.

Mistys Meinung:


Aufrichtige Beichte zu Beginn: Ich habe die beliebte Millenium-Trilogie von Stieg Larsson NICHT gelesen, sondern lediglich die Filme gesehen *dunn, dunn, dunn*. Dabei hat mir sowohl die Hollywood-Produktion mit Daniel Graig des ersten Buches, als auch die schwedische Verfilmung aller drei Teile sehr gut gefallen. Sie sorgten jedenfalls gemeinsam dafür, dass ich eine gewissen Begeisterung für die beiden Hauptfiguren entwickelte und keineswegs abgeneigt war, mehr über sie zu erfahen.

Obwohl ich im Buchhandel arbeite, habe ich vollkommen versäumt, dass eine Fortsetzung von David Lagercrantz geplant war. Als bei uns dann die Verschörung-Plakate aufgehängt wurden, dachte ich zunächst kurz sie hätten den vierten Teil, der ja von Larsson zum größten Teil fertig gestellt ist doch noch veröffentlicht. Erst dann fiel mir der Name von Lagercrantz ins Auge. Nun, der sagte mir gleich mal gar nichts und ich war ein wenig erstaunt, als ich im Internet heraus fand, dass er bisher unter anderem Biographien für Sportler geschrieben hat. Kann ein solcher Autor denn das Erbe von Larsson antreten?

Tja, ich habe keine Ahnung, da ich Larssons Stil nicht kenne. Laut all der negativen Rezensionen, die man von eingefleischten Fans findet, kann er es wohl nicht. Ich finde aber, dass er einen ganz eigenen, tollen Roman geschaffen hat, der für mich auf jeden Fall ein spannender Page-Turner war.

Ich war überrascht wieviele Figuren in dieser Geschichte ihren Auftritt fanden, dieser Umstand sorgte jedoch für angenehme Abwechslung. Gleichzeitig muss ich aber sagen, dass ich mir ein wenig mehr Konzentration auf Lisbeth und Mikael gewünscht hätte, die ich mit Abstand am Interessantesten finde. Rückblickend gesehen -gerade beim ersten Buch- geht wohl auch Larsson so vor, eine Vielzahl andere Figuren zu Wort und Handlung zu lassen, was natürlich im Film nicht so stark auffällt, da zwischendurch immer wieder zu den Hauptfiguren geschwenkt wird.

Was den Informationsgehalt in diesem Buch angeht war ich ebenfalls recht zufrieden mit dem Ergebnis. Themen wie KI, Hacking und Spionage werden wirklich öffentlichkeitsgerecht (schöne Umschreibung für laiengerecht - oder?) aufgearbeitet und beschrieben, ohne dadurch trocken oder simpel zu wirken. Da ich diese Themen und die entsprechenden Fragestellungen persönlich sehr interessant und brisant finde, war dies natürlich ein weiterer Pluspunkt.

Schön langsam finde ich jedoch, dass die Menge an Verwandten von Frau Salander reduziert werden sollte, denn auch in diesem Buch erhält eine weitere Figur ihrer Vergangenheit ihren Auftritt, derer es meiner Meinung nach nicht mehr bedurft hätte. In dieser Hinsicht wäre es wirklich interessant heraus zu finden, ob auch Larsson weitere Charaktere dieser Art geplant gehabt hätte. In gewisser Weise bleibt die Handlung kohärent und hat einen gewissen Wiedererkennungswert, für mich wird das Geschehen dadurch jedoch unglaubwürdig. Natürlich - es ist ein Roman, um genau zu sein eigentlich ein Thriller, der natürlich nicht gerade von realitätsnaher Wahrheit lebt, allerdings sollte man manche Kuriositäten und unwahrscheinliche Momente begrenzen.

Fazit:


Zwar habe ich keine persönliche Erfahrung mit dem Schreibstil von Stieg Larsson, finde aber oder vielleicht gerade deswegen diese Geschichte von David Lagercrantz sehr gelungen. Zwar finden sich ein paar wenige Mängel, die ich gerne anders gestaltet gesehen hätte, in Summe fühlte ich mich jedoch bestens unterhalten.

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Titel: Verschwörung
Autor: David Lagercrantz
Sprache: Deutsch
Hardcover: 609 Seiten
Reiheninfo: Band 4 der Millenium Reihe

Mittwoch, 30. September 2015

Leseliste September [Statistik]

Nun gut, den Herbst hätte ich mir dieses Jahr doch....herbstlicher vorgestellt. Knapp unter 30° empfinde ich nicht als das ideale Lesewetter. Daher habe ich die Sonne gediegen ignoriert und mich dennoch mit meinen Büchern unter der Decke verkrochen. Meine Jahreschallenge erfüllt sich schließlich nicht von alleine, da kann die Sonne locken was sie will!


