Freitag, 7. November 2014

Der Wert des Blutes [Rezension]

Also mit günstigen eBooks bin ich schnell vorsichtig geworden. Es ist kaum zu glauben, wie viel literarischer Abfall sich da finden lässt. Ohne ausreichendes Studieren der Leseprobe kaufe ich nun gleich mal gar nichts. Meistens lässt sich aber Gott sei Dank bereits an den ersten Sätzen feststellen, ob das vorliegende Buch stilmäßig zu ertragen ist oder den Wert eines Schulaufsatzes unterschreitet. Sätze, die mehr Adjektive tragen als ein Apfelbaum Früchte hält sind dabei übrigens sehr verdächtig. Dieses Buch hatte jedoch gleich einen recht passablen Anfang...


Inhalt:


Jamie Beaverbrook, der als Polizei-Psychologe arbeitet wird angewiesen eine verdächtige, junge Frau zu einem Mord zu befragen. Laut seines Gutachtens ist sie absolut unauffällig und kann den Verdacht auch bald von sich weisen, sucht jedoch vermehrt den Kontakt zu ihm, wobei er bald Verdacht über ihre dunkleren Machenschaften schöpft.

Mistys Meinung:


Wie bereits gesagt, bin ich ja sehr misstrauisch was günstige eBooks anbelangt, doch in diesem Fall habe ich wirklich einen Glückstreffer gelandet! Zwar hatte meine Ausgabe einige merkwürdige Formatierungsfehler, die sich durch Zeichenabstände zwischen manchen Hauptwörtern ausgezeichnet hat, ich konnte diesen Umstand jedoch angesichts des Preises leicht ignorieren. Abgesehen davon fanden sich soweit es mir aufgefallen ist kaum orthographische Fehler.

Sprachlich ist der Schreibstil auf jeden Fall solide, man sollte jedoch jetzt auch keine poetischen Glanzleistungen erwarten, die wären bei der Geschichte aber auch eher unpassend. Die Figuren sind ebenfalls gut gestaltet, ohne übertrieben originell wirken zu wollen (so etwas nervt mich nämlich viel mehr, als jene Figuren, die etwas flach geraten).

Die Handlung ist nicht durchwegs spannend, aber man bekommt als Leser trotzdem den Wunsch ihr folgen zu wollen und entwickelt definitiv auch Affekte für die beiden Hauptfiguren. Zudem erhält man geringe Mengen an Hintergrundinformationen bezüglich der Vergangenheit der Protagonisten, diese werden dabei auch nie langatmig. Das Thema Vampir steht bei diesem Buch im Vordergrund, allerdings wird es wirklich von einer ganz neuen Seite beleuchtet und ist daher keineswegs mit den klassischen oder modernen Vampirstories zu vergleichen! Ich möchte nicht weiter ins Detail gehen um Spoiler zu vermeiden, aber diese Geschichte eignet sich daher auch durchaus für Leute, die diesen Fabelwesen eher weniger abgewinnen können.

Obwohl das Buch gute 300 Seiten hat kam es mir in Summe wie eine Kurzgeschichte vor und ich bin sehr froh, dass sich ein fixes Ende ergibt und ich endlich wieder einmal einen in sich abgeschlossenen Einzelband lesen konnte.

Fazit:


Eine wirklich angenehm lesbare (Kurz-)Geschichte, der man leicht folgen kann und die sich dem Thema des Vampirismus wirklich von einer ganz neuen Seite nähert.

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Titel: Der Wert des Blutes
Autor: Stephen Leathers
Sprache: Deutsch
eBook: 299 Seiten

2 Kommentare:

  1. Und ich dachte im ersten Moment schon, das wäre der zweite Teil zu "Das Lied des Blutes" :D
    Gibt einfach zu viel Blut in der zeitgenössischen Literatur ;)

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    1. Haha, ja das stimmt, ich musste auch letztes Monat über die Ähnlichkeit der beiden Titel schmunzeln xD

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