  • Marceline Loridan-Iven: Und du bist nicht zurück gekommen
  • David Lagercrantz: Verschwörung
  • Markus Heitz: Exkarnation - Seelensterben
  • Leopold von Sacher-Masoch: Die Venus im Pelz
  • Heinrich Böll: Die verlorene Ehre der Katharina Blum
  • Alina Bronsky: Baba Dunjas letzte Liebe
  • Natalio Grueso: Der Wörterschmuggler
  • Joyceline Saucier: Ein Leben mehr

  • Gelesene Bücher: 8
  • Gelesene Seiten: 2305
  • Gelesene Seiten/Tag: 77

Na das lief dieses Monat doch ganz fabelhaft! Das heißt eigentlich wäre es buchzahlmäßig wieder gar nicht so gut ausgefallen, da ich nach zwei 600 Seitern festgestellt habe, dass ich schonwieder nichts weiter bringe. Also habe ich in gewisser Weise ordentlich geschummelt und mich rein auf dünne Büchlein konzentiert. Da schießt die Statistik natürlich gleich nach oben.

Was für eine wunderbare Entscheidung! Weniger deswegen, weil mein Jahresziel nun in greifbare Nähe rückt, sondern weil ich dadurch wirklich tolle Bücher genießen konnte. Eigentlich habe ich es ja lieber länger in einer Geschichte abtauchen zu können und greife daher meistens bewusst nach dickeren Büchern. Dabei konnte ich jetzt wieder einmal feststellen, dass es vielen Autoren auch auf wenigen Seiten wundervoll gelingt eine tolle Geschichte aufzuziehen! Baba Dunjas letzte Liebe machte bei mir den Einsteig und hat mich sofort in seinen Bann gezogen! Die Atmosphäre dieses Büchleins macht es wirklich einzigartig. Da ich durch die Geschichte Lust auf Landschaft und Einsamkeit bekommen habe schnappte ich mir sogleich Ein Leben mehr, welches mich ebenfalls vollkommen überzeugen konnte.

Um mein Klassikerverständnis wieder ein wenig aufzubessern waren gleich noch Die Venus im Pelz und Die verlorene Ehre der Katharina Blum an der Reihe. Gerade letzteres fand ich sehr innovativ aufgebaut und würde es sofort empfehlen. Die Venus im Pelz schlägt da natürlich in eine komplett andere Richtung, unterhielt mich jedoch ebenfalls recht gut.

Und du bist nicht zurück gekommen hat mich in vielerlei Hinsicht sehr berührt und aufgewühlt, dass ich es auf jeden Fall noch rezensieren werde. Verschwörung und Der Wörterschmuggler konnten mich zumindest gut unterhalten und ließen meine Lesefreude nicht ins Stocken geraten. Exkarnation war ebenso ein Erfolg und ich konnte es weit mehr genießen als seinen Vorgänger.

Tatsächlich habe ich also gerade kein einziges schlechtes Wort über eines der Bücher verloren. Ein sehr toller Lesemonat somit!

Ich erbitte einen weiteren dieser Art!

Sonntag, 27. September 2015

Exkarnation - Seelensterben [Rezension]

Die Tage dieses Monats fliegen nur so dahin und mit ihnen auch die Seiten. Meine Augen jagen nur so über die Sätze und meine Hände legen fleißig Bücher auf einen beachtlichen Stapel GElesener Bücher. Nun stehen also tatsächlich noch 7 Rezensionen aus und ich weiß gar nicht mit welchem Buch ich nun beginnen soll! Ohne bestimmtes Auswahlkriterium entscheide ich mich flink zu diesem tollen Stück Urban-Fantasy.



Inhalt:


Vorsicht Spoiler!

Während Sia sich nach wie vor auf der Jagdt nach ihrer (quasi) Tochter befindet, spürt auch Claire, die sich weiterhin in dem Körper von Marlene Bechstein befindet, ihren mysteriösen Feinden nach. Als ihr Kamerad bei einem Kampf sein Leben verliert bekommt sie unerwartet Hilfe von zwei starken männlichen Figuren, deren Leben sich nun auch mit all den bekannten Figuren verknüpft. Der Krieg der alten Seelen spitzt sich weiter zu...

Mistys Meinung:


Über den ersten Band von Exkarnation war ich ja nicht so ganz erfreut, da ich mir inhaltlich wieder einige Rückblicke in die Vergangenheit gewünscht hätte. Bei diesem Buch wusste ich jedoch bereits, dass ich damit nicht zu rechnen hatte und konnte mich daher auch von Beginn an mit der Gegenwart arrangieren. Was ich jedoch bereits in Band 1 zu schätzen wusste -nämlich die Vielzahl an auftretenden Personen- wurde in diesem Buch sogar noch perfekt gesteigert.

Es kommen in dieser Geschichte sogar noch weitere Figuren anderer Bücher (namentlich Oneiros und Totenblick) zu Wort und Handlung, was definitiv für gute Unterhaltung bei mir sorgte. Zwar muss man sich wirklich schon konzentrieren, um alle Verbindungen und Hintergründe im Blick zu behalten, dafür wird man wirklich mit sehr viel Spannung und Action belohnt. Ich finde diese Zusammenführung also wirklich ausgesprochen gelungen und könnte mir sehr gut eine weitere Fortsetzung vorstellen. Auch vom Stil her hatte ich bei diesem Buch nicht wirklich etwas zu bemängeln (bisher störten mich beim Autor meist ungeschickte Dialoge) und die Sprache der Figuren wirkte authentisch.

Zwar wurde mein Durst nach Werwesen nicht wirklich gestillt, allerdings bekam eine weitere erschreckende Figur ihren Auftritt, die mich sehr gut unterhalten konnte und auf ihre Art wunderbar Grauen verbreitet hat. Da hat der Autor wieder einmal eine Kreatur seiner Recherchen bestens untergebracht und nicht mit blutigen Szenen gegeizt. Sähe ihm ja auch wirklich nicht ähnlich.

Kurzum: Jeder der bereits in Verbindung mit einer oderer mehrer Figuren von Markus Heitz gekommen ist, sollte sich dieses Buch (und natürlich seinen Vorgänger) auf keinen Fall entgehen lassen - man bekommt eine wunderbar spannende Mischung serviert und die Stimmung wird ordentlich angeheitzt (ha!-wer hats gemerkt?).

Fazit:


Eine wunderbare Zusammenführung aller erfolgreichen Figuren, die in Kombination noch besser funktionieren als für sich allein gestellt. Heitz Fans wird gerate nicht eine Sekunde zu zögern!

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Titel: Exkarnation - Seelensterben
Autor: Markus Heitz
Sprache: Deutsch
Softcover: 656 Seiten
Reiheninfo: Band 2/2 von Exkarnation (kann als Fortsetzung der Dunkle Spannung Reihe gesehen werden)

Dienstag, 22. September 2015

Gemeinsam Lesen #25 [Aktion]

http://schlunzenbuecher.blogspot.co.at/

Da ich diese Woche wirklich überhaupt keine Ausrede finden kann, um NICHT "blogsozial" zu sein, beteilige ich mich heute gerne am gemeinsamen Lesen.

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du? 

Ich lese seit heute morgen Die verlorene Ehre der Katharina Blum von Heinrich Böll, bin daher erst auf Seite 15.

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

"Die Recherchen über die Aktivitäten der Blum während der fraglichen vier Tage ließen sich für die ersten Tage gut an, stockten erst, als es den Sonntag zu erkunden galt."

3. Was willst du unbedingt zu deinem aktuellen Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, ein Zitat, was immer du willst!) 4. Hast du schon einmal selbst über das Schreiben von Büchern nachgedacht?

Ich befinde mich wie gesagt gerade mal auf den ersten Seiten, allerdings gefällt mir das Buch bereits jetzt sehr gut. Der Stil bzw. die inhaltliche Aufteilung gefällt mir ausgesprochen gut und ich finde diese Form der Berichterstattung sehr erfrischend und dank mancher Formulierungen auch witzig (ich kann noch nicht sagen, ob dies auch die Intention des Autors war). Ich denke aber, dass ich es recht schnell gelesen haben dürfte und somit schnell einem weiteren Klassiker frönen kann (aktuell hake ich wieder einmal einige Werke meiner persönlichen Liste ab)

4. Hast du schon einmal selbst über das Schreiben von Büchern nachgedacht?

Ja, allerdings. Der Beruf der Schriftstellerin gehörte zu einem meiner frühen Berufswünsche und ich habe im Alter zwischen 12 und 17 Jahren einigen kürzere und längere Erzählungen verfasst. Über 40 A4 Seiten bin ich aber nie hinaus gekommen. Spätestens mit Studienbeginn habe ich dann außerdem begriffen, dass meine Schreibversuche im Angesicht all der großen wunderbaren Autoren nichtig sind. Hört sich dramatisch an, hat mich aber nicht weiter belastet. Es gibt und gab wirklich bereits ausreichend Menschen, die für tollen Lesestoff sorg(t)en, ohne dass meine literarischen Ergüsse vonnöten wären.

Sonntag, 13. September 2015

Der Wörtersammler [Rezension]

Allerliebste Leserleins, ich hoffe ihr hattet eine angenehme Woche und könnt dessen Ende wieder ausreichend der angenehmen Lektüre widmen. Ich komme mit meinem Leseplan soweit recht gut voran, allerdings sollte ich demnächst wirklich einige dünnere Büchlein wählen, meist fällt meine Wahl nicht unter 600 Seiten aus. Mehrere Werke wie das vorliegende sollten meine Statistik jedoch retten können.


Inhalt:


In welchem Zusammenhang steht eine geheimnisvolle Japanerin, die ihre Liebhaber nach deren poetischen Fähigenkeiten auswählt mit einem Mann, der beruflich Bücher gegen Krankheiten und Sorgen verschreibt? Woher kennt dieser einen Kameraden, der aus Liebe zu seinem Großvater ein ganzes Land zum Narren hält? Wie gelingt es einem kleinen Jungen Wörter zu schmuggeln?

Mistys Meinung:


Ich habe den Inhalt absichtlich so knapp und ein wenig geheimnisvoll zusammen gefasst, da ich es bei diesem Buch besonders wichtig finde inhaltlich nichts voraus zu nehmen. Genau dieses Unwissen und auch die anfängliche Verwirrung machen bei dieser Geschichte nämlich einen großen Reiz aus.

Das ganze Buch besteht aus einzelnen Geschichten, die für sich stehen und dennoch irgendwie mit den anderen Geschichten und entsprechenden Figuren in Zusammenhang stehen. Die einzelnen Verknüpfungen zu erkennen erfordert ein wenig Konzentration und auch Phantasie. Phantasie ist in für dieses Buch grundsätzlich ein sehr gutes Stichtwort: Alle Handlungen und Figuren dieses Buches sind sehr phantasievoll beschrieben und in den meisten Fällen auch sehr extravagant bishin zu schräg. Die Ideen des Autors werden auf jeden Fall sehr liebevoll umgesetzt, allerdings muss ich sagen, dass einige der Figuren bzw. deren Fähigkeiten/Tätigkeiten ein wenig zu kreativ ausgestattet werden. Genauer gesagt merkt man das Verlangen des Autors all seine Figuren etwas ganz besonderes sein zu lassen. Das war mir bei der Summe an Figuren doch ein wenig zu viel des Guten.

Trotzdem fand ich das Buch wirklich sehr abwechslungsreich, fand viele schöne Formulierungen und habe immer fleißig versucht die Zusammenhänge und sonstige Verbindungen zu erkennen. Dass all diesen Geschichten das Motiv der Einsamkeit verknüpft mit der Liebe zur Sprache gemein ist finde ich besonders schön umgesetzt.

Insofern würde ich dieses schmale Büchlein dennoch empfehlen, da es wirklich eine sehr angenehme Lektüre für zwischendurch ist, gerade wenn man nach großer Abenteuerliteratur oder trockenen Sachbüchern wieder ein wenig Lust auf kurze Geschichten in schöner Sprache hat.

Fazit:


Sehr schönes Büchlein mit einzelnen Geschichten, die zwar mitunter an Extravaganz etwas überladen wirken, sich jedoch im Gesamtzusammenhang gut ergänzen und eine einfühlsame Lektüre ergeben.

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Titel: Der Wörterschmuggler
Autor: Natalio Grueso
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 251 Seiten

Dienstag, 8. September 2015

Gemütliches Lesemiteinander #5 [Aktion]

http://samtpfotenmitkrallen.blogspot.ch/2015/09/13-gemutliches-lese-miteinander.html

Weil die Arbeitstage lang und meine Lesestunden nunmal kurz geworden sind, bringe ich mittlerweile kaum noch die Energie auf mich an den tollen Blogaktionen zu beteiligen, die das Bloggerleben so interaktiv und lebendig werden lassen. Heute lässt es jedoch mein Terminplan endlich wieder einmal zu, mir ausgedehnte Lesestunden zu gönnen und praktischweise sorgt die liebe Livia genau heute wieder für einen schönen gemeinsamen Leseabend.

1. Update: 19:30 Uhr

 

1. Was liest du heute und auf welcher Seite beginnst du?


Heute lese ich den zweiten Teil von Exkarnation. Vom ersten Band war ich nicht sonderlich begeistert, da ich aber generell an der (immer noch) fortlaufenden Geschichte der Figuren von Markus Heitz interessiert bin, konnte ich nicht umhin mir auch diesen Band zu schnappen. Allerdings wusste ich dieses Mal so ungefähr was mich erwartet und bisher bin ich eigentlich recht zufrieden. Ich steige auf Seite 105 ein.

2. Welchen Bezug zum Thema hat deine aktuelle Lektüre?


Leider überhaupt keinen. Da ich mir das Buch erst gestern gekauft habe wollte ich auch sofort damit beginnen, insofern konnte ich keine Rücksicht auf das Thema des heutigen Abends nehmen.

3. Wo liest du und wie sieht dein Leseplatz aus?



Da ich mich beruflich im Moment in Linz befinde, bin ich bei meinem Onkel zu Besuch welcher Besitzer dieses wunderbaren und wirklich allerbequemsten Lesesessels ist! Seit ich dieses Prachtstück das erste Mal entdeckt habe, hat mich der Neid überfallen und ich habe ihn gleich eine volle Stunde probegesessen. Jeden Leser, dessen Rücken keine magnetische Spannung zu einer solchen Lehne entwickelt betrachte ich als radikalen Bequemheitsverweigerer!

2. Update: 21:00 Uhr

 

4. Suche mindestens drei weitere zum Thema (Meer) passende Bücher in deinem SuB-Regal, erkläre kurz, weswegen sie für dich zum Thema passen und lasse die anderen Teilnehmerinnen abstimmen, welches Buch du als nächstes in Angriff nehmen sollst.


Leider muss ich bei dieser themenbezogenen Frage schon wieder passen. Da ich aktuell nicht zuhause bin habe ich keinen Zugriff zu meinem Bücherregal und mir fällt trotz langer Überlegung ohnehin kein Buch von meinem SuB, das ich irgendwie mit dem Meer verbinden könnte.


5. Erzähle uns ein wenig von deinem persönlichen Bezug zum Meer, teile eine schöne Meergeschichte oder ein paar Ferienbilder mit uns. Wann warst du zum letzten Mal am Meer?

 

Ich bin keine besondere Meer-Fanatikerin, aber alle paar Jahre versuche ich trotzdem eine Möglichkeit zu bekommen, um ans Meer reisen zu können. Österreich als Binnenstaat ist für einen kurzen Meeresausflug ja nicht geeignet. Ich kann allerdings mit ruhiger See, weißem Sandstrand und Palmenöde wenig anfangen, daher bevorzuge ich eher die raueren oder zumindest felsigen Küsten in England, Kroatien und Deutschland. Meine letzte Reise ging letztes Jahr an die Nordsee und diesen Aufenthalt konnte ich wirklich sehr genießen.



3. Update: 22:30 Uhr


6. Wie gefällt dir bis jetzt dein Buch? Erzähle uns ein wenig davon.


Bisher komme ich mit diesem Band weit besser zurecht, als mit seinem Vorgänger. Allerdings befinde ich es auch bei diesem Buch ein wenig als Mangel, dass derart viele Figuren vorkommen, wodurch nämlich meine bisherigen Stars logischerweise weniger Platz eingeräumt bekommen. Allerdings finde ich die Idee des Autors fast alle bisherige Figuren seiner Urban-Fantasy und deren Handlungsstränge zusammen laufen zu lassen recht spannend. Möglicherweise bekomme ich ja auch noch ein paar Werwesen serviert. Darüber würde ich mich sehr freuen.

7. Gibt es Meerbücher, die du uns unbedingt empfehlen kannst?


Spontan fällt mir da eigentlich nur Aqua Marin von Andreas Eschbach ein, welches ich vor einigen Monaten gelesen habe. Ich fand es wirklich ein außerordentlich tolles Jugendbuch und würde es allen Lesern, die dieses Genre schätzen und etwas für das Meer und seine Bewohner übrig haben empfehlen!


Soooooo - Ich als Lesenachts-Lulli muss nun definitiv ausscheiden und mich ins Bett verkrümeln. Wie immer ziehe ich mich also beschämt zurück und werde vermutlich recht rasch einschlafen. Allen anderen noch einen schönen Abend!

Dienstag, 1. September 2015

Im Schatten des Fürsten [Rezension]

In meiner virtuellen Bibliothek und meinen sehr realen Bücherregalen tummeln sich ja so allerlei Bücher. Genres mischen sich bunt durcheinander, starke Hardcover stützen ihre frierenden Verwandten - die Taschenbücher, viele meiner Bücher sind Adoptivkinder vom Flohmarkt, ihre arroganten Vetter bilden sich etwas darauf ein, dass ich sie für Geld gekauft habe und einige liebevolle Werke wissen dankbar, dass sie ein Geschenk waren. Zu den Außenseitern in den Reihen zählen aber definitiv die Rezensionsexemplare, nach welchen ich nur sehr selten frage. Mit ihrem Status sind sie jedoch bislang sehr zufrieden, da sie dadurch ein sehr siegessicheres Privileg genießen, nämlich nicht als SuB-Kandidat klassifiziert werden zu können.



2. BAND: ACHTUNG SPOILER

Inhalt:


Zwei Jahre nach der gescheiterten Invasion der Marat lebt der ehemalige Hirtenjunge Tavi in der Hauptstadt Aleras und befindet sich mitten in seiner Ausbildung zum Kursor. Da er noch immer nicht die Fähigkeit entwickelt hat Elementare beschwören zu können wird er von vielen Mitschülern abfällig und grob behandelt. Trotzdem fällt ihm abermals eine wichtige Schlüsselrolle zu, als es gilt das Reich abermals vor einer drohenden Gefahr zu beschützen.

Mistys Meinung:


Wie ich im vorhergehenden Post bereits angemerkt habe, war ich eigentlich nicht wirklich in Stimmung für High Fantasy, als ich mit diesem Buch begonnen habe. Trotzdem möchte ich versuchen, diesen Umstand nicht allzusehr Einfluss auf die Rezension nehmen zu lassen, das wäre Autor und Geschichte gegenüber schlichtweg unfair.

Bei diesem zweiten Band jedenfalls wusste ich von vorn herein, dass bei den Elementargeistern, welche in diesem Buch von den Figuren beschworen und befehligt werden, keine große Ähnlichkeit zu meinen geliebten Pokémon zu erwarten war. Insofern war ich diesmal vor einer entsprechenden Enttäuschung gewappnet. Es war angenehm, dass ein Großteil der Geschicht nicht mehr am Land, sondern in der Hauptstadt von Alera selbst spielt. Der Autor sorgte somit allein von der Umgebung her für Abwechslung und ließ auch sonst einige Figuren auftreten, die im ersten Band noch keine Erwähnung fanden. Meine persönlichen Favoriten waren dabei die Canim, eine wolfsähnliche Gattung, die jedoch auf zwei Beinen läuft und in ihrem Verhalten sehr humanoid ist (inklusive der Waffen).

Was ich diesbezüglich jedoch -wie auch schon im ersten Band- vermisste, war eine nähere Beschreibung der unbekannten Wesen und sonstigen Gestalten. Ich mag es zwar gar nicht wenn Autoren dem Leser Informationen über Phantasiekreaturen plump auf die Seite klatschen, oder pseudo-subtil in Dialoge legen, aber es gibt doch geschickte Kniffe solches Wissen in die Geschichte zu flechten. So weiß ich bis jetzt nicht wirklich was ich mir unter einem Garganten vorstellen darf. Wohl eine Mischung aus Büffel und Riesenschwein, was ich jedoch nur aufgrund deren nebenbei erwähnten Geräuschen und vagen Größenbeschreibungen erahnen kann. Vielleicht lässt der Autor solche Details auch bewusst offen, um die Phantasie des Lesers nicht einzuschränken. Mich verwirrt dies jedoch ein wenig.

Für Abwechslung ist aber auf jeden Fall gesorgt und dank der vielen neuen Figuren und Kreaturen gewinnt die Geschichte an Spannung. Ich muss gestehen, dass die Handlung sich bis zur ersten Hälfte etwas zieht, allerdings werden die vielen Berichte dadurch aufgelockert, dass die Kapitel sich wieder auf unterschiedliche Figuren konzentrieren. Einige Wendepunkte waren dabei etwas vorhersehbar, was jedoch nicht sonderlich negativ ins Gewicht fällt.

Somit kann ich resümieren, dass mich dieser Band zwar nicht wirklich übermäßig begeistert hat, gerade weil er seine Längen hatte, allerdings ist es mir wichtig zu erwähnen, dass diese Geschichte sicherlich noch einiges an Potential hat. So finden sich in diesem Buch an mehreren Punkten Andeutungen über den Fortlauf der Geschichte, die doch recht spannend anmuten. Ich werde mir daher den nächsten Band sicher auch von innen ansehen (soll bedeuten ich werde ihn lesen) und darauf hoffen, dass an manchen Stellen etwas gekürzt wird, um spannendere Übergänge zu erzielen, sowie an anderen Stellen, die Beschreibungen betreffen, ein wenig ausführlichere Passagen zu finden sein werden.

Fazit:


Ein meist recht spannender zweiter Teil, der jedoch in der ersten Hälfte seine Längen hat. Dafür rettet er sich mit neuen, interessanten Kreaturen und vielen aktiven Figuren über die Runden.


Vielen Dank an den blanvalet Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!

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Titel: Im Schatten des Fürsten
Autor: Jim Butcher
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 640 Seiten
Reiheninfo: Band 2/6 der Codex Alera Reihe

Sonntag, 30. August 2015

Leseliste August [Statistik]

Eigentlich hätte der August lesemäßig sehr emsig begonnen, allerdings habe ich dann ein Rezensionsexemplar dazwischen eingeplant, auf das ich eigentlich nicht wirklich Lust hatte und das hat mich so gehemmt, dass es mich 2 Wochen gekostet hat auch nur die Hälfte davon zu lesen...Weil ich es jetzt wirklich über hatte, habe ich mich heute dazu durch gerungen auf einen Rutsch die restlichen 300 Seiten zu lesen. Tja. Das ist natürlich Balsam für die Statistik.




  • Nicola Yoon: Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt
  • Leisa Rayven: Wohin du auch gehst
  • Rainbow Rowell: Eleanor und Park
  • Jim Butcher: Codex Alera (2: Im Schatten des Fürsten
  • Christiane F. Felscherinow und Sonja Vukovic: Christiane F. - Mein zweites Leben

  • Gelesene Bücher: 4
  • Gelesene Seiten: 1830
  • Gelesene Seiten/Tag: 61

  • Hörbücher: 1
  • Gehörte Stunden: 4h, 26 min

Wie bereits erwähnt hätte ich dieses Monat anfangs wirklich einiges vorgelegt. Du neben mir hat mir ausgesprochen gut gefallen und war nach gut zwei Tagen bereits ausgelesen. Jugendbücher sind und bleiben ein ganz besonderer Leseschmaus! Daher habe ich mir auch sogleich Eleanor & Park gekönnt, das ich lesen wollte seit es erschienen ist.  Es konnte mich sogar noch mehr überzeugen als erwartet, dank der Zeit in der es spielt.

Dann habe ich jedoch den Fehler gemacht es mal wieder mit einer Romanze zu versuchen. Einer literarischen Romanze versteht sich...die bei mir einfach überhaupt kein Knistern entfachen konnte. Wohin du auch gehst war leider gar nicht mein Geschmack, obwohl es eigentlich recht spritzig und auch witzig beginnt. Dann schlagen jedoch die Klischees zu und wie üblich in Büchern, wo sich die Figuren (noch) nicht mögen dürfen war das Verhalten der Figuren nicht authentisch sondern ausgesprochen lästig. Doch ich werde nicht weiter darüber lästern, es ist nunmal wirklich nicht mein Genre, selbst schuld.

Weit mehr aufgehalten hat mich jedoch der zweite Band der Reihe Codex Alera. In diesem Fall liegt die Schuld ebenfalls bei mir, denn eigentlich hatte ich nicht wirklich Lust auf High Fantasy, habe aber nach dem Buch gegriffen, da ich es schon wirklich lange bei mir herum liegen habe, obwohl es sich dabei um ein Rezensionsexemplar handelt. Nun, ich kann nicht behaupten, dass es schlecht oder nicht so packend wie der erste Band gewesen sei, aber ich war einfach nicht wirklich in Fantasy Stimmung. Zudem hatte ich dann eine Woche Urlaub die ich ganz meinem neuen Hobby dem Wandern gewidmet habe...nicht gerade eine ideale Beschäftigung um sie mit dem Lesen zu kombinieren (obwohl ich natürlich trotzdem ein Buch in meinem Rucksack mitgeschleppt habe.

Lesemäßig war die zweite Monatshälfte also leider eher bescheiden. Dafür konnte ich das Hörbuch Mein zweites Leben sehr genießen und fand es wirklich packend. Sehr zu empfehlen also.

Nun, wenn ich meine Jahreschallenge noch schaffen möchte muss ich ab nun jedes Monat 7,25 Bücher lesen. Mehr also als ich dieses Jahr überhaupt je in einem Monat geschafft habe. Aber...ich gebe noch nicht auf ! Wünscht mir Kraft in den Armen und Motivation in den Augen meine bibliophilen Freunde!

Auf in die Seiten!

Sonntag, 23. August 2015

Christiane F - Mein zweites Leben [Hörbuch Rezension]

Was wurde ich in der Schule und auch sonst im Zeitraum der Unterstufe mit "Drogenbüchern" zugeklatscht! Rückblickend kommt es mir so vor als hätten 80% des damaligen Jugendbuchangebots die Drogen-Thematik aufgegriffen (ja, das ist tatsächlich die umgekehrte Version von "früher war alles besser". Die heutige Vielfalt an Jugendbüchern befinde ich nämlich als weit besser!). Dementsprechend hatte ich solche Bücher bald über, wobei ich eines davon immer sehr ernst genommen habe, das mir wirklich authentisch und nicht aufgesetzt vorkam: Wir Kinder vom Bahnhofzoo. Möglicherweise bekamen wir es etwas früh zu lesen (soweit ich mich erinnern kann war ich damals kaum 13 Jahre alt), doch vermutlich hat es gerade deswegen einen gewichtigen Eindruck bei mir hinterlassen. Als ich vor einigen Tagen zufällig entdeckte, dass es von Christiane F. (wie ich nun weiß steht das F. für Felscherninow) eine Biographie gibt, die ihr Leben nach Wir Kinder vom Bahnhofzoo beschreibt war endlich wieder Hörbuchzeit!



Inhalt:


Das Ende des Buches Wir Kinder vom Bahnhofzoo, das nicht zuletzt durch seine erfolgreiche Verfilmung großes Medieninteresse erlangte suggiert im letzten Kapitel ein hoffnungsvolles Ende. Doch gelingt es der damals 14-jährigen Christiane Felschernow, die als Christiane F. weltweit bekannt wurde, wirklich so leicht sich von ihrem Drogenproblem loszulösen?


Mistys Meinung:


An und für sich lese ich ja kaum Biographien, doch in ganz wenigen Fällen interessiere ich mich tatsächlich ausreichend für eine bekannte Persönlichkeit, um mehr von ihrem Leben erfahren zu wollen. Da das Leben von Christiane Felschernow ja quasi die (wahre) Geschichte des Buches ausmacht, war ich sofort davon angetan mehr von ihr zu erfahren. Es hat mich überrascht zu erfahren, dass das Buch Mein zweites Leben bereits 2013 erschienen war, ohne dass ich dies irgendwie erfahren hätte. Da gibt es wohl noch einige Informationslöcher meines literarischen Nachrichtennetzes zu stopfen!

Wie üblich bei Hörbüchern möchte ich zunächst mit der Leserin beginnen, denn egal wie gut ein Hörbuch inhaltlich sein mag, wenn man die Stimme als unpassend empfindet wird man über die ersten Kapitel nur schwerlich hinaus kommen. In diesem Fall aber könnte ich mir (ich weiß diese Formulierung benütze ich oft) keine bessere Leserin vorstellen! Anna Thalbach passt perfekt in die Rolle und interpretiert die einzelnen Situation ganz wunderbar. Im Laufe der Geschichte wurde sie für mich schlichtweg zu Christiane selbst und ich denke wenn ich mir ein Interview mit Frau Felscherniow anhören würde, wäre ich sehr überrascht nicht die Stimme des Hörbuchs zu erkennen. Definitiv also die perfekte Besetzung!

Nun zur eigentlichen Geschichte; wie auch schon in Wir Kinder vom Banhofzoo wird in dieser Biographie schonungslos aus dem Leben von Christiane Felscherinow berichtet, wobei dies wieder in Form einer Ich-Erzählerin geschieht. Ich denke die Autorin hier (oder ist sie eher Lektorin und Herausgeberin?) Sonja Vukovic hat einen angemessenen Weg gefunden an das erste Buch anzuknüpfen. Was mich ein wenig irritierte war der Umstand, dass dieses Buch keineswegs chronologisch vorgeht, sondern immer wieder zwischen den einzelnen Lebensphasen hin und herspringt, Anekdoten früherer Jahre aufgreift und dann wieder in einer ganz anderen Zeit einsteigt. Vermutlich ist es im Buch etwas leichter die Zusammenhänge schnell zu erfassen -ich bin nämlich definitiv eine bessere Leserin als Zuhörerin- , aber dafür erhielt die Geschichte einiges an Dynamik war sehr kurzweilig.

Ich war jedenfalls sofort ebenso interessiert wie fasziniert vom gelinde gesagt turbulenten Leben dieser Frau. Dank der einfühlsamen Beschreibungen wurde sie für mich trotz der vielen Fehlentscheidungen und Rückfällen zu einer sehr greifbaren Figur (wobei Figur sicherlich ein falscher Begriff ist, da sie ja keine erfundene Romanfigur, sondern ein Mensch ist!) und Sympathieträgerin.

Neben den berührenden, persönlichen Einblicken war ich absolut überrascht und begeistert mit wievielen bekannten -auch von mir respektierten- Persönlichkeiten sie im Laufe ihres späteren Lebens in Kontakt kam und diese vor allem auch beeinflussen konnte! Ich möchte jetzt wirklich nicht spoilern, aber in diesem Buch tauchten Namen auf, da fiel mir tatsächlich die Kinnlade runter!

Fazit:


Wirklich eine hochinteressante Biographie, die gerade als Hörbuch wunderbar zu verfolgen ist! Für jeden, dem Wir Kinder von Bahnhofzoo ein Begriff ist ein Muss.

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Titel: Christiane F.- Mein zweites Leben
Autorin(nen): Christiane Felscherinow und Sonja Vukovic
Sprache: Deutsch
Gelesen von: Anna Thalbach
Hörbuch-Dauer: 4h, 26 min